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Redaktion
Neues Windows Design: Ich möchte bitte nicht mehr verreisen
Microsoft arbeitet derzeit an einem umfassenden Redesign von Windows 10, der Codename des Projekts lautet „Sun Valley“. Das sind wie üblich unbestätigte Informationen, die wir in Anbetracht der Anzahl und Häufigkeit der inoffiziellen Berichte jedoch getrost als gesicherte Erkenntnis betrachten dürfen. Jeder Schnipsel wird auf den einschlägigen Seiten derzeit zu einer Nachricht verarbeitet.
Ich selbst bin eher so der Allesfresser, was Oberflächendesign angeht. Ich will arbeiten und schnell zum Ziel kommen, ob ein Button nun rund oder eckig ist, welche Farbe er hat, ob Transparenz und Schatten ästhetisch gestaltet wurden…nur darüber nachzudenken, ob mich das interessieren sollte, ist mir schon zu viel Arbeit.
Das soll nicht heißen, dass ich eine ansprechende Benutzeroberfläche nicht zu schätzen weiß, aber ich bin da rechts anspruchslos. Was immer sich Microsoft da ausdenkt, es wird mir schon gefallen. Mir fehlt, wie oben schon angedeutet, der Blick für die feinen Details. Was professionelle Designer im Strahl speien lässt, fällt mir nicht mal auf.
Einen Wunsch habe ich aber dennoch: Ich möchte bitte, dass sich Microsoft Zeit nimmt, und dass sie uns das neue Design erst zeigen, wenn es fertig ist. Und zwar wirklich fertig. Das ist ein mächtiger Wunsch, von dem ich fürchte, dass er mir nicht erfüllt wird, denn es widerspricht dem, wie Microsoft größere Veränderungen in den letzten Jahren angegangen ist.
„We are on a journey“ hört man Microsoft gerne sagen, wenn sie an größeren Dingen arbeiten, die entsprechend Zeit brauchen. Zum ersten Mal bewusst wahrgenommen habe ich diesen Satz bei der Präsentation von Windows 8 im Jahr 2012 in Verbindung mit dem „Metro Design“. Nicht nur wegen des albernen Einspruchs des gleichnamigen Großhandelskonzerns war es mit der Reise ins Metro Design aber bald wieder vorbei, Windows 8 wurde nur mäßig erfolgreich und Windows 10 ging beim Design wieder einen ganz anderen Weg.
Einige Souvenirs der „Modern UI“, wie das Metro Design später genannt wurde, sind uns allerdings bis heute erhalten geblieben, zum Beispiel die Mediensteuerung und die Anzeige der Systemlautstärke. Überhaupt ist Windows voll von Andenken an vergangene Zeiten. NTDEV hat sich unlängst die Mühe gemacht, zahlreiche dieser Relikte und die damit verbundenen Inkonsistenzen zu dokumentieren, und ich fürchte, das ist noch längst nicht alles.
Die letzte große Designreise, zu der Microsoft aufgebrochen ist, war das „Fluent Design System“. Das ist tatsächlich schon wieder vier Jahre her. Auswirkungen haben wir reichlich gesehen, von einer einheitlichen Designsprache über alle Microsoft-Produkte sind wir aber noch sehr weit weg. Es ist wie immer, wenn sich Microsoft auf eine solche Reise begibt: Es passieren unterwegs durchaus interessante Dinge, ein festes Ziel scheint die Reise aber nicht zu haben.
Was Windows dringend braucht – das erkenne sogar ich als UI-Kulturbanause – ist ein einheitliches Look&Feel. Dafür muss das Aussehen der Oberfläche nicht einmal neu erfunden werden, man muss es nur konsequent umsetzen. Was Windows dagegen keinesfalls braucht, ist ein neuer, unfertiger Designansatz, der ein paar optische Neuerungen bringt und mit „this is just the start“ angekündigt wird. Ich möchte auf keine weitere Reise gehen, ich möchte gerne ankommen. Wenn das in diesem Jahr nichts mehr wird, ist das ok für mich. Ich warte lieber länger auf das fertige Ergebnis als unendlich lange auf die Fertigstellung einer begonnenen Arbeit.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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Microsoft arbeitet derzeit an einem umfassenden Redesign von Windows 10, der Codename des Projekts lautet „Sun Valley“. Das sind wie üblich unbestätigte Informationen, die wir in Anbetracht der Anzahl und Häufigkeit der inoffiziellen Berichte jedoch getrost als gesicherte Erkenntnis betrachten dürfen. Jeder Schnipsel wird auf den einschlägigen Seiten derzeit zu einer Nachricht verarbeitet.
