DrWindows
Redaktion
Surface Go 3 ausprobiert: More of the same, aber immer noch Spitze
von Martin Geuß
Von allen neuen Surface-Geräten, die Microsoft vor rund vier Wochen vorgestellt hat, ist das Surface Go 3 das wohl unspektakulärste, denn es bringt kaum Neues auf den Tisch. Obwohl ich durchaus Ideen hätte, was man daran verbessern kann, ist und bleibt es in Kombination mit dem Type Cover dennoch das beste kleine Windows-Tablet, das man derzeit kaufen kann.
Äußerlich hat sich am Surface Go 3 gegenüber dem Vorgänger nichts geändert, oder, um es ganz kurz zu machen: Das Surface Go 3 ist mit dem Surface Go 2 bis auf die verbauten CPUs identisch.
Im Basismodell steckt jetzt ein Pentium Gold 6500Y, mit 4 GB RAM und 64 GB eMMC-Speicher kostet diese Variante 439 Euro. Für 599 Euro erhält man bei gleicher CPU 8 GB RAM und 128 GB SSD Speicher. Wer bereit ist, weitere 80 Euro zu investieren kann den Pentium Gold 6500Y gegen einen Intel Core i3-10100Y tauschen, für 679 Euro bekommt man dann ebenfalls 8 GB RAM und 128 GB SSD-Speicher. Das i3-Modell soll laut Microsoft bis zu 60 Prozent mehr Leistung bieten als das vorherige „Topmodell“ mit Core m3.
Die weiteren technischen Daten des Surface Go 3:
Die Frage „welches Modell nehme ich“ war für Interessenten nie schwerer zu beantworten als beim Surface Go 3 – oder niemals leichter, je nach Sichtweise.
Das Basismodell bietet mit einem Straßenpreis, der sicherlich bald unter 400 Euro rutschen wird, weiterhin einen sehr günstigen Einstieg in die Surface-Welt. Was die Wertigkeit der Hardware angeht, wird man nichts Vergleichbares finden. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich mit 4 GB RAM und dem vergleichsweise langsamen eMMC-Speicher heutzutage keinen Gefallen mehr tut. Als reines Surf- und Mail-Tablet wird das Surface Go 3 damit aber allemal funktionieren.
Die Preisdifferenz zur Variante mit 8 GB RAM und 128 GB SSD fällt mit 160 Euro deutlich aus, wer aber „nur ein bisschen mehr“ mit dem Surface Go 3 machen möchte, kommt daran nicht vorbei. Damit kommen wir aber direkt zum nächsten „Problem“: Wer 599 Euro zuzüglich 100 Euro für das Type Cover und ggfs. 70 Euro für den Stift ausgeben kann, der bringt auch weitere 80 Euro auf, um direkt zum „Topmodell“ mit Intel Core i3 zu greifen, mit dem es garantiert keinerlei Performance-Probleme mehr gibt.
Meiner Meinung nach existiert die mittlere Variante nur aus produktpolitischen Gründen, um keine 240-Euro-Lücke zwischen den kleinem und großem Modell klaffen zu lassen, für mich ergeben aber nur die kleine und große Variante einen Sinn. Die Kleine, wenn man ein Gelegenheits-Tablet mit Windows braucht, und die Große, wenn man mit dem Surface Go 3 richtig arbeiten will.
Der Grund, warum das Surface Go 3 unter den kleinen Windows Tablets nach wie vor die ungeschlagene Nummer 1 ist, liegt weniger im Gerät selbst als vielmehr im Type Cover. Man muss sich zwar an die kleinere Tastatur zunächst gewöhnen, aber dann ist es schlicht eine Wucht, damit zu schreiben. Druckpunkt, Haptik und Tippgefühl sind schlicht perfekt, es ist alles andere als eine „Hilfs-Tastatur“.
Beim Type Cover gibt es keine neue Generation, folglich kann man beim Umstieg von einem Surface Go 1 oder 2 die Tastatur behalten.
