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Schlägt der Elektro-Blitz ein? Der Opel Corsa-E im Test – Teil 1

DrWindows

Redaktion
Schlägt der Elektro-Blitz ein? Der Opel Corsa-E im Test – Teil 1
Test des Opel Corsa-Elektro


Viele Leserinnen und Leser haben mir geschrieben und mich darum gebeten, nicht nur teure Autos von Premiummarken wie BMW und MINI zu testen, sondern auch mal Fahrzeuge unter die Lupe zu nehmen, die sich in anderen preislichen Regionen bewegen.

Neben Import-Marken wie Hyundai zählt hierzu auch die deutsche Marke Opel aus Rüsselsheim, Hessen. Freundlicherweise hat mir das Autohaus Kropf in Nürnberg für eine Woche einen aktuellen Opel Corsa zum Testen gestellt, wobei keine Einflussnahme stattgefunden hat. An dieser Stelle schon mal ein herzliches Dankeschön an das Opel Kropf-Team rund um Thimo Theyer für die unkomplizierte Betreuung und das Vertrauen. In zwei Teilen werde ich dem aktuellen Corsa F unter die Haube fühlen und einige Mythen rund um Elektroautos aufklären, da ich mir die vollelektrische Version des Corsa geschnappt habe.

Allgemeines

Der Opel Corsa Elektro basiert auf der seit dem Jahr 2019 in Spanien in der Provinz Saragossa gebauten Generation Corsa F. Im vollelektrischen Kleinwagen sorgt ein 100 kW (umgerechnet 136 PS) starker Elektromotor des deutschen Unternehmens Continental/Vitesco für Vortrieb. Vitesco ist eine ausgegliederte Abteilung des Automobilzulieferers Continental mit Sitz in Regensburg. Aus Kostengründen wird der permanenterregte Synchronelektromotor des Corsa-E im chinesischen Werk von Vitesco gefertigt.

Ebenfalls aus China stammt die Traktionsbatterie. Insgesamt 50 kWh Kapazität bringt der Akku des chinesischen Unternehmens CATL. Ab nächstem Jahr verbessert sich die Ökobilanz, denn ab dann wird das Akkupaket für den Corsa-E aus Thüringen kommen, sodass der Transportweg nach Saragossa kürzer ausfällt und insgesamt weniger CO2 bei der Herstellung der Traktionsbatterie anfallen wird. Direkt in Deutschland im Opel-Entwicklungszentrum Rüsselsheim wurde das Exterieur und Interieur gestaltet sowie die Ausstattungsoptionen mitentwickelt.

Opel Corsa F Elektro Heck des Opel Corsa-e Cockpit des Opel Corsa-e mit großem Navi und silbernen Dekorleisten (Quelle: Opel Deutschland). Fond hinter 1,82 Meter großem Fahrer im Opel Corsa F Elektro Kofferraum des Opel Corsa Elektro mit knapp 270 Litern Stauraum
Gleich mehrere Freunde und Bekannte bezeichnen den Opel Corsa F als „kleines Raumwunder“. Schließlich kann man als 1,80 Meter große Person noch bequem hinter einem 1,80 Meter großen Fahrer sitzen. Selbst Personen, die über 1,90 Meter messen, finden als Fahrer oder Beifahrer mehr als ausreichend Platz vor, sowohl in Sachen Knie-, als auch Kopffreiheit. Der Kofferraum der Elektro-Version misst knapp 270 Liter, wobei ein Ladekabel unter das Gepäckabteil verstaut werden kann, als Alternative zum mitgelieferten hochwertigen Ladekabel-Koffer. So passen locker mehrere Sporttaschen oder Getränkekisten nebeneinander in den Kofferraum. Zudem fällt das Handschuhfach sehr groß aus, sodass auch hier etwa Getränkeflaschen verstaut werden können. In die vorderen Türtaschen passen etwa 1,5 Liter große Flaschen. Der 4,05 Meter lange Kleinwagen ist also im Inneren ziemlich groß.

