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Qualcomm: Rechtsstreit mit ARM dauert an – neue PC-Prozessoren kommen wohl trotzdem wie geplant
von Martin Geuß
Chiphersteller Qualcomm sieht sich einer Klage durch ARM ausgesetzt. Es geht um die Technologien, die Qualcomm durch die Übernahme der CPU-Schmiede Nuvia eingekauft hat und die in den neuen Oryon-CPUs stecken, welche noch in diesem Jahr an den Start gehen sollen.
ARM ist der Ansicht, dass die Lizenzen, die man einst an Nuvia vergeben hat, mit dem Verkauf an Qualcomm erloschen sind. Qualcomm vertritt wenig überraschend die Überzeugung, der legitime Rechtsnachfolger zu sein. Es geht hierbei erst einmal nur ums Geld, langfristig möchte sich Qualcomm aber von ARM unabhängig machen und eigene Referenzdesigns entwickeln, denn genau das war das Ziel hinter der Nuvia-Übernahme. ARM dürfte also ein starkes Interesse daran haben, diese Entwicklung zu verhindern oder zumindest aufzuhalten.
Vor rund einem Jahr hat ARM eine Klage eingereicht, danach wurde es still. Ich habe daher bei Qualcomm nachgefragt, ob denn dieser Rechtsstreit überhaupt noch aktiv ist, oder ob inzwischen eine Einigung mit ARM erzielt wurde.
Ich erhielt von der deutschen PR-Agentur die Antwort, dass dieser Rechtsstreit nach wie vor anhängig ist, mit einer Entscheidung aber erst Ende 2024 gerechnet werden kann. Die Verhandlung findet nach derzeitigem Stand im Oktober 2024 vor dem Bundesgericht im US-Staat Delaware statt. Bis dahin bleibt die Frage, ob Qualcomms Oryon-CPUs möglicherweise das geistige Eigentum von ARM verletzen, unbeantwortet.
Für weitere Fragen wurde ich an Christie Thoene, Vice President of Policy & Legal Communications bei Qualcomm, verwiesen. Ich fragte bei Ihr nach, ob das laufende Verfahren möglicherweise einen Einfluss auf die Markteinführung der neuen Prozessoren haben könnte. Sie leitete mir folgendes Statement von Qualcomm-CEO Cristiano Amon weiter:
“Unsere PC-Plattform der nächsten Generation mit integrierten, kundenspezifischen Oryon-CPUs mit einer deutlich verbesserten KI-Engine ist weiterhin auf dem Weg zur kommerziellen Reife. Wir freuen uns darauf, auf unserem Snapdragon Summit im Oktober weitere Informationen zu teilen.”
Kein klares Ja oder Nein, aber immerhin die Andeutung, dass Qualcomm sich von der laufenden Klage nicht ausbremsen lassen will. Die neuen Prozessoren sollen Windows on ARM den lange ersehnten Performance-Schub ermöglichen.
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von Martin Geuß
Chiphersteller Qualcomm sieht sich einer Klage durch ARM ausgesetzt. Es geht um die Technologien, die Qualcomm durch die Übernahme der CPU-Schmiede Nuvia eingekauft hat und die in den neuen Oryon-CPUs stecken, welche noch in diesem Jahr an den Start gehen sollen.
ARM ist der Ansicht, dass die Lizenzen, die man einst an Nuvia vergeben hat, mit dem Verkauf an Qualcomm erloschen sind. Qualcomm vertritt wenig überraschend die Überzeugung, der legitime Rechtsnachfolger zu sein. Es geht hierbei erst einmal nur ums Geld, langfristig möchte sich Qualcomm aber von ARM unabhängig machen und eigene Referenzdesigns entwickeln, denn genau das war das Ziel hinter der Nuvia-Übernahme. ARM dürfte also ein starkes Interesse daran haben, diese Entwicklung zu verhindern oder zumindest aufzuhalten.
Vor rund einem Jahr hat ARM eine Klage eingereicht, danach wurde es still. Ich habe daher bei Qualcomm nachgefragt, ob denn dieser Rechtsstreit überhaupt noch aktiv ist, oder ob inzwischen eine Einigung mit ARM erzielt wurde.
Ich erhielt von der deutschen PR-Agentur die Antwort, dass dieser Rechtsstreit nach wie vor anhängig ist, mit einer Entscheidung aber erst Ende 2024 gerechnet werden kann. Die Verhandlung findet nach derzeitigem Stand im Oktober 2024 vor dem Bundesgericht im US-Staat Delaware statt. Bis dahin bleibt die Frage, ob Qualcomms Oryon-CPUs möglicherweise das geistige Eigentum von ARM verletzen, unbeantwortet.
Für weitere Fragen wurde ich an Christie Thoene, Vice President of Policy & Legal Communications bei Qualcomm, verwiesen. Ich fragte bei Ihr nach, ob das laufende Verfahren möglicherweise einen Einfluss auf die Markteinführung der neuen Prozessoren haben könnte. Sie leitete mir folgendes Statement von Qualcomm-CEO Cristiano Amon weiter:
“Unsere PC-Plattform der nächsten Generation mit integrierten, kundenspezifischen Oryon-CPUs mit einer deutlich verbesserten KI-Engine ist weiterhin auf dem Weg zur kommerziellen Reife. Wir freuen uns darauf, auf unserem Snapdragon Summit im Oktober weitere Informationen zu teilen.”
Kein klares Ja oder Nein, aber immerhin die Andeutung, dass Qualcomm sich von der laufenden Klage nicht ausbremsen lassen will. Die neuen Prozessoren sollen Windows on ARM den lange ersehnten Performance-Schub ermöglichen.
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