Bereits im Dezember hatten wir über eine neue Funktion in Windows 8 mit dem Namen "Storage Spaces" berichtet.
Fans des Windows Home Server wird diese Funktion sicher bekannt vorkommen - und nachdem Microsoft nun Details zu Storage Spaces genannt hat, werden sie sich vielleicht auch ein wenig verschaukelt fühlen. Denn Storage Spaces entspricht im Wesentlichen dem Drive Extender - allerdings mit einem feinen Unterschied.
Aber der Reihe nach: Was sind Storage Spaces überhaupt?
Unter Windows 8 ist es möglich, mehrere physikalische Festplatten zu einer virtuellen - einem Storage Space - zusammenzufügen.
Diese virtuelle Festplatte erscheint unter Windows 8 dann als ein einziger Datenträger, wie man es von entsprechenden RAID- oder JBOD-Lösungen kennt.
Dieser Datenträger kann partitioniert, formatiert und dann ganz normal unter Windows 8 verwendet werden. Auch eine Verschlüsselung mittels Bitlocker ist möglich. Gebootet werden kann davon allerdings nicht.
Anders als bei einem Hardware-RAID dürfen die dafür genutzten Festplatten unterschiedlich groß sein - ja sogar die Kombination von SATA- und USB-Laufwerken ist möglich.
Gegen den Ausfall einzelner Platten innerhalb eines Pools sichert sich Windows 8 ab, indem es die Daten spiegelt - eine defekte Platte muss also einfach nur ausgetauscht werden - alle Daten bleiben erhalten und Windows legt automatisch neue Kopien an, sobald eine defekte Platte ersetzt wurde.
Je mehr Platten in einem Pool vorhanden sind, umso stärker verteilt Windows 8 die gespiegelten Dateien über die einzelnen Platten, so dass von einem Ausfall möglichst wenig Daten betroffen sind.
Der Anwender hat außerdem weitere Konfigurationsmöglichkeiten - so kann beispielsweise eingestellt werden, dass mehr als eine Sicherheitskopie einer Datei angelegt werden soll. Auch kann die automatische Backup-Verwaltung aufgehoben und selbst festgelegt werden, welche Platten für eine Sicherung verwendet werden.
So kann man z.B. einen Storage Space aus zwei SATA- und zwei USB-Festplatten erstellen und festlegen, dass die Sicherung nur auf den USB-Platten erfolgen soll - somit hat man ein ständig aktuelles, externes Backup der auf dem PC gespeicherten Daten.
Die Kapazität eines Storage Space kann höher sein als die der eingebundenen Festplatten - als Beispiel nennt Microsoft einen Storage Space mit einer Größe von 10 Terabyte, der aber nur zwei Festplatten mit jeweils 2 Terabyte Fassungsvermögen enthält. Das mag unlogisch klingen, denn natürlich können in dieser Konstellation auch nur 4 Terabyte an Daten gespeichert werden (bzw. nur zwei, wenn die Daten gespiegelt werden). Dennoch steckt eine pfiffige Idee dahinter: Der Anwender kann sich damit für das künftige Wachstum seiner Datensammlung wappnen und bei der Partitionierung z.B. seiner Video-Sammlung mehr Platz zuweisen, als er eigentlich zur Verfügung hat. Geht der freie Speicher zur Neige, gibt Windows 8 einen entsprechenden Hinweis aus und es muss einfach nur eine neue Festplatte hnzugefügt werden, ohne dass die Dateiablage umorganisiert werden muss.
Soweit, so gut. Kommen wir auf den eingangs erwähnten Vergleich mit dem aus dem Windows Home Server bekannten Drive Extender zu sprechen.
Letzterer hatte einen entscheidenden Vorteil: Beim Drive Extender wurden auf den beteiligten Festplatten gewöhnliche NTFS-Partitionen erstellt und die Dateien in Verzeichnissen abgelegt. Man konnte also einfach eine Festplatte aus einem Windows Home Server entnehmen, diese an einen Windows-PC anschließen und auf die darauf gespeicherten Daten zugreifen.