Mythos 1: Elektroautos machen keinen Spaß​


Hartnäckig hält sich das Gerücht, dass E-Autos keinen Fahrspaß vermitteln. Wer einmal selbst in einem aktuellen E-Auto gefahren ist, weiß, dass das nicht stimmt. Der Corsa-e macht hier keine Ausnahme. Die Ingenieure aus Rüsselsheim haben extra für die Elektroversion des Corsa F ein eigenes Fahrwerk entwickelt, welches mit dem – im Vergleich zu den konventionell angetriebenen Varianten – höheren Fahrzeuggewicht von knapp 1,5 Tonnen zurechtkommt. Zudem gibt es eine Zuladung von stattlichen 470 Kilogramm. Generell liegt der vollelektrische Corsa satt auf der Straße, was einerseits dem Fahrwerk und andererseits der Positionierung des Akkupakets geschuldet ist. Opel hat sich gemeinsam mit dem französischen PSA-Konzern dazu entschlossen, den Akku in 18 Module aufzuteilen, wobei der kleinere Anteil der Module unter dem Fahrer- und Beifahrersitz steckt und es sich der Rest vom Akkupaket schön unter der kompletten Rückbank gemütlich macht. So gibt es eine ausgeglichene Gewichtsverteilung zwischen den Achsen und die Füße haben – wie etwa beim Porsche Taycan – Fußgaragen und somit mehr Platz als etwa bei einem plan montierten Akkupaket.

Insgesamt ziehe ich den Hut vor den Fahrwerksentwicklern von Opel. Zumindest die vollelektrische Variante des Corsa F kann vom Fahrverhalten mit dem sportlich ausgelegten Fahrwerk eines MINI 3-Türers mithalten. Es macht einfach viel Spaß, mit dem E-Corsa Kurven zu nehmen. Die Lenkung lässt sich von der Leichtgängigkeit und Empfindlichkeit über den serienmäßigen Drive Mode-Schalter verstellen. Im Normal- und Eco-Modus ist die Lenkung sehr leichtgängig ausgelegt und eignet sich perfekt, um damit in der Stadt herumzukurven, einzuparken etc. Im Sport-Modus hingegen wird die Lenkung spürbar schwergängiger und man muss mehr Kraft aufwenden, um zu lenken.

Neben der Lenkung beeinflussen die Fahrmodi auch noch die Leistung des E-Motors von Continental/Vitesco. So stehen im Eco-Modus nur 82 PS zur Verfügung, die im Stadtverkehr genügen. Im Normal-Modus hingegen gibt es 109 PS und 220 Nm Drehmoment, die für nahezu alle Fahrsituationen ausreichend sind, da die Leistung sofort abrufbar ist. Wenn man im Sport-Modus unterwegs ist, bekommt man 136 PS und 260 Nm. Beim Zwischenspurt von 50 auf 100 km/h drückt es die Passagiere hier schon kräftig in die bequemen Sitze. Das macht einfach Laune! Leider gibt es keine Möglichkeit, eine individuelle Einstellung vorzunehmen und abzuspeichern, also beispielsweise die Lenkung aus dem Normal-Modus und die Leistung aus dem Sport-Modus.

