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Registrierung bei Teams: Tutanota wirft Microsoft Missbrauch seiner Marktmacht vor

DrWindows

Redaktion
Registrierung bei Teams: Tutanota wirft Microsoft Missbrauch seiner Marktmacht vor
von Kevin Kozuszek
Tutanota Titelbild


Zwischen Microsoft und den hiesigen Kartellwächtern könnte bald neuer Ärger ins Haus stehen. Die in Hannover ansässige Tutao GmbH, die den privatsphäre-freundlichen Maildienst Tutanota betreibt, erhebt neue Vorwürfe gegen den Konzern aus Redmond und hebt in einem heute erschienenen Blogpost hervor, warum ein deutlich strengeres Kartellrecht notwendig ist, um die Marktmacht der großen Technikkonzerne zu brechen. Hintergrund der aktuellen Vorwürfe ist Microsoft Teams.

Kunden von Tutanota sind aktuell nicht in der Lage, sich mit einer entsprechenden Mailadresse bei Microsoft Teams zu registrieren, sodass eine zweite Mailadresse notwendig wird. Matthias Pfau, Mitgründer von Tutanota, bezeichnet diese Praxis in seinem Blogpost als schwerwiegend wettbewerbswidrig. Man habe wiederholt versucht, das Problem mit Microsoft zu lösen, diese Anfragen wurden aber ignoriert. Am Ende konnte Microsoft es schlicht nicht zulassen, dass man sich mit einer Mailadresse von Tutanota bei Teams registriert.

In der Folge schreibt Pfau weiter:

„Wir müssen die Marktmacht von Big Tech aufbrechen, wie wir es in den neunziger Jahren getan haben. Dies wird zu einem neuen Boom in der heutigen Online-Welt führen. Einem, in dem Produkte entstehen, die sich auf den Nutzen für die Verbraucher konzentrieren – und nicht auf die Maximierung von Werbeeinnahmen. Um sich davon zu befreien, online getracked zu werden, brauchen die Menschen Alternativen, die die Privatsphäre schützen. Mit Microsoft zu konkurrieren, ist jedoch angesichts der schieren Marktmacht des Unternehmens nahezu unmöglich.“

In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach datensparsamen und auf Datenschutz ausgerichteten Alternativen stetig größer geworden und das Problem mit Teams soll nur ein Beispiel sein, für welche Probleme Microsoft bei kleineren Konkurrenten sorgt. Ob aus dem aktuellen Vorfall tatsächlich kartellrechtliche Konsequenzen durch die EU oder das Bundeskartellamt folgen, ist indes noch nicht abzusehen.


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Entweder da ist was dran oder es geht um Aufmerksamkeit, dass Microsoft sie übernimmt, ich bin mir da nicht immer mehr so sicher, da müsste ich mehr Überblick haben, wie solche Vorgänge oft ablaufen.

[Das mit der Übernahme war nur Pessismismus, wie Kevin versicherte, er hat da mehr Überblick, ich habe ja nur geraten:
Registrierung bei Teams: Tutanota wirft Microsoft Missbrauch seiner Marktmacht vor ]


Prüfungen und Kontrollen sind beim Durchsetzen unserer Gesetze allerdings überall mehr nötig; in manchen Bereichen, auch online, ist ja manchmal haarsträubend, was so durchgeht. (Aber man kommt schnell dahin, dass kleine Plattformen zu stark unter Druck gesetzt werden, also bräuchte man schon etwas mehr Expertise, um nicht Schaden in der Umgebung anzurichten)

Bezüglich einer Übernahme musste ich hieran denken (ich war etwas faul), weil große Konzerne gerne mal interessante Marktteilnehmer so entfernen:

Untitled 1 - Copy.png


PS: Ja! Ein original Paint, total old school und überflüssig. (wegen Wasser; Zwinker, Zwinker)
 
Zuletzt bearbeitet:
Entweder da ist was dran oder es geht um Aufmerksamkeit, dass Microsoft sie übernimmt, ich bin mir da nicht immer mehr so sicher, da müsste ich mehr Überblick haben, wie solche Vorgänge oft ablaufen.
Das kannste getrost ausschließen. Tutanota kommt aus dem direkten Umfeld von freier und quelloffener Software und bläst da in ein ähnliches Horn wie Posteo oder Protonmail. Die sind gestartet, weil sie den großen Techunternehmen fundamental etwas entgegensetzen wollen, insofern werden die sich Microsoft nicht anbiedern.

Letztlich passt das zu den Konfrontationen, die Microsoft mit der Community immer mal wieder hatte in den letzten Jahren. Rund um WinGet und das KDE-Projekt gab es da ja auch schon Kontroversen.
 
Das kannste getrost ausschließen. Tutanota kommt aus dem direkten Umfeld von freier und quelloffener Software und bläst da in ein ähnliches Horn wie Posteo oder Protonmail. Die sind gestartet, weil sie den großen Techunternehmen fundamental etwas entgegensetzen wollen, insofern werden die sich Microsoft nicht anbiedern.

Letztlich passt das zu den Konfrontationen, die Microsoft mit der Community immer mal wieder hatte in den letzten Jahren. Rund um WinGet und das KDE-Projekt gab es da ja auch schon Kontroversen.
Das ist schön zu hören. Danke für die Info!

Das Problem ist demnach eher aufseiten der Politik, aber das grenzt dann an Neoliberalismus und seiner Ideologie des schlanken Staats, der den Markt machen lassen soll, weil der am besten regelt durch die etablierten Mechaniken am Markt.
Soll jetzt nicht ins Politische ausufern, aber starke Teilnehmer, die sich an Marktbedingungen angepasst haben, setzen sich zunehmend leichter durch, weil sie mehr Einfluss und Ruf haben, was wir wiederholt beobachtet haben. An dieser Stelle will ich noch mal erinnern, dass SemperVideo eine Videoreihe erstellt hat aus Zeiten, da Microsoft noch nicht zu den großen Spielern gehörte, die Zeiten haben haben sich aber gewaltig geändert.
 
Die Sache ist wohl "unübersichtlicher", als es auf den ersten Blick aussieht:
ich bin mir nicht sicher, ob das alles so stimmt, ich kann ohne Probleme "dasolli@tutanota.de" angeben und komme dann zu der Frage was für ein Account soll es denn bitte sein (schule, freunde, arbeit etc.).
 
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