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Schlechte Nachrichten für Windows on ARM? Qualcomm braucht für seine neuen Highend-Chips länger

DrWindows

Redaktion
Schlechte Nachrichten für Windows on ARM? Qualcomm braucht für seine neuen Highend-Chips länger
von Martin Geuß
Qualcomm Snapdragon Titelbild


Bis zum Jahresende wollte Qualcomm neue Highend-Prozessoren liefern, die es mit den M1-Chips von Apple aufnehmen können, doch daraus wird wohl leider nichts. Es handelt sich hier in erster Linie um ein Prestigeduell zwischen Qualcomm und Apple, bei dem Windows on ARM allerdings zum Kollateralschaden werden könnte.

Windows on ARM wird seit seiner Vorstellung kontrovers diskutiert. In einem Punkt haben die Kritiker der ersten Stunde Unrecht behalten: Die Plattform ist immer noch da. Das ist aber beinahe schon der einzige positive Punkt, denn gemessen an der Lebensdauer sind die Fortschritte, die seit Ende 2016 erzielt wurden, äußerst klein.

Einer der Gründe könnte gewesen sein, dass es zwischen Qualcomm und Microsoft mutmaßlich einen (inzwischen ausgelaufenen) Exklusivdeal gab, was die CPU-Unterstützung von Windows on ARM angeht. Mangelnde Konkurrenz bremst die Weiterentwicklung, das ist bekannt. Ob wir künftig weitere Hersteller sehen werden, die ihre ARM-Chips in den Ring werfen, bleibt abzuwarten, Mediatek und Samsung wären heiße Kandidaten.

Im März 2021 hat Qualcomm das Unternehmen NUVIA gekauft (dessen Gründer war Gerard Williams, der bis 2019 bei Apple die Entwicklung der hauseigenen Chips verantwortete, er hatte außerdem zahlreiche Chip-Experten von AMD, Intel, Broadcom und Google abgeworben). Mit dem gewonnenen KnowHow wollte man bis Ende 2022 einen Chip vorstellen, der es mit dem M1 von Apple aufnehmen kann, im Frühjahr 2023 sollten die ersten Geräte auf den Markt kommen.

Daraus wird aber nichts, wie Qualcomms Chef Christian Amon gegenüber Ars Technica (via Winfuture) zu Protokoll geben musste. Man hält zwar weiterhin an dem Ziel fest, Ende 2022 erste Samples zu liefern, bis zur Serienreife wird es aber wohl eher Ende 2023 werden. Für mögliche Highend-Geräte mit Windows on ARM also zunächst mal eine schlechte Nachricht, falls kein anderer Hersteller vorher mit einer besseren Lösung um die Ecke kommt. Das Gerücht, Microsoft würde an einem eigenen ARM-Chip arbeiten, steht weiterhin unwidersprochen im Raum.

Grundsätzlich ist das eine schlechte Nachricht für Windows on ARM. Allerdings ist Windows im Highend-Bereich gut mit Prozessoren von Intel und AMD versorgt, hier besteht kein dringender Handlungsbedarf. In erster Linie bleibt es daher, wie oben schon erwähnt, ein Prestigewettbewerb für Qualcomm. Denen tut die Verzögerung ganz sicher mehr weh als Microsoft und Windows.

Persönlich sehe ich das Potential von Windows on ARM ohnehin eher im mittleren bis unteren Segment. Wie der Test des Samsung Galaxy Book Go gezeigt hat, sind wir da schon ganz nahe dran an der Alltagstauglichkeit.


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Was sagt der CEO nach der Vorstellung vom M1? Apple ist uns nur zuvor gekommen. Zeigt aber das wir auf dem richtigen Weg sind. Aha… wohl dann doch nicht so richtig.

Schade…!
 
Mir schleierhaft, was das Projekt eigentlich bezweckte.

Wer sich Windows on Intel nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt.
 
Mich macht die Windows on Arm Geschichte nur noch traurig. Würde es aber eher als Qualcomms Versagen betiteln als von Microsoft.

Wer sich Windows on Intel nicht leisten kann, hat eben Pech gehabt.
Die Windows on Arm Geräte hatten ja rein nichts damit zutun, dass man günstige Geräte anbieten wollte, sondern vor allem mit sehr leichten und akkusparenden Geräten, die aber auch gleichzeitig genügend Leistung für 80% der Aufgaben haben sollten. Eine Sache die bei Intel und AMD Prozessoren aktuell nicht geht.
 
Lange Akkulaufzeiten und passiv gekühlte Geräte mit vernünftiger Performance.
Kann man wollen. Kauft man sich eben nix von Intel und mit Windows.

Ich habe mich in den 90ern lange genug mit alternativem Krempel rumschlagen müssen bis ich lernte, den einzig wahren Weg zu gehen - den Weg der Kompatibilität.

Was habe ich mich mit nachgebauten SCSI-Controllern rumärgern müssen, anstatt mir für 50 DM mehr einfach einen anständigen von Adaptec zu kaufen. Dasselbe mit Cyrix- und AMD-Prozessoren.

Intel = Windows = kompatibel.
 
Windows on ARM scheint aber sehr kompatibel zu sein. Das was nicht für die ARM-Architektur programmiert wurde (also das meiste) wird emuliert.