Den Akku während der Fahrt aufladen dank Rekuperation

Neben der puren Fahrfreude gibt es noch zwei verschiedene Rekuperationsmodi, die man unabhängig von den Fahrmodi über den Wählhebel einstellen kann. In der Fahrstufe D ist die Motorbremse wie bei einem Verbrenner ausgelegt. Erst in der Fahrstufe B wirkt die Motorbremse kräftiger. Wenn man den Fuß vom rechten Beschleunigungspedal aka „Gas-Pedal“ nimmt, verzögert der Corsa-e im Modus B stärker, sodass man das Bremspedal fast nur noch braucht, um stehen zu bleiben. Diese Rekuperation genannte Technik hilft dabei, den Akku während der Fahrt teilweise wieder aufzuladen. Leider bietet der Elektro-Corsa keinen weiteren Rekuperationsmodus an, indem man vollständig bis zum Stillstand mittels Rekuperation fahren kann – das sog. One-Pedal-Driving. Zudem ist es schade, dass es keine verschiedenen „Gänge“ gibt, damit der E-Motor auch bei hohen Geschwindigkeiten mit 120 km/h und mehr effizienter unterwegs ist. Im aktuellen Corsa-e arbeitet der Elektromotor ausschließlich bis 100 km/h stromsparend, bei allen Geschwindigkeiten darüber steigt der Stromverbrauch sehr stark an, sodass Autobahnetappen mit 120 km/h und mehr, häufige Ladestopps erfordern. Wenn man verschiedene Gänge benutzen könnte, dann könnte man den Elektromotor jeweils in einen möglichsten effizienten Bereich schalten, je nachdem, in welchem „Gang“ bzw. Modus man gerade unterwegs ist.

Mythos 2: Elektroautos sind teuer​


Viele Interessenten geben an, dass Ihnen E-Autos in der Anschaffung zu teuer im Vergleich mit einem herkömmlich angetriebenen Auto sind. Der Corsa F kostet als Benziner mit einem 3-Zylinder-Turbo-Motor von Peugeot mit 100 PS und 8-Gang-Automatik-Getriebe mindestens 20.310 Euro. Hierbei muss man allerdings noch die Sonderausstattungen Klimaautomatik, Multimedia Radio mit Apple Carplay und Android Auto und 7-Zoll-Fahrerinfo-Display, das Schlüssellose Motorstart-System Keyless und den Drive Mode-Schalter dazu addieren, denn all das ist ohne Aufpreis bei jedem Elektro-Corsa verbaut.

  • Ein Opel Corsa F mit 74 kW-Ottomotor (100 PS) und vergleichbarer Ausstattung wie der Corsa-Elektro kostet mindestens 22.600 Euro (inkl. MwSt.).
  • Der Corsa-Elektro mit 100 kW-Elektromotor (136 PS) kostet mindestens 20.900 Euro (inkl. MwSt. und Umweltprämie). Wenn man die Vollausstattung namens Ultimate wählt, kostet der vollelektrische Opel Corsa-e 26.645 Euro (inkl. MwSt.).
Jedes Jahr muss der Elektro-Corsa zum Service in die Werkstatt. Bei einer Opel-Fachwerkstatt kostet der jährliche Service beim Corsa-e 275 Euro, während beim Modell mit Verbrennungsmotor mindestens 350 Euro für den jährlichen Service bei Opel fällig werden. Opel hat eine Beispielkalkulation zu den Betriebskosten des Opel Corsa aufgestellt.
Beim Elektro-Corsa habe ich bereits die Förderprämie in Höhe von 9.000 Euro abgezogen, die in Deutschland für E-Autos bis 40.000 Euro netto Listenpreis (ohne Sonderausstattung und ohne MwSt.) noch bis zum Jahr 2025 gewährt wird. Bei den Kosten geht es jedoch nicht nur um den Anschaffungspreis, auch die laufenden Kosten müssen berücksichtigt werden.

  • Der Opel Corsa F 1.2 Turbo-Benziner mit 100 PS und Automatikgetriebe verbraucht – laut Besitzern bei Spritmonitor.de – im Durchschnitt 6,0 Liter / 100 km und stößt somit um die 145 Gramm CO2/km aus. Eine Tankfüllung mit 44 Litern Super-E10 kostet so (bei 1,42 Euro pro Liter) 62,48 Euro. Mit 44 Litern Sprit kommt der Corsa F 1.2 Turbo-Benziner mehr als 700 Kilometer weit.
  • Der vollelektrische Opel Corsa-e mit 100kW/136 PS Elektromotor verbraucht im Stadt- und Überlandverkehr (mit max. 100 km/h) knapp 14,5 kWh/100 km. An einer langsamen AC-Ladesäule zahlt man so für eine komplette Füllung des Akkus 19,50 Euro (inkl. Ladeverluste bei 0,39 Euro/kWh) oder an einer DC-Schnellladesäule 24,50 Euro (inkl. Ladeverluste bei 0,49 Euro/kWh).

