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Redaktion
Update-Chaos ohne Ende: Zweites Sonderupdate für Windows 10 zurückgezogen
Die Pannenserie bei den Windows 10 Updates im Monat März setzt sich fort. Das zweite außerplanmäßige Update, welches Probleme beim Grafikdruck beheben sollte, wurde wieder einkassiert. Schlimmer noch: Wer einen PC einschaltet, der in diesem Monat noch nicht in Betrieb war, erhält nicht einmal mehr die aktuellen Sicherheitsupdates.
Für alle, die es bislang nicht verfolgt haben, nochmal der Verlauf:
Am 9. März veröffentlichte Microsoft im Rahmen des Patchday kumulative Sicherheitsupdates für Windows 10 – reine Routine, dachten wir. Diese Updates verursachten allerdings bei zahlreichen Nutzern Bluescreens beim Drucken, worauf Microsoft sie zurückzog. Einige Stunden später gab man den Rollout allerdings wieder frei, weshalb ich zunächst vermutete, dass man auf Basis der Telemetrie die gefährdeten Systeme ausschließt. Ein Irrglaube, wie sich kurz darauf zeigte, die Nutzer wurden also sehenden Auges in das Bluescreen-Problem geschickt.
Man veröffentlichte zunächst einen Workaround, am Montag, den 15. März folgte dann ein offizieller Patch. Bluescreens gab es danach keine mehr, allerdings berichteten Nutzer weiterhin von Druckproblemen in Form von fehlenden oder unvollständigen Grafiken.
Am 18. März folgte daher noch ein außerplanmäßiges Update – der Patch für den Patch des Patches sozusagen. Dieser sollte nun endgültig alle Probleme lösen, allerdings scheiterte die Installation bei sehr vielen Nutzern mit dem Fehlercode 0x80070541. Die Ursache dafür ist aktuell unklar, Günter Borns Recherchen legen der Verdacht nahe, dass ein Zusammenhang mit der Integration der Servicing Stack Updates (SSU) besteht, die Microsoft kürzlich vorgenommen hat.
Besagtes Update vom Donnerstagabend ist nun wieder zurückgezogen worden – zumindest in der Form, dass es über Windows Update nicht mehr angeboten wird. Über den Windows Update Katalog kann man diese Updates aber weiterhin laden und manuell installieren – was auch die einzig erfolgversprechende Methode zu sein scheint. Die zugehörige Supportseite von Microsoft enthält keinerlei Informationen über den Rückzug und auch obiger Fehlercode wird nicht als bekanntes Problem aufgelistet.
Nutzer, die sich via Twitter hilfesuchend an die offiziellen Kanäle wandten, bekamen den überaus hilfreichen Tipp, doch einen Eintrag im Feedback Hub zu hinterlassen. Das ist fast schon Realsatire.
Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen: Heute habe ich mein Surface Laptop 2 eingeschaltet, welches zuletzt am 23. Februar in Betrieb war, es befand sich also noch auf dem Stand des Februar-Patchday. Nachdem das .NET-Update und die Firmware-Aktualisierung durch waren, blieb nur noch das Update KB5001067 übrig, welches allerdings als „optionales Update“ aufgeführt ist, also nicht automatisch installiert wird. Es handelt sich dabei um das erste außerplanmäßige Update vom 15. März.
Ich kenne die Problematik und weiß mir zu helfen. Würde ich nichts davon wissen, befände sich mein Gerät jetzt in einem Zwischenstadium, das zudem gefährlich ist: Vor den Sicherheitslücken, die mit dem März-Patchday geschlossen wurden, bliebe das System ungeschützt, durch die manuelle Installation des angebotenen Updates würde ich mir möglicherweise Druckprobleme einhandeln. Pest oder Cholera, was darf es sein?
In solchen Momenten offenbart sich wieder das Problem des geringen Stellenwerts, den Windows bei Microsoft noch einnimmt. Ein derartiges Chaos verbunden mit mangelnder bzw. komplett ausbleibender Kommunikation wäre bei Produkten wie Azure oder Teams vollkommen undenkbar. Da würden Arbeitsgruppen mit Hochdruck an Lösungen arbeiten, ein hochrangiger Manager würde das koordinieren und sich stündlich Bericht erstatten lassen.
Bei Windows „wurschteln“ die Entwickler vor sich hin und sind mutmaßlich nicht weniger gefrustet als die User.