This joins the rounded/floating Start menu design that I posted about a few weeks back Everything we know about Windows 10's big Sun Valley update so far pic.twitter.com/ARcDjVMjTJ
— Zac Bowden (@zacbowden) February 15, 2021
Ich selbst bin eher so der Allesfresser, was Oberflächendesign angeht. Ich will arbeiten und schnell zum Ziel kommen, ob ein Button nun rund oder eckig ist, welche Farbe er hat, ob Transparenz und Schatten ästhetisch gestaltet wurden…nur darüber nachzudenken, ob mich das interessieren sollte, ist mir schon zu viel Arbeit.
Das soll nicht heißen, dass ich eine ansprechende Benutzeroberfläche nicht zu schätzen weiß, aber ich bin da rechts anspruchslos. Was immer sich Microsoft da ausdenkt, es wird mir schon gefallen. Mir fehlt, wie oben schon angedeutet, der Blick für die feinen Details. Was professionelle Designer im Strahl speien lässt, fällt mir nicht mal auf.
Einen Wunsch habe ich aber dennoch: Ich möchte bitte, dass sich Microsoft Zeit nimmt, und dass sie uns das neue Design erst zeigen, wenn es fertig ist. Und zwar wirklich fertig. Das ist ein mächtiger Wunsch, von dem ich fürchte, dass er mir nicht erfüllt wird, denn es widerspricht dem, wie Microsoft größere Veränderungen in den letzten Jahren angegangen ist.
„We are on a journey“ hört man Microsoft gerne sagen, wenn sie an größeren Dingen arbeiten, die entsprechend Zeit brauchen. Zum ersten Mal bewusst wahrgenommen habe ich diesen Satz bei der Präsentation von Windows 8 im Jahr 2012 in Verbindung mit dem „Metro Design“. Nicht nur wegen des albernen Einspruchs des gleichnamigen Großhandelskonzerns war es mit der Reise ins Metro Design aber bald wieder vorbei, Windows 8 wurde nur mäßig erfolgreich und Windows 10 ging beim Design wieder einen ganz anderen Weg.
Einige Souvenirs der „Modern UI“, wie das Metro Design später genannt wurde, sind uns allerdings bis heute erhalten geblieben, zum Beispiel die Mediensteuerung und die Anzeige der Systemlautstärke. Überhaupt ist Windows voll von Andenken an vergangene Zeiten. NTDEV hat sich unlängst die Mühe gemacht, zahlreiche dieser Relikte und die damit verbundenen Inkonsistenzen zu dokumentieren, und ich fürchte, das ist noch längst nicht alles.
Die letzte große Designreise, zu der Microsoft aufgebrochen ist, war das „Fluent Design System“. Das ist tatsächlich schon wieder vier Jahre her. Auswirkungen haben wir reichlich gesehen, von einer einheitlichen Designsprache über alle Microsoft-Produkte sind wir aber noch sehr weit weg. Es ist wie immer, wenn sich Microsoft auf eine solche Reise begibt: Es passieren unterwegs durchaus interessante Dinge, ein festes Ziel scheint die Reise aber nicht zu haben.
Was Windows dringend braucht – das erkenne sogar ich als UI-Kulturbanause – ist ein einheitliches Look&Feel. Dafür muss das Aussehen der Oberfläche nicht einmal neu erfunden werden, man muss es nur konsequent umsetzen. Was Windows dagegen keinesfalls braucht, ist ein neuer, unfertiger Designansatz, der ein paar optische Neuerungen bringt und mit „this is just the start“ angekündigt wird. Ich möchte auf keine weitere Reise gehen, ich möchte gerne ankommen. Wenn das in diesem Jahr nichts mehr wird, ist das ok für mich. Ich warte lieber länger auf das fertige Ergebnis als unendlich lange auf die Fertigstellung einer begonnenen Arbeit.
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