Storage Spaces in Windows 8 verwendet hingegen ein eigenes Format, welches wiederum nur von Windows 8 gelesen werden kann.
In einem Dualboot-System aus beispielsweise Windows 8 und Windows 7 kann auf die in einem Storage Space gespeicherten Daten von Windows 7 aus nicht zugegriffen werden.
Microsoft verspricht, dass bei einer Neuinstallation von Windows 8 die vorher eingerichteten Storage Spaces direkt wieder verfügbar sind.
Die zu einem Storage Space zusammengefügten Festplatten sollen sich angeblich auch problemlos in einen anderen Windows 8 PC einbauen lassen, ohne dass dies die Funktionsfähigkeit des Speicherpools einschränkt.
Was aber, wenn - aus welchem Grund auch immer - ein Storage Space nicht wiedererkannt wird?
Dann bleiben dem Anwender nur mehrere Festplatten mit einem für alle anderen Betriebssystem unbekannten Partitionstyp, und die darauf gespeicherten Daten sind verloren.
Auch wenn Microsoft verspricht, dass das nicht passiert - verlassen würde ich mich darauf sicher nicht.
Die Storage Spaces können insofern eine Erleichterung darstellen, als dass man z.B. eine riesige Videosammlung nicht mehr auf mehrere Laufwerksbuchstaben verteilen muss. Die automatische Duplizierung der Dateien ist eine komfortable Absicherung gegen Hardwaredefekte - ein Ersatz für ein echtes, dateibasiertes Backup sind die Storage Spaces von Windows 8 wegen der fehlenden Möglichkeit, die Daten an einem anderen Computer einfach einzulesen, aber nicht - im Gegenteil, ein solches Backup sollte bei der Verwendung der Storage Spaces eher öfter durchgeführt werden.
Screenshots:
Link zum Originalbeitrag im Windows 8 Entwicklerblog:
Virtualizing storage for scale, resiliency, and efficiency - Building Windows 8 - Site Home - MSDN Blogs
Alle News zu Windows 8 auf DrWindows
Fans des Windows Home Server wird diese Funktion sicher bekannt vorkommen - und nachdem Microsoft nun Details zu Storage Spaces genannt hat, werden sie sich vielleicht auch ein wenig verschaukelt fühlen. Denn Storage Spaces entspricht im Wesentlichen dem Drive Extender - allerdings mit einem feinen Unterschied.
Aber der Reihe nach: Was sind Storage Spaces überhaupt?
Unter Windows 8 ist es möglich, mehrere physikalische Festplatten zu einer virtuellen - einem Storage Space - zusammenzufügen.
Diese virtuelle Festplatte erscheint unter Windows 8 dann als ein einziger Datenträger, wie man es von entsprechenden RAID- oder JBOD-Lösungen kennt.
Dieser Datenträger kann partitioniert, formatiert und dann ganz normal unter Windows 8 verwendet werden. Auch eine Verschlüsselung mittels Bitlocker ist möglich. Gebootet werden kann davon allerdings nicht.
Anders als bei einem Hardware-RAID dürfen die dafür genutzten Festplatten unterschiedlich groß sein - ja sogar die Kombination von SATA- und USB-Laufwerken ist möglich.
Gegen den Ausfall einzelner Platten innerhalb eines Pools sichert sich Windows 8 ab, indem es die Daten spiegelt - eine defekte Platte muss also einfach nur ausgetauscht werden - alle Daten bleiben erhalten und Windows legt automatisch neue Kopien an, sobald eine defekte Platte ersetzt wurde.
Je mehr Platten in einem Pool vorhanden sind, umso stärker verteilt Windows 8 die gespiegelten Dateien über die einzelnen Platten, so dass von einem Ausfall möglichst wenig Daten betroffen sind.
Der Anwender hat außerdem weitere Konfigurationsmöglichkeiten - so kann beispielsweise eingestellt werden, dass mehr als eine Sicherheitskopie einer Datei angelegt werden soll. Auch kann die automatische Backup-Verwaltung aufgehoben und selbst festgelegt werden, welche Platten für eine Sicherung verwendet werden.
