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Redaktion
Surface Pro 11: Schwuppdizität in Theorie und Praxis
von Martin Geuß
Die Performance von Windows-PCs mit ARM-Prozessoren war in der Vergangenheit nicht auf Augenhöhe mit Intel- oder AMD-Systemen. Der Qualcomm Snapdragon X soll das ändern und das Kräfteverhältnis sogar verschieben, indem er mindestens ebenbürtige Leistung bei längerer Akkulaufzeit bietet.
Bevor wir über die Erkenntnisse sprechen, die ich mit dem Surface Pro 11 gewonnen habe, lasst mich bitte einige Worte über das in meinen Augen fehlgeleitete Marketing verlieren.
Sowohl Qualcomm als auch Microsoft haben Gefallen daran gefunden, sich mit Apples M-Prozessoren zu vergleichen. Ich kann das nicht verstehen, denn es gibt keine Windows-Geräte mit Apple-Prozessoren. Was soll dieser Vergleich also bringen und wem soll er etwas nützen?
Apples zweifellos fantastische M-Serie mag bei dem einen oder anderen Windows-Nutzer, der ohnehin bereits mit einem Wechsel geliebäugelt hatte, den letzten Impuls gegeben haben. Die Marktanteile zwischen Windows und Mac haben sich aber seit deren Einführung praktisch nicht verändert. Dass umgekehrt jemand seinen Mac verkauft und sich einen Windows-PC zulegt, weil dessen Prozessor auf dem Papier ein paar Prozent mehr Leistung bringt, ist ein mindestens ebenso abwegiger Gedanke.
Die Windows on ARM-Geräte müssen in allererster Linie Windows-Nutzer überzeugen, die Marketing-Geschütze von Microsoft und Qualcomm zielen daher meiner Meinung nach in die falsche Richtung.
Aber sei’s drum, reden wir über das Surface Pro 11. Ich wusste schon vorher, dass mich die Performance nicht enttäuschen würde. Das wusste ich deshalb so genau, weil ich die ARM-Geräte der vorherigen Generation nicht nur vom Hörensagen kannte, sondern mir selbst ein Bild von deren Leistungsfähigkeit gemacht habe. Daher wusste ich, dass die Performance auch bisher schon alltagstauglich war. Allerdings waren Geräte wie das Surface Pro 9 5G für die gebotene Leistung viel zu teuer.
Der Snapdragon X Elite von Qualcomm soll sich leistungsmäßig auf Augenhöhe mit Intels aktuellen Prozessoren befinden. Das konnte ich glücklicherweise direkt vergleichen, denn zeitgleich mit dem Surface Pro 11 hatte ich das ASUS VivoBook S 14 zum Testen hier, indem ein Intel Core Ultra 7 155H steckt.
Starten wir mit der Theorie: Ich habe die Leistung beider Geräte mit den Benchmark-Programmen Geekbench und Cinebench verglichen. Dabei hingen beide Geräte am Strom und es wurden keinerlei Standardeinstellungen verändert.
Das waren die Ergebnisse:
Der zweite, höhere Wert in Cinebench beim VivoBook wurde in einem Powerlüfter-Modus erreicht, Details dazu lest bitte im Testbericht nach:
Auf dem Papier spielt der Snapdragon X Elite also tatsächlich in der gleichen Liga wie der Intel Core Ultra 7. Wer bereits einige Berichte hierzu gelesen hat, ist davon nicht überrascht, ich bin ja wahrlich nicht der Erste, der das herausgefunden hat.
Viel schwerer als Benchmark-Ergebnisse wiegt für mich die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit, und hier muss ich sagen, dass das Surface Pro 11 die Nase vorn hat. Der Start der von mir am häufigsten genutzten Programme wie Microsoft Edge, Teams oder Outlook ist immer einen Tick schneller und auch innerhalb der Programme hat man stets das Gefühl, schneller voranzukommen. Das gilt ebenso für Nicht-Microsoft-Browser wie Firefox oder Google Chrome, die ebenfalls als native ARM-Versionen verfügbar sind.
Die Fortschritte bei der Emulation spüre ich am intensivsten bei dem Programm “SnagIt”, das noch nicht als native ARM-Version zur Verfügung steht. Hier konnte ich beim Erfassen von Screenshots oder der Nachbearbeitung von Bildern absolut keinen Leistungsunterschied mehr ausmachen.
Das sind logischerweise subjektive, auf einer kleinen Auswahl von Programmen basierende Erfahrungen, die in keiner Weise repräsentativ sind.
Die Frage, ob Windows on ARM mit den neuen Snapdragon X Prozessoren leistungsmäßig angekommen ist, lässt sich grundsätzlich mit “Ja” beantworten. Dennoch gibt es nach wie vor Programme, die in der Emulation keine gute Figur machen oder erst gar nicht funktionieren, man kann also nicht nur die Leistung beurteilen, sondern muss die Kompatibilität als mindestens ebenso wichtiges Kriterium heranziehen. Dazu in Kürze mehr.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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von Martin Geuß
Die Performance von Windows-PCs mit ARM-Prozessoren war in der Vergangenheit nicht auf Augenhöhe mit Intel- oder AMD-Systemen. Der Qualcomm Snapdragon X soll das ändern und das Kräfteverhältnis sogar verschieben, indem er mindestens ebenbürtige Leistung bei längerer Akkulaufzeit bietet.
