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Microsoft warnt vor Käufen bei softwarebilliger.de

Maddes

gehört zum Inventar
Entgegen gerichtlicher Anordnungen und laufender Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Berlin werden über den Web-Shop www.softwarebilliger.de gefälschte Datenträger vertrieben. Gerichtsvollzieher und Beamte des Landeskriminalamts Berlin hatten bereits bei der ehemaligen Betreiberin des Web-Shops mehrere Tausend Datenträger gefälschter Microsoft Windows-Betriebssysteme sichergestellt. Microsoft musste feststellen, dass auch die neuen Betreiber von weiterhin gefälschte Datenträger vertreiben. Aus diesem Grund warnt Microsoft nun vor dem Kauf von gefälschter Marken-Software auf softwarebilliger.de. Kunden des Webshops, die unsicher sind, ob sie Fälschungen erworben haben, bietet Microsoft an, ihre Computerprogramme auf Echtheit zu überprüfen.

Im vergangenen Jahr ist Microsoft durch diverse Einsendungen darauf aufmerksam geworden, dass über softwarebilliger.de gefälschte Datenträger des Betriebssystems Microsoft Windows 7 verkauft wurden. Microsoft erwirkte darauf hin beim Landgericht Frankfurt eine einstweilige Verfügung (Az.: 2-06 O 390/11) gegen die damalige Betreiberin des Webshops und stellte Strafantrag gegen ihren Geschäftsführer. Bei einer Durchsuchung des Lagers der damaligen Betreiberin in Berlin im August 2011 durch Beamte des Landeskriminalamts Berlin wurden neben originalen Datenträgern auch mehrere Tausend gefälschte Datenträger mit Microsoft-Computerprogrammen sichergestellt.

Verkauf von Fälschungen geht weiter

Bereits eine Woche nach der ersten Durchsuchung wurde über die Website erneut ein gefälschter Datenträger mit dem Computerprogramm „Microsoft Windows XP” vertrieben. Verkäufer war aber nicht mehr die ursprüngliche Betreiberin der Seite, sondern ein anderes Unternehmen, das den Webshop übernommen hatte und bis heute betreibt. Daraufhin erwirkte Microsoft gegen die neue Betreiberin ebenfalls eine einstweilige Verfügung (LG Frankfurt, Beschluss vom 28.10.2011, Az.: 2-03 O 474/11) und stellte einen weiteren Strafantrag. Auch bei der Zustellung der zweiten einstweiligen Verfügung wurden gefälschte Datenträger mit dem Programm „Microsoft Windows XP” sichergestellt. All dies hielt die neue Betreibergesellschaft nicht davon ab, auch nach der Zustellung der zweiten einstweiligen Verfügung, mehrfach gefälschte Datenträger mit Microsoft-Computerprogrammen zu vertreiben.

Rechtsmittel der Betreiber von softwarebilliger.de blieben bislang erfolglos

Gegen die erste einstweilige Verfügung haben die ursprüngliche Betreiberin sowie deren Geschäftsführer bislang erfolglos Rechtsmittel eingelegt. So wurde die erste einstweilige Verfügung gegen die Firma durch das Urteil des Landgericht Frankfurt vom 21.09.2011 bestätigt (Az.: 2-06 O 390/11). Über die dagegen eingelegte Berufung wurde noch nicht entschieden. Im Strafverfahren gegen den Geschäftsführer bestätigten zudem das Amtsgericht Tiergarten sowie das Landgericht Berlin in höherer Instanz den Beschluss der Beschlagnahme durch das Landeskriminalamt. Auch die neue Betreiberin hat gegen die sie betreffende einstweilige Verfügung Widerspruch eingelegt. Bisher besteht die einstweilige Verfügung weiter.

