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Redaktion
Windows 11: Gewolltes Update-Chaos zur schnellen Einführung des Copiloten
von Martin Geuß
Damit der KI-Copilot möglichst schnell zu möglichst vielen Nutzern gebracht werden kann, nimmt Microsoft vorsätzlich ein Update-Chaos bei Windows 11 in Kauf. Wann und wie neue Funktionen eingeführt werden, ist damit endgültig unberechenbar geworden.
Aus dem Insider-Programm sind wir derlei Chaos längst gewohnt. Die Kanäle Canary, Developer und Beta könnten auch Dieter, Klaus und Bärbel heißen, denn hier baut nichts logisch aufeinander auf und keiner der Kanäle hat eine nachvollziehbare Definition. Neue Funktionen kommen willkürlich in einen scheinbar beliebig ausgewählten Kanal. Ich hatte mich darüber schon mehrfach ausgelassen und das war einer der Gründe, warum die Berichterstattung über die Insider-Versionen hier weitgehend beendet wurde. Niemand sollte es sich antun, an diesem Programm teilzunehmen.
Seit geraumer Zeit macht Microsoft die Nutzer der stabilen Version von Windows 11 zu Insidern, indem Funktionen, die offiziell noch im Insider-Test sind, auf zufällig ausgewählten Systemen einfach aktiviert werden. Wann Neuerungen, die an einem Windows Update hängen, tatsächlich aktiviert werden, haben die Nutzer ebenfalls nicht mehr selbst in der Hand. Auch der Schalter “Erhalten Sie die neuesten Updates, sobald sie verfügbar sind”, ändert daran nichts. Zwei identische Windows 11 Systeme aufzusetzen, ist praktisch unmöglich geworden.
Das sind bis hierhin alles altbekannte Tatsachen. Mit dem Update für Windows 11, das heute veröffentlicht wird, erreicht das Durcheinander allerdings eine völlig neue Qualität.
Seit Monaten testet Microsoft neue Funktionen für Windows 11 im Insider-Programm und man war davon ausgegangen, dass diese wie im vergangenen Jahr als jährliches Feature-Update mit der Versionsnummer 23H2 ausgeliefert werden. Das war auch der ursprüngliche Plan, bis einmal mehr Microsofts Marketing-Strategen die Windows-Produktgruppe dazu verdonnert haben, blanken Unsinn zu veranstalten (wie das auch bei der verfrühten Einführung von Windows 11 samt künstlich hochgesetzter Systemanforderungen der Fall war, ohne dass dies technisch notwendig gewesen wäre).
Statt die neuen Funktionen mit der Version 23H2 auszurollen, bringt Microsoft eine Teilmenge davon in Form eines Updates für die Version 22H2. Dieses wird im Laufe des heutigen Abends als optionales Update veröffentlicht. Das alles passiert offenbar derart überhastet, dass Microsoft Ende letzter Woche selbst noch nicht sagen konnte, welche neuen Funktionen das überhaupt sind.
Man nutzt letztlich dieselbe Strategie, die man bisher für die Feature Drops verwendet hatte, die intern als “Moments” bezeichnet werden. Der Grund dafür: Die Einführung des Windows Copilot, der seit letzter Woche Microsoft Copilot heißt, soll beschleunigt werden.
Feature-Updates werden langsam ausgerollt, es gibt außerdem die Möglichkeit, diese zu überspringen oder aufzuschieben. Das Update, welches heute optional veröffentlicht wird, kommt mit dem Patchday am 10. Oktober verpflichtend für alle Nutzer von Windows 11, und damit kommt auch der Copilot “zwangsweise” auf alle Windows 11 Systeme. Allerdings nur in den USA, im deutschsprachigen Raum wird der Copilot erst später eingeführt, so zumindest meine letzte Information.
Im Oktober oder November wird dann die Version 23H2 offiziell veröffentlicht. Ob damit dann nochmals neue Funktionen verknüpft sind oder ob einfach nur noch die Versionsnummer hochgezählt wird, wissen wir aktuell nicht. Womöglich weiß das nicht mal Microsoft.
Auch wenn ich mich einmal mehr darüber ärgere, wie Microsoft agiert, sehe ich es realistisch: Es ist ein Problem, welches für die überwältigende Mehrheit der Privatnutzer von Windows 11 nicht existiert. Die interessieren sich nicht für Updates, Release-Zyklen, gestaffelte Rollouts und dergleichen. Und wisst Ihr was? Ich komme mehr und mehr zu der Überzeugung, diese Leute machen es eindeutig besser als ich, denn sie versuchen es erst gar nicht zu verstehen.
Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.
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von Martin Geuß
Damit der KI-Copilot möglichst schnell zu möglichst vielen Nutzern gebracht werden kann, nimmt Microsoft vorsätzlich ein Update-Chaos bei Windows 11 in Kauf. Wann und wie neue Funktionen eingeführt werden, ist damit endgültig unberechenbar geworden.
Aus dem Insider-Programm sind wir derlei Chaos längst gewohnt. Die Kanäle Canary, Developer und Beta könnten auch Dieter, Klaus und Bärbel heißen, denn hier baut nichts logisch aufeinander auf und keiner der Kanäle hat eine nachvollziehbare Definition. Neue Funktionen kommen willkürlich in einen scheinbar beliebig ausgewählten Kanal. Ich hatte mich darüber schon mehrfach ausgelassen und das war einer der Gründe, warum die Berichterstattung über die Insider-Versionen hier weitgehend beendet wurde. Niemand sollte es sich antun, an diesem Programm teilzunehmen.
Seit geraumer Zeit macht Microsoft die Nutzer der stabilen Version von Windows 11 zu Insidern, indem Funktionen, die offiziell noch im Insider-Test sind, auf zufällig ausgewählten Systemen einfach aktiviert werden. Wann Neuerungen, die an einem Windows Update hängen, tatsächlich aktiviert werden, haben die Nutzer ebenfalls nicht mehr selbst in der Hand. Auch der Schalter “Erhalten Sie die neuesten Updates, sobald sie verfügbar sind”, ändert daran nichts. Zwei identische Windows 11 Systeme aufzusetzen, ist praktisch unmöglich geworden.
Das sind bis hierhin alles altbekannte Tatsachen. Mit dem Update für Windows 11, das heute veröffentlicht wird, erreicht das Durcheinander allerdings eine völlig neue Qualität.
Seit Monaten testet Microsoft neue Funktionen für Windows 11 im Insider-Programm und man war davon ausgegangen, dass diese wie im vergangenen Jahr als jährliches Feature-Update mit der Versionsnummer 23H2 ausgeliefert werden. Das war auch der ursprüngliche Plan, bis einmal mehr Microsofts Marketing-Strategen die Windows-Produktgruppe dazu verdonnert haben, blanken Unsinn zu veranstalten (wie das auch bei der verfrühten Einführung von Windows 11 samt künstlich hochgesetzter Systemanforderungen der Fall war, ohne dass dies technisch notwendig gewesen wäre).
Statt die neuen Funktionen mit der Version 23H2 auszurollen, bringt Microsoft eine Teilmenge davon in Form eines Updates für die Version 22H2. Dieses wird im Laufe des heutigen Abends als optionales Update veröffentlicht. Das alles passiert offenbar derart überhastet, dass Microsoft Ende letzter Woche selbst noch nicht sagen konnte, welche neuen Funktionen das überhaupt sind.
Man nutzt letztlich dieselbe Strategie, die man bisher für die Feature Drops verwendet hatte, die intern als “Moments” bezeichnet werden. Der Grund dafür: Die Einführung des Windows Copilot, der seit letzter Woche Microsoft Copilot heißt, soll beschleunigt werden.
Feature-Updates werden langsam ausgerollt, es gibt außerdem die Möglichkeit, diese zu überspringen oder aufzuschieben. Das Update, welches heute optional veröffentlicht wird, kommt mit dem Patchday am 10. Oktober verpflichtend für alle Nutzer von Windows 11, und damit kommt auch der Copilot “zwangsweise” auf alle Windows 11 Systeme. Allerdings nur in den USA, im deutschsprachigen Raum wird der Copilot erst später eingeführt, so zumindest meine letzte Information.
Im Oktober oder November wird dann die Version 23H2 offiziell veröffentlicht. Ob damit dann nochmals neue Funktionen verknüpft sind oder ob einfach nur noch die Versionsnummer hochgezählt wird, wissen wir aktuell nicht. Womöglich weiß das nicht mal Microsoft.
Auch wenn ich mich einmal mehr darüber ärgere, wie Microsoft agiert, sehe ich es realistisch: Es ist ein Problem, welches für die überwältigende Mehrheit der Privatnutzer von Windows 11 nicht existiert. Die interessieren sich nicht für Updates, Release-Zyklen, gestaffelte Rollouts und dergleichen. Und wisst Ihr was? Ich komme mehr und mehr zu der Überzeugung, diese Leute machen es eindeutig besser als ich, denn sie versuchen es erst gar nicht zu verstehen.
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