Ich hatte es schon mehrfach angemerkt, dass ich die Kritik an der Performance des Pentium Gold Prozessors nie so richtig teilen konnte. Das, wofür er gedacht ist, erledigt er zuverlässig, für meinen Geschmack haben die Tester zu oft falsche Maßstäbe angesetzt.
Der optionale Intel Core m3 sollte beim Surface Go 2 diese Diskussion beenden, am Ende hat er sich aber doch zu wenig abgesetzt und kam ebenfalls recht schnell an seine Grenzen.
Der Intel Core i3-10100Y im Surface Go 3 macht Schluss mit den Kompromissen. Selbstverständlich müssen wir die Kirche im Dorf lassen und weiterhin im Blick behalten, dass wir hier über ein kleines, lüfterloses Tablet reden. Aber selbst mit mehreren geöffneten Programmen und vielen offenen Browser-Tabs unter Windows 11 kam der i3 nicht ins Schwitzen und ich konnte jederzeit flüssig arbeiten.
Es war im Grunde nicht anders zu erwarten, aber leider hat es sich in meinem Test bestätigt: Bei der Akkulaufzeit hat sich nichts getan, das Surface Go 3 ist wie seine Vorgänger recht kurzatmig. Von den „bis zu elf Stunden“ bleibt man in der Praxis weit entfernt, nach maximal 5-6 Stunden muss es an die Steckdose. Ich absolviere derzeit eine Online-Fortbildung, die im Browser läuft und aus dem Lesen von Texten, Anschauen von Videos und ein wenig Interaktion besteht. Nach etwas mehr als vier Stunden war der Akku leer.
Fairerweise muss man berücksichtigen, dass man an einem solchen Gerät mutmaßlich ohnehin nie den ganzen Tag arbeitet, aber das ist halt dennoch dürftig und nicht mehr zeitgemäß.
Hinsichtlich Display, Sound und aller sonstigen Eigenschaften kann ich an dieser Stelle bequem auf meinen Test des Surface Go 2 verweisen, denn wie schon gesagt, mit Ausnahme der Prozessoren hat sich nichts geändert.
Dass sich das Surface Go 3 wieder mühelos auf den Thron der kleinen Windows-Tablets setzt, liegt in erster Linie daran, dass es an Herausforderern mangelt, die neue Ideen auf den Tisch bringen. HP hat allerdings einen vielversprechenden 11-Zöller in der Pipeline.
Aus den vorgenannten Gründen kann ich das Surface Go 3 bedenkenlos weiterempfehlen, wie schon bei meinen Reviews von Surface Book 3, Surface Pro 7 und Surface Laptop 4 schließe ich jedoch mit der Feststellung, dass es das hoffentlich letzte seiner Art ist (in zwei Fällen hat sich diese Hoffnung bereits erfüllt). Das Design wirkt allmählich altbacken und sollte überarbeitet werden, außerdem teile ich die Ansicht, dass ein solches Gerät geradezu nach einer ARM-Variante schreit. Leider scheint die Zeit dafür in der Windows-Welt noch nicht reif.
Das Surface Go 3 bekommt man bei Microsoft oder Amazon oder bei jedem anderen Elektronik-Händler eures Vertrauens.
Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Das hier besprochene Gerät wurde von Microsoft leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Berichterstattung oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
Artikel im Blog lesen
von Martin Geuß
Von allen neuen Surface-Geräten, die Microsoft vor rund vier Wochen vorgestellt hat, ist das Surface Go 3 das wohl unspektakulärste, denn es bringt kaum Neues auf den Tisch. Obwohl ich durchaus Ideen hätte, was man daran verbessern kann, ist und bleibt es in Kombination mit dem Type Cover dennoch das beste kleine Windows-Tablet, das man derzeit kaufen kann.