Microsoft-Produkte auf Echtheit überprüfen

Microsoft bietet grundsätzlich allen Kunden an, die Computerprogramme des Unternehmens erworben haben, diese kostenlos auf Echtheit überprüfen zu lassen. Hierzu müssen der Datenträger, sämtliche Unterlagen über den Erwerb und eine eidesstattliche Versicherung über den Erwerbsvorgang beigefügt werden. Genaue Informationen erhalten Kunden unter REDIRECT - Microsoft Deutschland GmbH. Microsoft empfiehlt Kunden, die über softwarebilliger.de Microsoft Produkte erworben haben, diese von Microsoft auf ihre Echtheit überprüfen zu lassen.

Quelle: Pressemitteilung Microsoft


Nachtrag vom 13.04.12:
www.drwindows.de/windows-news/53216-maulkorb-fuer-microsoft-im-streit-mit-softwarebilliger.html
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Ey boah is das krass Mann ...

Hab grad letzte Woche bei denen n Vista B ersteigert und och schon hier.
Sieht mir aber nicht so nach Fälschung aus. Die Install funzt einwandfrei und auch die Akt. Hab das auf n Zweitrechner.
 
Tja da sieht man mal wieder das in unserem angeblichen Rechtsstaat dieser nur Oberflächlich bzw auf Papier existiert... Und Verbrecher anscheinend unbedenklich ihre illegalen Geschäfte fortführen können, bevor dann irgendwann doch ein Riegel vor der Tür gesetzt wird und das ganze nur unter anderem Namen weitergehen mag.

Microsoft empfiehlt Kunden, die über softwarebilliger.de Microsoft Produkte erworben haben, diese von Microsoft auf ihre Echtheit überprüfen zu lassen.

Schade, dass aus dem Artikel nicht zu entnehmen ist, was mit den Leuten passiert, bei denen sich (insbesondere in diesem Fall aber auch allgemein) Windows als illegale Kopie herausstellt... Bekommen die Leute auch noch eine Anzeige oder so? Weil ein Ersatz-Windows werden diese Leute mit Sicherheit nicht bekommen. Also wäre es doch eigentlich besser, so lange eine solche (mutmassliche illegale) WIndows-Version läuft, diese einfach weiter zu benutzen anstatt zu melden!?
 
Dieses 'auf Echtheit überprüfen zu lassen von MS' ist zwar ganz nett aber viel zu umständlich-das wird kaum jemand machen. Gute Idee aber falscher Ansatz wenn der Kunde ein Produkt mit Rechnung/Kaufvertrag erworben hat auch danach noch auf Echtheit überprüfen soll:eek:
 
Tja ...
ich hab nun dort Software gekauft/ersteigert.
Ist n Datenträger von Dell. Sieht alles echt aus und auch die Bedruckung scheint ok zu sein.
Aber ich stelle mir echt die Frage ob ich - wenn ich alles wie geschrieben zu MS sende - adäquaten Ersatz bekomme. Einen Anspruch darauf habe ich nicht, so stehts bei MS.

MS MUSS sich echt mal fragen, warum denn immer wieder sog. "Loader" im Umlauf sind und man die sog. "Echtheitsprüfung" online so easy ausheblen und MS damit verarschen kann.
GENAU AUS EINEM SOLCHEN GRUND - weil MS teilweise sehr übel und ungerecht umgeht mit Leuten die in Gutem Glauben MS-Software gekauft haben und hinterher dann kriminalisiert werden weil der VK illegale Geschäfte gemacht hat.
Ein Kunde kann das nicht alles wissen und bekommt es oftmals auch nicht mit.
Das kann und sollte man dem Kunden nicht zum Nachteil gereichen - MS macht es aber.

Absolut der falsche Weg Microsoft!
Da könnte man echt mal über (die von mir vor einiger Zeit angestochene Diskussion bzgl. OS-Preis 30 €/OS) eine neue Preis- und Lizensierungsphilosophie nachdenken.
 