So kann man z.B. einen Storage Space aus zwei SATA- und zwei USB-Festplatten erstellen und festlegen, dass die Sicherung nur auf den USB-Platten erfolgen soll - somit hat man ein ständig aktuelles, externes Backup der auf dem PC gespeicherten Daten.
Die Kapazität eines Storage Space kann höher sein als die der eingebundenen Festplatten - als Beispiel nennt Microsoft einen Storage Space mit einer Größe von 10 Terabyte, der aber nur zwei Festplatten mit jeweils 2 Terabyte Fassungsvermögen enthält. Das mag unlogisch klingen, denn natürlich können in dieser Konstellation auch nur 4 Terabyte an Daten gespeichert werden (bzw. nur zwei, wenn die Daten gespiegelt werden). Dennoch steckt eine pfiffige Idee dahinter: Der Anwender kann sich damit für das künftige Wachstum seiner Datensammlung wappnen und bei der Partitionierung z.B. seiner Video-Sammlung mehr Platz zuweisen, als er eigentlich zur Verfügung hat. Geht der freie Speicher zur Neige, gibt Windows 8 einen entsprechenden Hinweis aus und es muss einfach nur eine neue Festplatte hnzugefügt werden, ohne dass die Dateiablage umorganisiert werden muss.
Soweit, so gut. Kommen wir auf den eingangs erwähnten Vergleich mit dem aus dem Windows Home Server bekannten Drive Extender zu sprechen.
Letzterer hatte einen entscheidenden Vorteil: Beim Drive Extender wurden auf den beteiligten Festplatten gewöhnliche NTFS-Partitionen erstellt und die Dateien in Verzeichnissen abgelegt. Man konnte also einfach eine Festplatte aus einem Windows Home Server entnehmen, diese an einen Windows-PC anschließen und auf die darauf gespeicherten Daten zugreifen.
Storage Spaces in Windows 8 verwendet hingegen ein eigenes Format, welches wiederum nur von Windows 8 gelesen werden kann.
In einem Dualboot-System aus beispielsweise Windows 8 und Windows 7 kann auf die in einem Storage Space gespeicherten Daten von Windows 7 aus nicht zugegriffen werden.
Microsoft verspricht, dass bei einer Neuinstallation von Windows 8 die vorher eingerichteten Storage Spaces direkt wieder verfügbar sind.
Die zu einem Storage Space zusammengefügten Festplatten sollen sich angeblich auch problemlos in einen anderen Windows 8 PC einbauen lassen, ohne dass dies die Funktionsfähigkeit des Speicherpools einschränkt.
Was aber, wenn - aus welchem Grund auch immer - ein Storage Space nicht wiedererkannt wird?
Dann bleiben dem Anwender nur mehrere Festplatten mit einem für alle anderen Betriebssystem unbekannten Partitionstyp, und die darauf gespeicherten Daten sind verloren.
Auch wenn Microsoft verspricht, dass das nicht passiert - verlassen würde ich mich darauf sicher nicht.
Die Storage Spaces können insofern eine Erleichterung darstellen, als dass man z.B. eine riesige Videosammlung nicht mehr auf mehrere Laufwerksbuchstaben verteilen muss. Die automatische Duplizierung der Dateien ist eine komfortable Absicherung gegen Hardwaredefekte - ein Ersatz für ein echtes, dateibasiertes Backup sind die Storage Spaces von Windows 8 wegen der fehlenden Möglichkeit, die Daten an einem anderen Computer einfach einzulesen, aber nicht - im Gegenteil, ein solches Backup sollte bei der Verwendung der Storage Spaces eher öfter durchgeführt werden.
Screenshots:
Link zum Originalbeitrag im Windows 8 Entwicklerblog:
Virtualizing storage for scale, resiliency, and efficiency - Building Windows 8 - Site Home - MSDN Blogs
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