Neben den laufenden Kosten gibt es noch einen dritten Kostenpunkt, der in die „Total cost of ownership“, also in die Gesamtkosten eines Autos einfließt. Hierbei geht es um fixe Kosten, wie die jährlich zu zahlende Versicherung und die Service-Kosten. Opel selbst bietet hierzu auch einen Betriebskostenrechner an und hat die durchschnittlichen Servicekosten in Opel-Fachwerkstätten aufgelistet.

  • Versicherungskosten pro Jahr:
    • Der Opel Corsa F 1.2 mit 74kW/100 PS hat die Versicherungs-Typklassen Haftpflicht 14 von 25, Teilkasko 16 von 33 und Vollkasko 20 (Stand: Mai 2021; HSN: 1889/TSN: ABU).
    • Der vollelektrische Opel Corsa-e hat die Typklassen Haftpflicht 14 (von 25), Teilkasko 15 (von 33) und Vollkasko 19 von 34 (Stand: Mai 2021; HSN: 1889/TSN: ABX).
  • Servicekosten für den jährlich anfallenden Service in der Opel-Fachwerkstatt:
    • Beim Opel Corsa F mit Verbrennungsmotor kostet die jährliche Inspektion mindestens 350 Euro. Alle 50.000 Kilometer ist ein sogenannter „großer Service“ fällig, bei dem z.B. Zündkerzen getauscht werden und der dadurch schon mal 500 Euro und mehr kosten kann.
    • Der vollelektrische Opel Corsa-e hingegen hat nur einen Service-Typ, welcher inklusive Arbeitsstunden durchschnittlich 275 Euro in einer Opel-Werkstatt in Deutschland kostet.

Wer sich für den Testwagen oder einen anderen neuen Opel interessiert, kann sich gerne jederzeit per E-Mail oder telefonisch an das Autohaus Kropf wenden. Die aktuellen Angebote sind hier zu finden. Falls Interesse etwa an einem individuell kalkulierten Angebot besteht, so meldet Euch bitte bei Herrn Thimo Theyer und nennt dabei den DrWindows-Blog. Wer nicht in Nürnberg und Umgebung wohnt, kann sich trotzdem beim Autohaus Kropf melden, da eine Lieferung in ganz Deutschland angeboten wird.

Im zweiten Teil des Connected e-Roadtrips kümmere ich mich um die Reichweite im Alltag, die verbaute Ladetechnik sowie digitale Services rund um den Elektro-Corsa.


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Artikel im Blog lesen
 
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Mit 44 Litern Sprit kommt der Corsa F 1.2 Turbo-Benziner mehr als 700 Kilometer weit.
Und wieweit kommt der E?

Wie lange dauert die Aufladung? Das Sprit tanken würde ich jetzt mit großzügigen 10 Min veranschlagen.

Kleine Rechenaufgabe.
Mein Chef nimmt 182,50EUR/h
10 Min kosten also 30,42 EUR Die Kosten würden bei einer Laufleistung von 700km 2x in der Woche anfallen.

E Ladung wird mit 2 ~ 4h angegeben.
Also die Mitte
182,50EUR x 3 = 547,50EUR
Ich unterstelle, dass ich 3x in der Woche tanken müsste. Das wären dann 1642,50EUR

Also Wochenkosten für E- Auto 1642,50EUR zzg. Strompreise
Wochenkosten für einen Verbrenner 60,84EUR zzg Spritkosten

Sorry, wir sind bestimmt nicht arm, aber diese Mehrkosten stehen in keinen Verhältnis und man kann diese Kosten auch nur sehr schwer dem Kunden über helfen....