Das ist schon heftig, wie softwarebilliger.de da seine Kunden abzieht.
Es wäre wirklich ein nobler Zug von Microsoft, den betrogenen Kunden ihre Fälschungen (mit Rechnung natürlich) abzukaufen und zu vernichten oder aber die Fälschung einzuziehen und gegen ein Original zu tauschen. Leisten können sie es sich - doch dass sie auch wollen ist höchst unwahrscheinlich.
 
Naja... ich kann MS schon gut verstehen, dass man als geprellter Kunden keinen Anspruch auf ein Original bzw Austausch durch MS hat - zumindest nicht kostenlos! Weil wenn sich Leute nachgemachte Markenschuhe oder Kleidung kaufen, können die ja auch nicht zu den Original-Herstellern gehen und sagen, hier ist eine angebliche Fälschung, ich will jetzt ein Original haben. Oder noch besser, bei Schmuck der angeblich Gold sein soll, kann ich auch zu niemanden hingehen und sagen, hier, ich möchte die Teile (da ich leider auf Betrüger hereingefallen bin), nun gegen echtes Gold getauscht haben!

Weil man könnte auch den bösen Vorwurf der Kunden machen, dass diese die Produkte bewusst als preiswerte illegale Kopie besorgt haben, um evtl. kostenllos an eine original Vollversion zu gelangen - falls das ganze auffliegt und hart auf hart kommen sollte.

Ich als Hersteller (egal von welchem Produkt) würde das auch nicht machen! Ich würde aber in so einem Fall wie bei der MS Software gemeinsam mit den Kunden eine Art Sammelklage gegen den Verkäufer einleiten und als so ein großer Hersteller versuchen, den Schaden so gering wie möglich zu halten... Wenn MS damit durchkommt und entsprechende Kosten geltend machen kann, könnte MS noch immer den geprellten Kunden beim kostenlosem tauschen (da die Kosten bzw entgangener Gewinn vom dem Beklagten anzufordern sind).

Außerdem verstehe ich nicht, warum Leute noch immer dort bestellen, zumale schon vor gut einem Jahr ausdrücklich auf sämtlichen Seiten davor gewarnt wurde! Auch verstehe ich nicht, warum so eine Seite nicht offline gesetzt wird... Bei anderen (angeblichen illegalen Warez Seiten geht das ja auch - und zwar schneller als einen Teils lieb ist)

Letzlich bleibt der Schaden beim Kunden, denn dieser muss Wissen wo er seine Sachen kauft/bezieht und wie sehr er dem Verkäufer vertraut! Aber hier scheint mal wieder die typische deutsche Geiz-Ist-Geil-Mentalität zu sein... Hauptsache billig... Ohne sich zu fragen, warum denn das ganze so billig ist und kein anderer die Sachen für solch einen Preis anbietet... MIt etwas Menschenverstand (sorry, nicht falsch verstehen), sollte man sich da mal ernsthaft Gedanken drüber machen und evtl. vor dem Kauf im Web nach dem Händler rechachieren... Spätestens hier hätten einige Käufer entsprechende Warnungen und HIntergründe entnehmen können.


------- Nachtrag -----

Absolut der falsche Weg Microsoft!
Da könnte man echt mal über (die von mir vor einiger Zeit angestochene Diskussion bzgl. OS-Preis 30 €/OS) eine neue Preis- und Lizensierungsphilosophie nachdenken.

Nunja, wenn dann selbst bei einem offizielen Preis von 30 Euro an anderere Stelle illegale Versionen als Original für nur 15 oder 20 Euro angeboten werden würden... Selbst bei 25 Euro, so hätten wir das gleiche wieder in grün... Frei nach dem Motto für den Käuft, hauptsache ich habe etwas Geld gespart... Auch wenn es nur 5 Euro wären... MS kann man hier nicht die Schuld geben... Wobei ich dir zustimmen muss, dass auch ich für maximal zwei bis drei Windows Versionen wäre und für Privatanwender ein Preis von 49 bis 79 Euro (ala Windows Ultimate Version) ein guter Preis wäre! Aber nicht zu vergessen, was die Entwicklungskosten und Marketing usw an Kosten verschlingen... Egal wie man es macht, man macht es nie wirklich rchtig...
 
