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Outlook Web App kann als Standard für E-Mails festgelegt werden – und stolpert über Windows 11

DrWindows

Redaktion
Outlook Web App kann als Standard für E-Mails festgelegt werden – und stolpert über Windows 11
von Martin Geuß
Outlook


Wer mit einem privaten Microsoft-Konto Outlook.com oder mit einem geschäftlichen Konto Office 365 bzw. Microsoft 365 nutzt, kann die Web-Version von Outlook jetzt als Standard für neue E-Mails festlegen. Unter Windows 11 stolpert die Funktion allerdings ausgerechnet über eine Hürde, die Microsoft mutmaßlich aufgestellt hat, um Konkurrenzprogramme zu behindern.

Der Reihe nach: Ruft man outlook.com (privat) oder outlook.office.com auf, erscheint am oberen Fensterrand ein Hinweis, dass man die Web-Version als standardmäßiges E-Mail Programm festlegen kann.

Outlook im Web

Klickt man auf „Jetzt ausprobieren“, wird das Protokoll „mailto“ mit der Web-Version verknüpft. Sobald man also irgendwo einen Link anklickt oder eine andere Funktion zum Erstellen einer neuen E-Mail aufruft, startet die Web-App von Outlook. Die Möglichkeit, dass sich Progressive Web Apps (PWAs) auf diese Weise ins System einklinken, wurde mit der Chromium-Version 92 eingeführt.

Unter Windows 10 funktioniert das auch einwandfrei. Unter Windows 11 hat Microsoft allerdings die Möglichkeit entfernt, Programme als Standard festzulegen. Der Verdacht liegt nahe, dass man das vor allen Dingen getan hat, um den Wechsel des Standardbrowsers zu erschweren, das ist unter Windows 11 nämlich mit erheblichem Aufwand verbunden.

Unter Windows 11 passiert daher beim Klick auf „Jetzt ausprobieren“ das gleiche, was auch passiert, wenn man versucht, Google Chrome als Standardbrowser zu setzen: Nach dem Klick landet man auf der Startseite für das Festlegen von Standard-Apps, weiter passiert gar nichts. Karma.


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Wenn man wenigstens andere Mail-Konten hinzufügen könnte (z.B, Gmail oder t-online) wäre es eine Alternative. Aber in der Web-App herrscht allein Microsoft. Wer seine verschiedenen Mail-Accounts zentral über Outlook abrufen will, muss die lokale kostenlose Mail-App nehmen. Oder er kauft Office 365.
 
@Domviller Das ist in der Tat doof. Beim GMail-Webmailer geht das problemlos. Habe mein Outlook-Konto per Gmailify mit dem GMail-Konto/-Postfach verbunden.
 
@Domviller das stimmt, ist mir bisher noch gar nicht aufgefallen. Aber warum ist das so? @Martin weißt du warum das in Outlook.com nicht funktioniert? Ist das ein Bug oder ein Feature? Oder ist das einer der Punkte auf der Liste coming soon later this...
 
weißt du warum das in Outlook.com nicht funktioniert?
Weil das Konto innerhalb einer Microsoft Exchange Umgebung auf Microsoft-Servern läuft und dort durch den Login direkten Zugriff auf das eigene Mailkonto des angemeldeten Benutzers bei Microsoft erhält. Dieses Konto ist per se aber nicht bei Microsoft dazu berechtigt, andere (fremde) Mailkonten von anderen Servern abzurufen.
Das muss man schon via Weiterleitung im anderen Mailkonto so einrichten, dass die Nachrichten an das MS-Konto weitergegeben werden. (Und damit ist in den meisten Fällen der Sinn verloren gegangen, da so alle Nachrichten in einem Mailkonto auflaufen, man aber auch nur über dieses Mailkonto antworten kann. Ergo: selten das gewünschte Ergebnis!)

Bei anderen Mailanbietern (hier stellvertretend mal Googlemail!) erteilt man dem entsprechenden Konto (und somit dem Mailserver-Betreiber) die Berechtigung, ein anderes Konto mit den hinterlegten Zugangsdaten abzurufen und anzuzeigen.
Ob das eine gute Idee ist, Google den Zugriff auf andere Mailkonten zu geben, muss sich jeder selbst überlegen. Mir persönlich reicht es, wenn Google die Mails über das Google-Konto lesen kann. Andere Mails geht das Unternehmen schlicht nichts an und wird von mir deshalb auch niemals die Zugangsdaten dazu erhalten. Daneben sind Google-Mailkonten ein beliebtes Angriffsziel - einmal geknackt, hat der Angreifer ebenfalls Zugriff auf sämtliche verbundenen externen Mailpostfächer. Aus "Hackersicht" kann man es doch gar nicht besser haben, wenn einem alles auf dem Silbertablett serviert wird. Da nutzt es auch nichts, wenn alle verbundenen Mailkonten unterschiedliche und starke Kennwörter verwenden.
Wer sowas mag..... bitteschön. Man gräbt sich allerdings schon mal selbst ein Loch und macht seine Postfächer so unsicher, wie das schwächste Konto in der Kette.
 
Naja, ich könnte dir jetzt erzählen, dass das "Hacken" solcher Konten in der Regel immer noch über das schlichte Ausprobieren von 08/15 Passwörtern geht, oder anhand von Passwörtern, die von dem Nutzer auch für 100 andere Konten verwendet werden, aber, ich denke nicht, dass das deine Meinung über diese Sache ändern würde.

Mal ganz abgesehen davon, dass es wohl auch Möglichkeiten geben wird, in einem kompromittierten Windows auf die im Betriebssystem eingerichteten Konten zuzugreifen gibt. Insofern weiß ich jetzt nicht, warum das eine Sache sein sollte, die auf bestimmte Anbieter, oder bestimmte Dienste beschränkt sein sollte.
 
Im September 2021 wird auch mal das mailto-Protokoll eingeführt?
Unglaublich, was für Grundlagen bei so viel finanziellen und menschlichen Ressourcen dort immer wieder liegenbleiben. Inzwischen bin ich froh, von dort weg zu sein.
 
Wenn das alles , mit den Einstellungen von Standardprogrammen im Release, genauso läuft, wird es nicht lange dauern bis sich MS wieder einmal vor den Kadi gezerrt findet. Mit "Dazulernen" haben die es wohl nicht so. Es gab doch schon Gerichtsurteile, die Drittanbietersoftware den einfachen (!) Zugang zu den Schnittstellen ermöglichen sollte. Bis Windows 10 ging das ja auch. Möglicherweise will Microsoft erst nach dem Release gesagt bekommen, wie es nicht funktionieren soll. Sind ja auch noch vier Wochen bis zum Termin. Lehnen wir uns erstmal zurück.
Allerdings ist Windows 11 immer noch Betastatus. Theoretisch dürften die an allen Ecken schlurfen und humpeln, ohne das es Jemanden zu stören hätte.
 
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