Bevor wir über die Erkenntnisse sprechen, die ich mit dem Surface Pro 11 gewonnen habe, lasst mich bitte einige Worte über das in meinen Augen fehlgeleitete Marketing verlieren.
Sowohl Qualcomm als auch Microsoft haben Gefallen daran gefunden, sich mit Apples M-Prozessoren zu vergleichen. Ich kann das nicht verstehen, denn es gibt keine Windows-Geräte mit Apple-Prozessoren. Was soll dieser Vergleich also bringen und wem soll er etwas nützen?
Apples zweifellos fantastische M-Serie mag bei dem einen oder anderen Windows-Nutzer, der ohnehin bereits mit einem Wechsel geliebäugelt hatte, den letzten Impuls gegeben haben. Die Marktanteile zwischen Windows und Mac haben sich aber seit deren Einführung praktisch nicht verändert. Dass umgekehrt jemand seinen Mac verkauft und sich einen Windows-PC zulegt, weil dessen Prozessor auf dem Papier ein paar Prozent mehr Leistung bringt, ist ein mindestens ebenso abwegiger Gedanke.
Die Windows on ARM-Geräte müssen in allererster Linie Windows-Nutzer überzeugen, die Marketing-Geschütze von Microsoft und Qualcomm zielen daher meiner Meinung nach in die falsche Richtung.
Aber sei’s drum, reden wir über das Surface Pro 11. Ich wusste schon vorher, dass mich die Performance nicht enttäuschen würde. Das wusste ich deshalb so genau, weil ich die ARM-Geräte der vorherigen Generation nicht nur vom Hörensagen kannte, sondern mir selbst ein Bild von deren Leistungsfähigkeit gemacht habe. Daher wusste ich, dass die Performance auch bisher schon alltagstauglich war. Allerdings waren Geräte wie das Surface Pro 9 5G für die gebotene Leistung viel zu teuer.
Der Snapdragon X Elite von Qualcomm soll sich leistungsmäßig auf Augenhöhe mit Intels aktuellen Prozessoren befinden. Das konnte ich glücklicherweise direkt vergleichen, denn zeitgleich mit dem Surface Pro 11 hatte ich das ASUS VivoBook S 14 zum Testen hier, indem ein Intel Core Ultra 7 155H steckt.
Starten wir mit der Theorie: Ich habe die Leistung beider Geräte mit den Benchmark-Programmen Geekbench und Cinebench verglichen. Dabei hingen beide Geräte am Strom und es wurden keinerlei Standardeinstellungen verändert.
Das waren die Ergebnisse:
Surface Pro 11 | VivoBook S 14 | |
Geekbench Single Core | 2.325 | 2.373 |
Geekbench Multi Core | 12.963 | 11.362 |
Cinebench Single Core | 106 | 100/105 |
Cinebench Multi Core | 766 | 725/913 |
Der zweite, höhere Wert in Cinebench beim VivoBook wurde in einem Powerlüfter-Modus erreicht, Details dazu lest bitte im Testbericht nach:
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Auf dem Papier spielt der Snapdragon X Elite also tatsächlich in der gleichen Liga wie der Intel Core Ultra 7. Wer bereits einige Berichte hierzu gelesen hat, ist davon nicht überrascht, ich bin ja wahrlich nicht der Erste, der das herausgefunden hat.
Viel schwerer als Benchmark-Ergebnisse wiegt für mich die gefühlte Arbeitsgeschwindigkeit, und hier muss ich sagen, dass das Surface Pro 11 die Nase vorn hat. Der Start der von mir am häufigsten genutzten Programme wie Microsoft Edge, Teams oder Outlook ist immer einen Tick schneller und auch innerhalb der Programme hat man stets das Gefühl, schneller voranzukommen. Das gilt ebenso für Nicht-Microsoft-Browser wie Firefox oder Google Chrome, die ebenfalls als native ARM-Versionen verfügbar sind.
Die Fortschritte bei der Emulation spüre ich am intensivsten bei dem Programm “SnagIt”, das noch nicht als native ARM-Version zur Verfügung steht. Hier konnte ich beim Erfassen von Screenshots oder der Nachbearbeitung von Bildern absolut keinen Leistungsunterschied mehr ausmachen.
Das sind logischerweise subjektive, auf einer kleinen Auswahl von Programmen basierende Erfahrungen, die in keiner Weise repräsentativ sind.
Die Frage, ob Windows on ARM mit den neuen Snapdragon X Prozessoren leistungsmäßig angekommen ist, lässt sich grundsätzlich mit “Ja” beantworten. Dennoch gibt es nach wie vor Programme, die in der Emulation keine gute Figur machen oder erst gar nicht funktionieren, man kann also nicht nur die Leistung beurteilen, sondern muss die Kompatibilität als mindestens ebenso wichtiges Kriterium heranziehen. Dazu in Kürze mehr.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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