Also um es mal klar zu stellen:

Ich habe ein Gebot abgegeben kurz vor Ende und die Auktion gewonnen.
Das man sich vorher informieren kann ist klar, andererseits ist dieser Shop bei ebay gelistet und ist auch alles mit diversen AGBs und Impressum ausgestattet.
Da geht man nun nicht unbedingt von Illegalität aus.
Was vor nem Jahr oder so war - ey mann ... Das nun als Vorwurf zu nehmen ist unfair.
Heutzutage ändern sich innerhalb von wenigen Wochen die Geschäftsführungen bzw. Inhaber von Unternehmen.
 
Okay, evtl. habe ich mich etwas falsch oder unverständlich ausgedrückt... Ich bin nicht der Meinung das generel dem Kunden der schwarze Peter zuzuschieben ist - ganz und gar nicht! Insbeondere dann nicht, wenn er denkt, wirklich ein Original zu erhalten! Sorry, falls ich das falsch rübergebracht haben sollte oder nicht so in Worte fassen kann, wie ich es meine.

----- Nachtrag ------

Ich kann dennoch nach wie vor incht verstehen, wenn offensichtlich ist, dass dort erneut - und zwar nicht zum ersten Male - Raubkopien kommerziel vermarkter/vertrieben werden, dass man die Seite oder evtl. auch den Laden... Zumindest Website nicht sperren lässt und somit weitere unwissende ehrliche Kunden ins Messer rennen lässt... Wo ist hier die Verantwortung des Staates, den Bürger zu schützen?
 
Wo ist hier die Verantwortung des Staates, den Bürger zu schützen?

Das kannst Du in Berlin vergessen, seit dem der rot-rote Senat vor zehn Jahren angefangen hat, bei der Polizei massiv einzusparen... :rolleyes:

Übrigens ist der Laden laut Kontakt / Impressum in meinem PLZ-Gebiet. Isss ja mal voll krass! Scheinbar erfolgt der Vertrieb aus einer Privat-Wohnung
in einer der Plattenbauten dort.
 
Nein nein, das tut er nicht Jochen.

Is n Lagergebäude und da sind etliche Leute die da ackern.
Hamn n kleenes Relalager und ne eigene Tele- und Internetabteilung.
Hab mir den Artikel ja abgeholt - also das VISTA Business.
UND:
MIT RECHNUNG und Retoure-Schein wenn ich nicht zufrieden bin bzw. das Produkt nicht funktioniert mit dem Key.
Es funzt aber allet einwandfrei.
 
Ich habe gerade bei Winfuture ebenfalls einen Bericht über diese Firma gelesen und hier kann man ein paar mehr Infos erfahren. Demnach scheint es so, als würden hier in dem Sinne KEINE ILLEGALE Software verkauft/vertrieben, sondern lediglich gebrauchte Software bzw Lizenzen, was MS anscheinend gar nicht gefällt.

Hintergrund der Auseinandersetzungen zwischen Microsoft und Softwarebilliger.de ist offenbar der Vertrieb von gebrauchten Software-Lizenzen durch den Online-Händler. Die Firma kauft von anderen Unternehmen gebrauchte Lizenzen ein und bietet sie ihren Kunden zu reduzierten Preisen an. Sie dürfte sich damit in einer rechtlichen Grauzone bewegen. Microsoft selbst versucht seit Jahren gegen diverse Anbieter von Gebraucht-Software vorzugehen, weil man die Praxis als illegal betrachtet.

