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Windows Home Server Vail schon vor dem Start im Abseits?

Martin

Webmaster
Teammitglied
Die Windows Home Server Plattform fristet bislang ein Nischendasein, obwohl das Produkt fast nur zufriedene Benutzer hat.
Nie war es einfacher, mit wenigen Handgriffen eine zentrale Backup- und Datenablage-Basis für das Heimnetzwerk einzurichten, wie ich aus eigener Erfahrung und zahlreichen Gesprächen mit anderen Homeserver-Besitzern weiß.
Mit der zweiten Homeserver-Generation, die von Microsoft unter dem Codenamen "Vail" entwickelt wird, sollte eigentlich der Durchbruch geschafft und das Interesse der breiten Masse geweckt werden.
Doch "Vail" droht zum "Fail" zu werden. Ursprünglich sollten die ersten Geräte pünktlich zum Weihnachtsgeschäft in den Handel kommen, inzwischen ist von einer Veröffentlichung im ersten Halbjahr 2011 die Rede.
Das alleine wäre nicht weiter dramatisch, gut Ding will schließlich Weile haben.
Doch vorletzte Woche löste die Nachricht, Microsoft habe die Funktion "Drive Extender" aus dem Homeserver gestrichen, einen Sturm der Entrüstung aus. Tausende Anwender äußerten über die Feedback-Plattform Microsoft Connect ihren Unmut, inzwischen hat sich Steve Ballmer persönlich dem Thema angenommen.
Mit Drive Extender ist es möglich, mehrere Festplatten zu einem logischen Verbund zusammenzufügen und für einzelne Ordner einzustellen, ob diese redundant gespeichert werden sollen oder nicht, damit im Falle eines Plattendefekts keine Daten verloren gehen.
Für viele Anwender ist Drive Extender das Killer Feature in Windows Home Server, und alleine aus diesem Grund darf man annehmen, dass zusammen mit den Hardware-Herstellern Lösungen erarbeitet werden, die dieser Funktion wieder sehr nahe kommen - dennoch zeugt das Streichen der Funktion im Zusammenhang mit dem Terminverzug davon, dass es offenbar erhebliche Probleme bei der Entwicklung von Windows Home Server Vail gibt.

Einen weiteren Rückschlag erfährt das Produkt durch die Ankündigung von Computerhersteller HP, sich gänzlich aus dem Homeserver-Geschäft zurückzuziehen und künftig keine entsprechenden Geräte mehr anzubieten. Zwar bekräftigt Microsoft in einer Stellungnahme, dass dies in keinerlei Zusammenhang mit der Streichung von Drive Extender stehe und man nach wie vor mit starken Partnern zusammenarbeite - angesichts der Tatsache, dass HP einer der wichtigsten Hardware-Partner für den Home Server war, klingt das jedoch eher wie das berühmte Pfeifen im Walde.

Nichtsdestotrotz bringt Windows Home Server Vail eine Reihe von interessanten Neuerungen.
Neben einer überarbeiteten Oberfläche, erweiterten Backups und einer verbesserten Integration in Windows 7 kann man mit Vail z.B. Fotos, Musik und Videos über das Internet streamen, wobei sich die Qualität automatisch an die verfügbare Bandbreite anpasst. Ebenso verfügt Windows Home Server Vail über einen nativen DLNA-Server, der alle gängigen Videoformate an entsprechende Geräte im Heimnetz verteilt.

Von daher wäre es zu wünschen, wenn das Projekt nach den letzten Rückschlägen wieder Fahrt aufnimmt.
 
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Ehrlich gesagt kann ich die Probleme von Microsoft nicht so richtig nachvollziehen. Die Software des Windows Home Server ist doch im Grunde lediglich ein abgespeckter Windows Server 2008 (R2?) mit einer auf den Endanwender zugeschnittenen Oberfläche. Und wenn der WHS Daten noch nach Windows Azure replizieren könnte, könnte der WHS sogar ein strategisches Produkt für Microsoft sein, da auf diese Weise die Akzeptanz von Azure bei Privatanwendern und kleinen Unternehmen gesteigert würde. Allein deshalb kann ich die ständigen Verschiebungen des Erscheinungstermins von Vail nicht verstehen.
 
In dem Zusammenhang stelle ich mir die Frage, ob ich dann überhaupt noch auf Vail warten soll, oder ob es dann nicht auch der Windows Server 2008 R2 Foundation sein kann. Beim Richtigen Partner für die Hardware (Nachtigall ick hör dir trapsen :ROFLMAO:) bekommt man da sicherlich auch was interessantes.
 
Jein. Sicher kannst du alles, was mit Vail geht, auch auf dem Windows Server 2008einrichten. Nur - dafür benötigst du doch einige Kenntnisse in der Administration des Servers. Der WHS ist ja bereits out of the box für die Aufgaben im Privathaushalt und in kleinen Unternehmen konfiguriert. Das finde ich ja gerade so faszinierend an der ersten Version. Ich bin Softwareentwickler und habe in der Administration lediglich rudimentäre Kenntnisse. Den WHS installiert, Konten eingerichtet und einige weinige Mausklicks weiter war der WHS einsatzbereit. Dazu kommt die wirklich einfach zu bedienende Oberfläche, die so weit eingeschränkt ist, dass ich als Anwender keine kritischen Aktionen durchführen kann, mit denen ich mir den WHS zerschieße. Das heißt, das geht schon, aber lediglich über den Remote Desktop. Mit Ausnahme von Aktionen, die das Active Directory oder eine andere Funktionalität des WS 2008 benötigen, kann ich auf diese Weise alles machen, was ich will. Und die herausgenommenen Funktionalitäten werden in den Umgebungen, für die der WHS gedacht ist, eh' nicht benötigt. Außerdem muss ich mir keine großen Gedanken über das Einrichten von Sicherungen, um die Sicherheit... machen. Meine Reaktion nach der Installation und Einrichtung der ersten Version des WHS war: "Das kann doch nicht alles gewesen sein." Doch, das war es schon. Gerade das macht ja den WHS so sinnvoll.
 
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