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Die Pannenserie bei den Windows 10 Updates im Monat März setzt sich fort. Das zweite außerplanmäßige Update, welches Probleme beim Grafikdruck beheben sollte, wurde wieder einkassiert. Schlimmer noch: Wer einen PC einschaltet, der in diesem Monat noch nicht in Betrieb war, erhält nicht einmal mehr die aktuellen Sicherheitsupdates.
Für alle, die es bislang nicht verfolgt haben, nochmal der Verlauf:
Am 9. März veröffentlichte Microsoft im Rahmen des Patchday kumulative Sicherheitsupdates für Windows 10 – reine Routine, dachten wir. Diese Updates verursachten allerdings bei zahlreichen Nutzern Bluescreens beim Drucken, worauf Microsoft sie zurückzog. Einige Stunden später gab man den Rollout allerdings wieder frei, weshalb ich zunächst vermutete, dass man auf Basis der Telemetrie die gefährdeten Systeme ausschließt. Ein Irrglaube, wie sich kurz darauf zeigte, die Nutzer wurden also sehenden Auges in das Bluescreen-Problem geschickt.
Man veröffentlichte zunächst einen Workaround, am Montag, den 15. März folgte dann ein offizieller Patch. Bluescreens gab es danach keine mehr, allerdings berichteten Nutzer weiterhin von Druckproblemen in Form von fehlenden oder unvollständigen Grafiken.
Am 18. März folgte daher noch ein außerplanmäßiges Update – der Patch für den Patch des Patches sozusagen. Dieser sollte nun endgültig alle Probleme lösen, allerdings scheiterte die Installation bei sehr vielen Nutzern mit dem Fehlercode 0x80070541. Die Ursache dafür ist aktuell unklar, Günter Borns Recherchen legen der Verdacht nahe, dass ein Zusammenhang mit der Integration der Servicing Stack Updates (SSU) besteht, die Microsoft kürzlich vorgenommen hat.
Besagtes Update vom Donnerstagabend ist nun wieder zurückgezogen worden – zumindest in der Form, dass es über Windows Update nicht mehr angeboten wird. Über den Windows Update Katalog kann man diese Updates aber weiterhin laden und manuell installieren – was auch die einzig erfolgversprechende Methode zu sein scheint. Die zugehörige Supportseite von Microsoft enthält keinerlei Informationen über den Rückzug und auch obiger Fehlercode wird nicht als bekanntes Problem aufgelistet.
Nutzer, die sich via Twitter hilfesuchend an die offiziellen Kanäle wandten, bekamen den überaus hilfreichen Tipp, doch einen Eintrag im Feedback Hub zu hinterlassen. Das ist fast schon Realsatire.
(2/2)
In this case, we recommend that you post your feedback via Feedback Hub so that our engineers can address this in upcoming updates: Send feedback to Microsoft with the Feedback Hub app.
Thank you for contacting our Social Media Support team. Have a nice day! — Rene
— Microsoft Support (@MicrosoftHelps) March 19, 2021
Und um dem Ganzen die Krone aufzusetzen: Heute habe ich mein Surface Laptop 2 eingeschaltet, welches zuletzt am 23. Februar in Betrieb war, es befand sich also noch auf dem Stand des Februar-Patchday. Nachdem das .NET-Update und die Firmware-Aktualisierung durch waren, blieb nur noch das Update KB5001067 übrig, welches allerdings als „optionales Update“ aufgeführt ist, also nicht automatisch installiert wird. Es handelt sich dabei um das erste außerplanmäßige Update vom 15. März.
Ich kenne die Problematik und weiß mir zu helfen. Würde ich nichts davon wissen, befände sich mein Gerät jetzt in einem Zwischenstadium, das zudem gefährlich ist: Vor den Sicherheitslücken, die mit dem März-Patchday geschlossen wurden, bliebe das System ungeschützt, durch die manuelle Installation des angebotenen Updates würde ich mir möglicherweise Druckprobleme einhandeln. Pest oder Cholera, was darf es sein?
In solchen Momenten offenbart sich wieder das Problem des geringen Stellenwerts, den Windows bei Microsoft noch einnimmt. Ein derartiges Chaos verbunden mit mangelnder bzw. komplett ausbleibender Kommunikation wäre bei Produkten wie Azure oder Teams vollkommen undenkbar. Da würden Arbeitsgruppen mit Hochdruck an Lösungen arbeiten, ein hochrangiger Manager würde das koordinieren und sich stündlich Bericht erstatten lassen.
Bei Windows „wurschteln“ die Entwickler vor sich hin und sind mutmaßlich nicht weniger gefrustet als die User.
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