Quelle: Winfuture

Wenn jemand die Software zuvor als Original gekauft hat und diese nun weiterverkauft, so finde ich das persönlich vollkommen okay. Weil warum soll ich ein Produkt dass ich nicht mehr benutze/brauche in den Müll werfen, wenn ich dafür noch ein paar Euros bekommen kann und anderen damit - durch preiswerten Erwerb - eine Freude machen kann? Schließlich habe ich für die Software einmal eine Menge Geld gezahlt, so dass ich als Kunde doch selber entscheiden können sollte, was ich mit der CD/Software mache.

Ich finde es schlimm, wie die Industrie (Software/Musik/Film-Industrie) immer mehr den noch ehrlichen Kunden bevormunden wollen und Sachen vorschreiben wollen wie/was mit der Software zu machen ist usw...
 
@Multi_OS, alles klar, dann ist der Laden mehr in Richtung "Automeile" (Pasewalker Str.) ... :)

Wenn das bei Dir geklappt hat, kannst Du zufrieden sein.
 
Bin ick och wa.
Ist TRAM Haltestelle Pankower Straße wa.
Kannst den Laden von dort aus schon sehen.
Steht softwarebilliger.de dran.
 
Ups, was ist denn hier los? Irgendwie kann ich die Reaktionen nicht so richtig nachvollziehen. Ich versuche einmal, die Sache klarzustellen.
Microsoft hat grundsätzlich kein Interesse daran, die Endverbraucher zu kriminalisieren, die gutgläubig ein gefälschtes Produkt erworben haben. Ich bin selbst einmal Opfer eines Raubkopierers geworden. Daraufhin musste ich eine einseitige Erklärung ausfüllen und ausdrucken, zusätzlich habe ich das Angebot ausgedruckt und das ganze zusammen mit einer Rechnungskopie und der kopierten Software an Microsoft geschickt. Der Zeitaufwand betrug vielleicht eine Viertel Stunde. Nach nicht einmal einer Woche hielt ich die originale Software in der Hand, die ich von Microsoft bekommen habe. Microsoft hat sich anschließend am Kopierer schadlos gehalten und ich war auf der sicheren Seite. Meiner Meinung nach war das weder sonderlich schwierig noch unzumutbar.
Das ist jetzt schon lange her und ich habe keine Infos, ob Microsoft heute noch so problemlos arbeitet. Da sich der Text der Website in der Zwischenzeit aber nicht grundlegend geändert hat, vermute ich mal, dass MS die Praxis beibehält. Schließlich liegt das ja auch in ihrem eigenen Interesse.

Jonn schrieb:
Dieses 'auf Echtheit überprüfen zu lassen von MS' ist zwar ganz nett aber viel zu umständlich-das wird kaum jemand machen.
Na ja, 220.000 Einsender sind wohl kaum als "kaum jemand" zu bezeichnen.

va!n schrieb:
Weil warum soll ich ein Produkt dass ich nicht mehr benutze/brauche in den Müll werfen, wenn ich dafür noch ein paar Euros bekommen kann und anderen damit - durch preiswerten Erwerb - eine Freude machen kann?
Selbstverständlich darfst du die Software, die du nicht mehr benutzt, weitergeben bzw. verkaufen. Das Geschäftsmodell der Gebrauchtsoftwarehändler sieht anders aus: Stell' dich mal ein mittelständisches Unternehmen vor, das im Rahmen einer Volumenlizenz 100 Office-Kopien erworben hat. Dafür zahlt das Unternehmen selbstverständlich weniger als wenn es 100 Einzellizenzen gekauft hätte. Jetzt geht das Unternehmen in die Insolvenz oder benötigt die Lizenzen aus einem anderen Grund nicht mehr. Der Händler kauft die 100 Kopien nun für "nen Appel und ein Ei". So weit so gut. Würde der Händler diese 100 Kopien nun an ein anderes Unternehmen verscherbeln, das diese 100 Lizenzen benötigt, dann wäre das auch vollkommen legal. Verkauft der Händler aber die Lizenzen an 100 Einzelkunden, teilt also die Volumenlizenz in Einzellizenzen auf, dann ist das illegal. Das kannst du aber bei einem Internetkauf als Käufer nicht vorher erkennen, kaufst damit gutgläubig und Microsoft hat dir zumindest in der Vergangenheit eine legale Lizenz geschickt.
Ich hatte für die CeBIT ein Einzelgespräch genau zu diesem Thema angemeldet. Leider hat das nicht geklappt, sonst wäre ich jetzt auf dem aktuellen Stand und könnte genauere Auskünfte geben.
 