Zudem sind hier keine E-Ladesäule, bzw. im Umkreis von 3km 2 Stück, die immer besetzt sind, bin ich nicht so flexibel, wie ich es sein müsste.

Am Besten, wir machen alles nur noch per HomeOffice.
Kundenkontakt wir eh überbewertet!
 
Das E-Kennzeichen fehlt ....
Mögliche Nachteile:
In überfüllten Innenstädten bzgl Ladesäulennutzung, Parken + Busspurnutzung sind "Meckereien" vorprogrammiert.

1622198231064.png


Ist das "E" freiwillig oder erfüllt der abgebildete Corsa-E die Anforderungen nicht ?
 
Ich denke, dass das E-Auto mit Batterie überbewertet wird und nur als Übergangslösung Sinn macht. Für den tatsächlichen Ökobilanz-Vergleich müsste man Beschaffungs- und Entsorgungskosten für den Benzin- und den E-Motor gegenüberstellen. Da dürfte es für das E-Mobil nicht mehr so toll aussehen. Gilt übrigens auch für e-Bikes/Pedelecs usw.. Ich halte Wasserstoff für Kraftfahrzeuge für die effizientere Lösung, wenn die Energie für Herstellung nicht mit fossilen Brennstoffen erfolgt.
 
Wenn da nur nicht das Problem mit der schleichenden Erwärmung des H-Tanks wäre ... bei E-Zellen eher von Vorteil.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also Wochenkosten für E- Auto 1642,50EUR zzg. Strompreise
Wochenkosten für einen Verbrenner 60,84EUR zzg Spritkosten

Ähem... du rechnest also, dass dein Chef einfach stundenlang nichtstuend dem Auto beim Laden zuschaut? Sorry, SO kann man sowas auch kaputtrechnen.

Sorry, wir sind bestimmt nicht arm, aber diese Mehrkosten stehen in keinen Verhältnis und man kann diese Kosten auch nur sehr schwer dem Kunden über helfen....

Wenn ihr so kalkuliert hoffe ich, dass ich nie Kunde bei euch werde. ;)

Am Besten, wir machen alles nur noch per HomeOffice.
Kundenkontakt wir eh überbewertet!

Wenn das alle, die es könnten, auch so umsetzen dürften und würden, wäre uns allen schon sehr geholfen. Deutlich weniger Verkehr auf den Straßen, weniger Unfälle, weniger Schadstoffausstoß und die, die auf die Straße müssen, kommen auch noch besser durch. Also ja, bitte möglichst viel und häufig Homeoffice!

Ich halte Wasserstoff für Kraftfahrzeuge für die effizientere Lösung, wenn die Energie für Herstellung nicht mit fossilen Brennstoffen erfolgt.

Wie kann eine Lösung effizienter sein, wenn schon bei der Herstellung von Wasserstoff so viel Energie aufgewendet werden muss, dass der Wirkungsgrad an der Stelle schon miserabel ist?
Dazu kommen dann die aufwändigen Tanks und dass diese sich auch noch selber entleeren.

Wasserstoff mag an bestimmten Stellen in Zukunft eine Bedeutung haben. Bei Zügen ist man da schon sehr erfolgreich, denn es sind halt nicht alle Strecken einfach elektrifizierbar und Akkus sind da keine Lösung.

Wasserstoff mag auch ein Zwischenspeicher sein, wenn denn in Zukunft endlich mal massiv die Erneuerbaren ausgebaut werden, um zu Zeiten, zu denen dann zu viel Strom zur Verfügung steht, nicht irgendwelche Anlagen wie WKAs runterdrosseln zu müssen. Dann könnte man mit überschüssigem Strom Wasserstoff produzieren.

So weit, bis wir tatsächlich häufig überschüssigen Strom aus Erneuerbaren haben, sind wir aber lange noch nicht. Das ist leider auf die nächsten Jahre weiterhin Zukunftsmusik.

