
Alleine für die Xbox 360 verlangt Motorola angeblich 4 Milliarden Dollar pro Jahr - das wäre rund die Hälfte des Umsatzes, den Microsoft mit der Konsole erzielt.
Mit dem nun vorliegenden Urteil könnte Motorola theoretisch ein Verkaufsverbot für Windows 7 und die Xbox 360 erwirken - dazu wird es aber nicht kommen, da Microsoft ganz sicher in Berufung gehen wird und außerdem durch die Verlegung seines Logistikzentrums in die Niederlande bereits Vorsorge getroffen hat. Außerdem wurde Motorola von einem amerikanischen Gericht bereits untersagt, ein Verkaufsverbot gegen Microsoft in Deutschland durchzusetzen - diese kuriose Entscheidung hatte Mitte April für Aufsehen gesorgt.
Weiterhin ist vor der EU-Kommission eine Beschwerde von Microsoft über Motorolas Patentpolitik anhängig, da es sich bei den H.264 um so genannte FRAND-Patente handelt, die der Inhaber seinen Wettbewerbern zu fairen Bedingungen überlassen muss.
In einer ersten Stellungnahme hat Microsoft angekündigt, dass die Geschäfte in Deutschland ganz normal weiterlaufen werden und man außerdem zuversichtlich sei, mit Motorola eine gütliche Einigung zu treffen. Letzteres darf bezweifelt werden, denn dafür war bereits genügend Zeit.