Die Zahl bezieht sich auf das Programm. Ob dieses weltweit angeboten wird ist mir nicht bekannt.
 
Nun ist Microsofts Warnung mittlerweile etwa sechs Wochen alt. Damit ist das Thema aber nicht vom Tisch. Gestern hat Microsoft die folgende Presseerklärung veröffentlicht, die ich euch hier ungekürzt kopiere:

Mitte März hat Microsoft vor gefälschten Windows Datenträgern gewarnt, die über den Webshop softwarebilliger verkauft werden. Die Warnung war zum Schutze gutgläubiger Kunden erforderlich, weil sowohl der frühere als auch der jetzige Betreiber des Webshops softwarebilliger.de Windows Datenträger verkauft haben, die OHNE Erlaubnis von Microsoft hergestellt und in den Verkehr gebracht wurden (sog. „Fälschungen“ bzw. „Piraterieware“). Der derzeitige Betreiber TYR Holding bestreitet nun die Vorwürfe und behauptet, stets nur echte Windows Datenträger zu verkaufen. Microsoft wolle nur den Handel mit gebrauchten Original Datenträgern unterbinden. Diese Behauptung von TYR Holding ist jedoch nachweislich falsch. Seit der Übernahme des Webshops softwarebilliger.de durch die TYR Holding GmbH haben zahlreiche Kunden verdächtige Windows Datenträger an den Microsoft Produktidentifizierungsdienst (PID) zur Prüfung eingesandt. Bei den allermeisten Einsendungen handelt es sich ohne jeden Zweifel um Windows Datenträger, die ohne Erlaubnis von Microsoft hergestellt und verbreitet worden sind („Piraterieware“) und nicht etwa um gebrauchte Originale. Bereits im Oktober 2011 hat das Landgericht Frankfurt der TYR Holding GmbH den Vertrieb solcher gefälschter Windows Datenträger verboten.

Doch trotz dieses gerichtlichen Verbots und trotz des laufenden Strafverfahrens verkauft die TYR Holding nach wie vor gefälschte Windows Datenträger über den Webshop softwarebilliger.de. So sind seit der Zustellung der gerichtlichen Verfügung zahlreiche weitere gefälschte Datenträger beim Microsoft PID eingegangen, die TYR Holding verkauft hat. Microsoft hat deshalb beim Landgericht Frankfurt beantragt, dass gegen die TYR Holding ein empfindliches Ordnungsgeld verhängt wird, weil sie das gerichtliche Verbot ignoriert. Außerdem hat Microsoft wegen des Vertriebs der diversen Fälschungen Klage gegen die TYR Holding GmbH und ihren Geschäftsführer erhoben. An einer Verurteilung besteht aus Sicht von Microsoft kein Zweifel, denn Microsoft kann selbst am besten beurteilen, ob ein Datenträger nun von einem autorisierten Presswerk hergestellt wurde oder von einem Presswerk, dass keine Produktionslizenz hat.

Manche Kommentatoren, die TYR Holding verteidigen und behaupten, softwarebilliger.de würde nur Originale verkaufen, verwechseln den Fall gegen softwarebilliger.de mit einem anderen Verfahren, das Microsoft kürzlich gegen einen anderen Händler geführt hat. Dort hatte der BGH in der Tat entschieden, dass der Verkauf von echten, gebrauchten Sicherungsdatenträgern zusammen mit Echtheitszertifikaten unzulässig ist, die zuvor von Computern abgelöst worden sind.
 
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