Weiß zwar nicht aus eigener Erfahrung wie das funktioniert, aber, ich traue Microsoft schon zu, dass sie das vernünftig machen.

Was es wohl eher braucht ist die Adaptierung der Industrie. Es müssen einfach mehr Hersteller ran, die Windows on ARM Geräte produzieren. Sonst bleibt das Ganze natürlich Nische.

Er meinte sicher vor allem das "leicht und akkusparend". Da sind halt Geräte, die vergleichsweise einen sehr geringen Strombedarf haben, und sehr leicht sind, weil sie nicht aktiv gekühlt werden müssen, einfach einen Schritt voraus.

Ist selbstverständlich die Frage, ob man das so braucht.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich schlage vor, dass du dich etwas über die ARM-Architektur informierst, denn, diese Diskussion hier weiter zu führen ist ziemlich sinnlos, wenn dir die Vorzüge von ARM-Prozessoren was die Leistungsaufnahme angeht, nicht klar sind.
 
Würde es aber eher als Qualcomms Versagen betiteln als von Microsoft.
Qualcomm hat eher geschlafen als versagt. Sie haben gedacht, sie könnten mit einer Art "Zweitverwertung" ihrer Smartphone-CPUs einen zusätzlichen Absatzmarkt erschließen. Und Microsoft hat mit stumpfen Waffen gekämpft, sie konnte ja nur betteln, dass sich Qualcomm ein wenig mehr Mühe gibt, ein Druckmittel hatten sie nicht.
 
Apple hat's doch viel leichter: Die können sich auf genau das konzentrieren, was sie in ihre Rechner einbauen wollen. Und haben jede Menge Kohle. Alle anderen müssen sich an den Markt anpassen, und für Drittparteien herstellen.

Außerdem, sein wir ehrlich, der Apple-Fanboi kauft doch alles, was auf den Tisch kommt. Wenn einer von Apple's Marketing-Gurus sagt, dass morgen AMD auf den Tisch kommt, dann fressen die Jünger das, und hypen es in den siebten Himmel. So ist das halt, bei der Firma, die der Prototyp war, wenn es darum geht, seine Kunden zu Fans zu machen. Das haben die schon ganz früh, und als Erste erfunden.
 
Das stimmt zwar in vielen Punkten, aber man muss auch ehrlich sein und sagen: Einen solchen Status muss man sich erst einmal erarbeiten. Und der Vertrauensvorschuss der Kundschaft kommt auch daher, dass Apple bei der Hardware in den allermeisten Fällen "abliefert", wenn sie etwas versprechen.
 
Klar, aber, dieses andauernde "Hurra"- Schreien ist auch nicht immer angebracht.

Wenn ich mir z.B. anschaue, dass das iPhone SE für den Preis nicht mal ein OLED-Display hat, und das einzig wirkliche "Premium"-Merkmal der SoC ist, dann denke ich mir meinen Teil.

Bei Apple ist auch nicht alles Gold was glänzt. Eine Verwandte hatte an ihrem Macbook nach kürzester Zeit zwei grobe Hardwaredefekte. Das hatte ich bei meinen Windows-Maschinen nie, egal wie teuer oder billig die waren. Davon, dass mir Mac OS auch so einige Male abgestürzt ist, ohne dass ich etwas wildes getan habe, oder außer den Apple-Apps irgendetwas auf den Geräten installiert war, mal ganz zu schweigen.

So wie Apple oft abgefeiert wird habe ich immer das Gefühl, ich sitze da vor Geräten, die 10 mal besser sein müssen als das, was die Hersteller bei Windows und Microsoft selbst abliefert. Oftmals ist das Gegenteil der Fall. Auch (und vor allem) bei der Bedienung.
 
So wie Apple oft abgefeiert wird habe ich immer das Gefühl, ich sitze da vor Geräten, die 10 mal besser sein müssen als das, was die Hersteller bei Windows und Microsoft selbst abliefert.
Vielleicht willst du einfach nicht wahrhaben, dass Apple eben gute Qualität sowohl bei Hard- als auch Software liefert. Microsoft hat oft viel versprochen und nicht gehalten, sowas könnte sich Apple bei dem eigenen Anspruch und den tatsächlich oft völlig überzogenen Preisen gar nicht leisten. Es sagt doch einiges aus, wenn Unternehmen in ein BS mit 15% Marktanteil (zumindest auf die letzten Jahre bezogen) mehr investiert als ein anderes mit 75%. Da hat man sich bei Microsoft einfach auf der Marktdominanz ausgeruht. Immerhin stelle ich fest, dass man dies offenbar erkannt hat und Windows wieder so etwas wie Priorität hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Persönlich bin ich gespannt, wie sich der Windows ARM-Markt entwickeln wird und sich im Vergleich zum x86-Markt abgrenzen wird.

Ich habe aktuell ein Surface Laptop 4 als Arbeitsgerät und finde es selber sehr schön. Nur, dass der Lüfter selbst bei einem Teams-Meeting schon mit läuft geht mir leicht auf die Nerven. Bei meinem MBP 16'' mit M1 Pro höre ich das Ding nie und das ist echt angenehm, wenn das Gerät keinen Mucks von sich macht.
 
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