Im Artikel wird für das Auto ein Getriebe gewünscht. Das wird dann so begründet:

Im aktuellen Corsa-e arbeitet der Elektromotor ausschließlich bis 100 km/h stromsparend, bei allen Geschwindigkeiten darüber steigt der Stromverbrauch sehr stark an, sodass Autobahnetappen mit 120 km/h und mehr, häufige Ladestopps erfordern.

Das ist m.E. aber Unsinn. Es ist nicht der Motor, der plötzlich weniger "stromsparend" arbeitet. Der läuft nicht plötzlich mit einer zu hohen Drehzahl oder sowas. Das ist schlicht und einfach nur der Luftwiderstand. Und daran würde ein Getriebe nichts ändern.

Ab einem gewissen Tempo steigt der Energieverbrauch durch den Luftwiderstand massiv an. Das merkt man bei Elektrofahrzeugen deutlich mehr als bei Verbrennern, weil Elektrofahrzeuge schlicht effizienter sind.

Der Verbrenner braucht auch bei niedrigen Geschwindigkeiten vergleichsweise viel, weil mehr als die Hälfte seines Verbrauchs eben nicht in Vortrieb, sondern in Wärme umgewandelt wird. Wir haben da einen Wirkungsgrad von maximal um die 40%. Also 60% geht flöten. Im idealen Drehzahlbereich. Sprich, oft ist der Wirkungsgrad eher noch darunter. Daher steigert sich das bei höheren Geschwindigkeiten weniger stark, da die Verbrenner bei höherem Tempo eher am idealen Drehzahlbereich laufen.

Deswegen braucht ein Verbrenner bei Volldampf "nur" das Doppelte, ein E-Auto aber oft weit mehr als das Doppelte. Schlicht weil es im Normalbetrieb viel effizienter fährt.

Getriebe bei E-Autos verbaut man aus anderen Gründen. Das macht z.B. Porsche, weil sie verschiedene Motoren verbauen oder bestimmte E-Motor-Typen eine gewisse Anfahrschwäche haben. Mit Verbrauch hat das nichts zu tun.
 
Sehr interessanter Artikel! Bei dem Wort "Zuladung" kam mir eine Frage in den Sinn.

Ich habe bisher noch nie ein E-Auto mit Anhänger gesehen :D Ist das überhaupt möglich? Ich kann mir vorstellen, dass das aufgrund der Power und der Kapazität des Akkus vielleicht nicht geht\nicht zu empfehlen ist.
 
Im Artikel wird für das Auto ein Getriebe gewünscht. Das wird dann so begründet:



Das ist m.E. aber Unsinn. Es ist nicht der Motor, der plötzlich weniger "stromsparend" arbeitet. Der läuft nicht plötzlich mit einer zu hohen Drehzahl oder sowas. Das ist schlicht und einfach nur der Luftwiderstand. Und daran würde ein Getriebe nichts ändern.

Ab einem gewissen Tempo steigt der Energieverbrauch durch den Luftwiderstand massiv an. Das merkt man bei Elektrofahrzeugen deutlich mehr als bei Verbrennern, weil Elektrofahrzeuge schlicht effizienter sind.

Der Verbrenner braucht auch bei niedrigen Geschwindigkeiten vergleichsweise viel, weil mehr als die Hälfte seines Verbrauchs eben nicht in Vortrieb, sondern in Wärme umgewandelt wird. Wir haben da einen Wirkungsgrad von maximal um die 40%. Also 60% geht flöten. Im idealen Drehzahlbereich. Sprich, oft ist der Wirkungsgrad eher noch darunter. Daher steigert sich das bei höheren Geschwindigkeiten weniger stark, da die Verbrenner bei höherem Tempo eher am idealen Drehzahlbereich laufen.

Deswegen braucht ein Verbrenner bei Volldampf "nur" das Doppelte, ein E-Auto aber oft weit mehr als das Doppelte. Schlicht weil es im Normalbetrieb viel effizienter fährt.