Äußerlich hat sich am Surface Go 3 gegenüber dem Vorgänger nichts geändert, oder, um es ganz kurz zu machen: Das Surface Go 3 ist mit dem Surface Go 2 bis auf die verbauten CPUs identisch.
Im Basismodell steckt jetzt ein Pentium Gold 6500Y, mit 4 GB RAM und 64 GB eMMC-Speicher kostet diese Variante 439 Euro. Für 599 Euro erhält man bei gleicher CPU 8 GB RAM und 128 GB SSD Speicher. Wer bereit ist, weitere 80 Euro zu investieren kann den Pentium Gold 6500Y gegen einen Intel Core i3-10100Y tauschen, für 679 Euro bekommt man dann ebenfalls 8 GB RAM und 128 GB SSD-Speicher. Das i3-Modell soll laut Microsoft bis zu 60 Prozent mehr Leistung bieten als das vorherige „Topmodell“ mit Core m3.
Die weiteren technischen Daten des Surface Go 3:
- 10,5 Zoll PixelSense-Display, 1.920 mal 1.280 Pixel
- Kamera: 5 MP vorne, 8 MP hinten, Videoauflösung jeweils 1080p
- IR-Kamera für Windows Hello
- Anschlüsse: microSD, 3,5mm Audio, 1xUSB-C, Surface Connector
- 2 Far Field Mikrofone
- Stereo-Lautsprecher mit Dolby Audio
- WiFi 6 (802.11a/b/g/n/ac/ax)
- Bluetooth 5.0
- NFC (nur in der Business-Version)
- Maße: 245 x 175 x 8,3 mm
- Gewicht: 553 Gramm (ohne Type Cover)
- Betriebssystem: Windows 11 Home im S Modus (Wechsel auf die reguläre Home-Edition kostenlos möglich)
Welches Modell für wen?
Die Frage „welches Modell nehme ich“ war für Interessenten nie schwerer zu beantworten als beim Surface Go 3 – oder niemals leichter, je nach Sichtweise.
Das Basismodell bietet mit einem Straßenpreis, der sicherlich bald unter 400 Euro rutschen wird, weiterhin einen sehr günstigen Einstieg in die Surface-Welt. Was die Wertigkeit der Hardware angeht, wird man nichts Vergleichbares finden. Dennoch bin ich der Meinung, dass man sich mit 4 GB RAM und dem vergleichsweise langsamen eMMC-Speicher heutzutage keinen Gefallen mehr tut. Als reines Surf- und Mail-Tablet wird das Surface Go 3 damit aber allemal funktionieren.
Die Preisdifferenz zur Variante mit 8 GB RAM und 128 GB SSD fällt mit 160 Euro deutlich aus, wer aber „nur ein bisschen mehr“ mit dem Surface Go 3 machen möchte, kommt daran nicht vorbei. Damit kommen wir aber direkt zum nächsten „Problem“: Wer 599 Euro zuzüglich 100 Euro für das Type Cover und ggfs. 70 Euro für den Stift ausgeben kann, der bringt auch weitere 80 Euro auf, um direkt zum „Topmodell“ mit Intel Core i3 zu greifen, mit dem es garantiert keinerlei Performance-Probleme mehr gibt.
Meiner Meinung nach existiert die mittlere Variante nur aus produktpolitischen Gründen, um keine 240-Euro-Lücke zwischen den kleinem und großem Modell klaffen zu lassen, für mich ergeben aber nur die kleine und große Variante einen Sinn. Die Kleine, wenn man ein Gelegenheits-Tablet mit Windows braucht, und die Große, wenn man mit dem Surface Go 3 richtig arbeiten will.
Das Type Cover killt noch immer
Der Grund, warum das Surface Go 3 unter den kleinen Windows Tablets nach wie vor die ungeschlagene Nummer 1 ist, liegt weniger im Gerät selbst als vielmehr im Type Cover. Man muss sich zwar an die kleinere Tastatur zunächst gewöhnen, aber dann ist es schlicht eine Wucht, damit zu schreiben. Druckpunkt, Haptik und Tippgefühl sind schlicht perfekt, es ist alles andere als eine „Hilfs-Tastatur“.
