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Neues Outlook für Windows: Ablösung der aktuellen Version noch in weiter Ferne

DrWindows

Redaktion
Neues Outlook für Windows: Ablösung der aktuellen Version noch in weiter Ferne
von Martin Geuß
Outlook Titelbild


Microsoft entwickelt derzeit das “neue Outlook” für Windows. Im kommenden Jahr soll es die Mail und Kalender App unter Windows ersetzen, irgendwann später löst es auch das “klassische Outlook” ab. Dieser Zeitpunkt liegt allerdings noch mindestens zwei Jahre in der Zukunft.

Ich habe in letzter Zeit oft erlebt, dass der Begriff “neues Outlook” die Leser verwirrt. Seit Microsoft angekündigt hat, die Mail App unter Windows mit dem “neuen Outlook” abzulösen, denken viele, es gäbe Outlook in Zukunft zweimal. Das ist aber nicht der Fall, es wird weiterhin nur ein Outlook geben. Das neue Outlook ist – tja, das neue, welches das “alte” eines Tages ablösen wird. Also auch den aktuellen Outlook-Client für Windows.

Bis es so weit ist, können allerdings in der Tat zwei Versionen von Outlook unter Windows koexistieren. Das neue Outlook wird im kommenden Jahr fest zu Windows gehören und kostenlos nutzbar sein, wer kein Microsoft 365 Abo hat, wird allerdings Werbung zu sehen bekommen. Wer Outlook kauft, entweder im Rahmen eines Abos oder als Einzelplatzversion, kann wie gewohnt das klassische Outlook nutzen.

Das neue Outlook ist webbasiert und funktional derzeit noch ein gutes Stück von dem entfernt, was das aktuelle Outlook für Windows kann. Möglicherweise hat sich auch deshalb bei einigen Leuten der Eindruck verstärkt, dies sei etwas, was komplett losgelöst vom aktuellen Client stattfindet. Sie können sich schlicht nicht vorstellen, dass das der neue Standard werden soll.

In einem Video hat das Team hinter dem neuen Outlook nun ausführlich über seine Pläne gesprochen (via Neowin). In dem Video wird auch über den Fahrplan gesprochen, der zur Ablösung der aktuellen Outlook-Version führt. Aus diesem könnte man ableiten, dass die Einführung des neuen Outlook – und damit die Ablösung der aktuellen Version – in zwei bis drei Jahren ansteht, was einige auch getan haben (via Günter Born). Das hätte man sich allerdings auch ohne das Video zusammenreimen können, denn die Unterstützung für Outlook 2021 endet im Jahr 2026.

Noch ist es allerdings zu früh, diesen Termin als gesichert zu betrachten. Abgesehen von funktionalen Defiziten, die sich in zwei bis drei Jahren sicherlich beheben lassen, steht noch der Elefant im Raum, dass ausnahmslos alle existierenden Add-ins nicht mit dem neuen Outlook kompatibel sind, sie müssen neu entwickelt werden. Das wird dauern, und die Unternehmenskunden werden entsprechend Druck auf Microsoft ausüben. Insofern mag Microsoft einen Termin um 2026 fest im Blick haben, ob das klassische Outlook dann aber wirklich schon in Rente geschickt werden kann, ist derzeit noch völlig offen.


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Prinzipiell finde ich es ja gut, wenn in dem Bereich einmal aufgeräumt wird. Heute gibt es eine "Mail" App auf dem Windows Client, den Webclient und das klassische Outlook als 32-Bit und 64-Bit Anwendung. Dazu noch die Variante für den MAC.

Da kann ich schon verstehen, dass es den Wunsch gibt, alles in einer Anwendung zu vereinen. Und der Trend geht nun einmal zu den Web Anwendungen. Mit all seinen Vor- und Nachteilen.

Wichtig für die Akzeptanz wird sein, dass der neue Client performant sein wird und alle Funktionen bietet, welche das klassische Outlook heute auch bietet. Sonst wird es speziell bei den Enterprise Kunden schwierig. Und da gehört natürlich auch dazu, dass die ganzen Add-Ins wieder zur Verfügung stehen. Das wird das Hauptproblem sein.

Aber ich habe da ehrlich gesagt große Zweifel, dass es Microsoft schafft, alle Features vom klassischen Outlook bis 2026 auch im "neuen Outlook" bereitzustellen. Die OneNote Geschichte hat gezeigt, dass es Microsoft eben nicht schafft, alle Features 1:1 zu übernehmen.

Und wenn im Enterprise Umfeld eben wichtige Add-Ins nicht zur Verfügung stehen, dann wird auch dieser Umstand schnell für großen Unmut sorgen.
 
Wie Manager-Schicksale Konzerne ruinieren...

Nachdem Windows Mail in mehreren Inkarnationen weitgehend erfolglos geblieben war, greift man nun zum Äußersten: Man entwendet den Namen eines der erfolgreichsten Software-Produkte der Welt (MS Exchange + Outlook im Firmenumfeld) im Versuch, dessen Erfolg zu zwangsenteignen.

Sehr wahrscheinlich, dass hier einer der Manager auf höchster Ebene "all-in" gehen musste, um die Situation noch zu retten. Völlig absurd, dass die Entwicklung nun beim MS Mail Team liegen soll anstatt wie bisher bei Office/Exchange. Für die bisherige Version wurde auch noch gar nichts entwickelt in Richtung MS Exchange Support außer dem ActiveSync-Protokoll.

Es gibt für Outlook nicht nur ein einziges Add-In-Modell, sondern eine ganze Reihe: Es gibt Exchange/MAPI extensions, Es gibt das Outlook Objekt-Modell (VBA), es gibt Outlook Custom Forms (VBScript), es gibt ein .NET Add-In Objekt-Modell (VSTO) und auch noch Web-basierte Add-Ins.

Nichtunterstützung von auch nur einem dieser Extensibility Points kann schon ein Showstopper für ein Unternehmen sein.

Meine Prognose: Weder 2026 noch 2028 noch 2030 wird das reguläre Outlook ersetzt worden sein. Das was mit Outlook (extensions) möglich ist, ist ein grundlegender Faktor des Erfolgs von Outlook/Exchange im Unternehmensumfeld, und dort wird auch das meiste Geld verdient.

Leider häufen sich die Schwachsinns-Entscheidungen bei MS derzeit. Hoffentlich finden sie bald zurück auf einen besseren Weg.
 
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