Getriebe bei E-Autos verbaut man aus anderen Gründen. Das macht z.B. Porsche, weil sie verschiedene Motoren verbauen oder bestimmte E-Motor-Typen eine gewisse Anfahrschwäche haben. Mit Verbrauch hat das nichts zu tun.
Mit Getriebe meine ich auch den Drehzahlbereich der Elektromotoren. Hier könnte man mal versuchen, mit verschiedenen "Gängen" den E-Motor jeweils im optimalen Wirkungsgradbereich zu bringen, damit eben der Verbrauchsanstieg nicht derart heftig ist, wie derzeit, wenn man z. B. mit dem Elektro-Corsa auf der Autobahn 120 km/h oder schneller fährt im Vergleich zu Geschwindigkeiten unter 100 km/h.

 
Mit Getriebe meine ich auch den Drehzahlbereich der Elektromotoren. Hier könnte man mal versuchen, mit verschiedenen "Gängen" den E-Motor jeweils im optimalen Wirkungsgradbereich zu bringen,

Der Corsa hat einen permanenterregten Synchronmotor. Diese Motoren sind über das gesamte Drehzahlband sehr effizient. Ein Getriebe mit mehreren Gängen lohnt da schlicht nicht. Das Getriebe selber würde Leistung kosten.

Und wie im Video ja auch gesagt wird, haben Elektromotoren sowieso eine sehr hohe Effizienz, insbesondere bei Volllast.

Aber ich bin ansonsten auch mal auf den weiteren Bericht gespannt. Der Corsa-e ist m.E. im Moment eines der interessantesten Elektrofahrzeuge auf dem hiesigen Markt. Preislich nicht völlig abgehoben, vom Design eher klassisch anstatt spaciges Raumschiff und vor allem nicht so unglaublich fett wie viele andere Fahrzeuge.
Wäre aktuell mein Favorit, wenn ein Autokauf anstünde.
 
Ist alles richtig bislang, wobei Fahrspaß auch sehr relativ ist.
Ein MX-5 macht Spaß, ein GT86 oder ein E90. Ein Corsa, egal ob elektrisch oder mit Benzin eher nicht so.


Finde E-Autos auch durchaus gut, mir einigen Vorteilen, aber: es hängt alles an einem: der Reichweite, bzw. dem Laden.
Gerade in Deutschland, wo eben die meisten Menschen doch noch in Mehrfamilienhäusern wohnen.
Sprich: wo lädt man das Ding auf? Öffentliche Ladestationen sind immer noch rar. Man kann das Ding halt auch nicht über Nacht an dieser stehen lassen.

Und wenn man mal einen Tagestrip machen möchte, heißt es rechnen, wie lange hält der Akku, wo gibt es Ladestationen, inkl. Alternativen, wenn diese wieder mal belegt sind oder kaputt etc.pp.
Ach ja und mal Umwege oder spontane Abzweigungen sind eher nicht drin.
Und dann halt das laden an sich, da muss auch noch einiges passieren, bis man eben mal die klassischen 80% (wobei das auch noch mal ein extra Thema wäre, dass eben nur bis 80% schnell geladen wird und nicht bis 100%, aber in den Reichweitenangaben dann wieder die 100% angegeben werden) voll hat.

Soll heißen: für spontane Leute, die in der Stadt wohnen eher nur bedingt nutzbar.
 
Wir haben den Opel Corsa-e als einziges Auto für unsere 4-köpfige Familie und sind bisher sehr zufrieden. Die Verarbeitung ist halt nicht ganz so hochwertig bzw. präzise, aber dafür ist der Opel Corsa-e mit Förderung ja auch relativ günstig. Mit CarPlay oder Android Auto fällt das sehr minimalistisch gehalten Infotainment-System auch nicht weiter ins Gewicht.

Aber ich bin auch kein goldener Ritter, der für die eMobilität kämpft. Wenn es bei jemanden eben nicht zu seinen eigenen Bedürfnissen passt, dann ist es doch vollkommen okay, wenn man andere Antriebstechniken wählt. Bei uns passt es aber!
 