Beim Type Cover gibt es keine neue Generation, folglich kann man beim Umstieg von einem Surface Go 1 oder 2 die Tastatur behalten.
Performance: Kein Kompromiss mehr
Ich hatte es schon mehrfach angemerkt, dass ich die Kritik an der Performance des Pentium Gold Prozessors nie so richtig teilen konnte. Das, wofür er gedacht ist, erledigt er zuverlässig, für meinen Geschmack haben die Tester zu oft falsche Maßstäbe angesetzt.
Der optionale Intel Core m3 sollte beim Surface Go 2 diese Diskussion beenden, am Ende hat er sich aber doch zu wenig abgesetzt und kam ebenfalls recht schnell an seine Grenzen.
Der Intel Core i3-10100Y im Surface Go 3 macht Schluss mit den Kompromissen. Selbstverständlich müssen wir die Kirche im Dorf lassen und weiterhin im Blick behalten, dass wir hier über ein kleines, lüfterloses Tablet reden. Aber selbst mit mehreren geöffneten Programmen und vielen offenen Browser-Tabs unter Windows 11 kam der i3 nicht ins Schwitzen und ich konnte jederzeit flüssig arbeiten.
Akku-Asthma auch in der dritten Generation
Es war im Grunde nicht anders zu erwarten, aber leider hat es sich in meinem Test bestätigt: Bei der Akkulaufzeit hat sich nichts getan, das Surface Go 3 ist wie seine Vorgänger recht kurzatmig. Von den „bis zu elf Stunden“ bleibt man in der Praxis weit entfernt, nach maximal 5-6 Stunden muss es an die Steckdose. Ich absolviere derzeit eine Online-Fortbildung, die im Browser läuft und aus dem Lesen von Texten, Anschauen von Videos und ein wenig Interaktion besteht. Nach etwas mehr als vier Stunden war der Akku leer.
Fairerweise muss man berücksichtigen, dass man an einem solchen Gerät mutmaßlich ohnehin nie den ganzen Tag arbeitet, aber das ist halt dennoch dürftig und nicht mehr zeitgemäß.
Sonstiges und Fazit
Hinsichtlich Display, Sound und aller sonstigen Eigenschaften kann ich an dieser Stelle bequem auf meinen Test des Surface Go 2 verweisen, denn wie schon gesagt, mit Ausnahme der Prozessoren hat sich nichts geändert.
Dass sich das Surface Go 3 wieder mühelos auf den Thron der kleinen Windows-Tablets setzt, liegt in erster Linie daran, dass es an Herausforderern mangelt, die neue Ideen auf den Tisch bringen. HP hat allerdings einen vielversprechenden 11-Zöller in der Pipeline.
Aus den vorgenannten Gründen kann ich das Surface Go 3 bedenkenlos weiterempfehlen, wie schon bei meinen Reviews von Surface Book 3, Surface Pro 7 und Surface Laptop 4 schließe ich jedoch mit der Feststellung, dass es das hoffentlich letzte seiner Art ist (in zwei Fällen hat sich diese Hoffnung bereits erfüllt). Das Design wirkt allmählich altbacken und sollte überarbeitet werden, außerdem teile ich die Ansicht, dass ein solches Gerät geradezu nach einer ARM-Variante schreit. Leider scheint die Zeit dafür in der Windows-Welt noch nicht reif.
Das Surface Go 3 bekommt man bei Microsoft oder Amazon oder bei jedem anderen Elektronik-Händler eures Vertrauens.
Disclaimer: Enthält Affiliate Links. Das hier besprochene Gerät wurde von Microsoft leihweise zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Berichterstattung oder eine Verpflichtung zur Veröffentlichung gab es nicht.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
Artikel im Blog lesen