Zuletzt bearbeitet:
Sehr interessanter Artikel! Bei dem Wort "Zuladung" kam mir eine Frage in den Sinn.

Ich habe bisher noch nie ein E-Auto mit Anhänger gesehen :D Ist das überhaupt möglich? Ich kann mir vorstellen, dass das aufgrund der Power und der Kapazität des Akkus vielleicht nicht geht\nicht zu empfehlen ist.
Mein Tesla Y hat eine Anhaengerkupplung und auch einen entsprechenden Modus in den man schalten kann (Trailer Mode oder so). Ich nutze das aber nur um Fahrraeder zu transportieren, kann also nicht sagen wie der zieht. Hat natuerlich Auswirkungen auf den Verbrauch, aber ich glaube nicht, dass die eigentliche Zugkraft ein Problem sein sollte.
 
autos haben hier nichts verloren.:mad:
irgendwann kommen dann noch kühlschränke, mixer, fernseher, rasenmäher und anderes elekrtisches gedöns.
was soll das???????
 
vielen Dank für deinen Beitrag.
wir erlauben uns aber trotzdem, weiterhin über den Inhalt unsrer News selbst zu entscheiden.
wenn die das nicht gefällt, ist das natürlich verständlich, aber du hast ja das grundsätzliche Recht, Artikel, die dir von der Überschrift nicht gefallen, einfach zu ignorieren
 
@der allgäuer
Ich könnte auch einen Ratgeber "Wie ignoriere ich lässig Artikel, die mich nicht interessieren, ohne anderen Leuten auf den Sender zu gehen" schreiben. Wäre das eventuell interessant für dich?

Achso, fast vergessen: Fernseher? Aber gerne doch.
 
Immer wenn ich Kommentare zu E-Auto-Artikeln (egal wo) lese habe ich immer das Gefühl, dass es ein grundsätzlich Dagegen-Laga und ein immer Dafür-Laga gibt. Mit so absurden Hochrechnungen wie im ersten Kommentar, bleibt wohl nicht nur die Realität auf der Strecke. Ich habe es vorm Kauf recht akribisch durchgerechnet das ich meine Zoe (52 kw Akku) ca. 8/9 Jahre (mit Ökostrom) Fahren muss um Klimaneutral zu werden. Wir werden sehen, ob das klappt. Vorher hatte ich einen Ford Fiesta (3 Zylinder) ich habe im Monat ca. 80/100€ für Super bezahlt. Für den Strom der Zoe habe ich in den ersten Monaten ca. 40/60 Euro ausgegeben (im Winter sicher etwas mehr). Nun habe ich eine eigene Ladesäule vor meinem Stellplatz, kann es also nicht mehr so nachvollziehen wie am Anfang. Keine Frage die Ladezeit ist ein Problem und passt einfach nicht in jede Lebenssituation. Ich nutze den Wagen für den Arbeitsweg, Einkäufe und für kleine Ausflüge (einmal sind wir auch in den Urlaub damit gefahren, problemlos) für den Alltag ist so ein Auto perfekt, jetzt wo ich diesen Kommentar schreibe Läde das Auto auf. Man muss etwas vorrauschauender planen, aber selbst auf der Autobahn reicht meist eine halbe Stunde DC Laden. Das Fahren macht einfach nur Spaß auch jeder Freund, den ich ans Steuer gelassen habe (und das waren nicht wenige) waren begeistern, vor allem weil es so unfassbar leise und ruhig ist. Aktuell möchte ich nichts anderes mehr fahren, ob es jedoch wieder ein Renault wird, ist eine andere Frage.
 
Autsch, ein Vid von AMS, der VW-Werkszeitung, mit dem Erklärbär Bloch. Da bin ich in einschlägigen Foren aber besser bedient.
Corsa ist nur noch die Karosserie, darunter dann Peugeot Technik vom e-208, da kann man besser beim Franzosen bleiben, da ist das Interior ein wenig hochwertiger...
 
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