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Windows wird besser: Der EU sei Lob und Dank!

DrWindows

Redaktion
Windows wird besser: Der EU sei Lob und Dank!
von Martin Geuß
Microsoft passt Windows 11 an neue EU-Gesetze an


Microsoft wird Windows 11 und auch Windows 10 anpassen und benutzerfreundlicher machen, um damit die Anforderungen des Digital Markets Act (DMA) zu erfüllen. Es ist an der Zeit, der EU dafür ein dickes Dankeschön auszusprechen.

Die EU hat in der Vergangenheit schon für so manche Regulierungs-Stilblüte gesorgt und wurde auch von mir dafür kritisiert, daher könnte man leicht auf die Idee kommen, auf die Überschrift und die Einleitung folgt jetzt ein vor Sarkasmus sprühender Beitrag.

Dem ist allerdings nicht so. Der DMA bringt den europäischen Nutzern ein besseres Windows. Ein Windows, wie es für alle Nutzer weltweit eine Selbstverständlichkeit sein sollte.

Wer es verpasst hat: In der letzten Woche hat Microsoft ein Update für Windows 11 in den Testbetrieb geschickt, welches es ermöglichen wird, Microsoft Edge und Bing zu deinstallieren. Verschiedene, bisher harte Verlinkungen mit Edge (wie etwa in den Widgets) werden aufgehoben und respektieren künftig den Standardbrowser. Außerdem öffnet Microsoft eine Schnittstelle, über die sich Drittanbieter in die Windows-Suche einklinken und Bing durch eine andere Suchmaschine ersetzen können.

In einem weiteren Blogpost kündigt Microsoft an, dass diese Änderungen auch an Windows 10 vorgenommen werden, einen Termin für dieses Update gibt es allerdings noch nicht. Zusätzlich verspricht Microsoft, dass Windows-Nutzer in der EU künftig nicht mehr diese unsäglichen Aufforderungen zu sehen bekommen, zu Edge zu wechseln oder “die von Microsoft empfohlenen Browser-Einstellungen” zu verwenden. Auch die Werbung für andere Microsoft-Dienste soll verschwinden. Wer in den Einstellungen den Standardbrowser ändern möchte, wird nicht mehr aufgefordert, doch bitte bei Edge zu bleiben.

Halleluja!

Ich mag Windows. Der Teufel soll mich holen, ich mag sogar Microsoft Edge und nutze ihn als meinen Standardbrowser. Wenn ich mich aber morgen anders entscheide, dann hat Microsoft das gefälligst zu respektieren.

Wer Windows 11 nutzt, der weiß, wie sehr Microsoft den Nutzern mit seinen ständigen “Vorschlägen” auf die Nerven geht. Die EU hält jetzt dagegen und sagt “das könnt ihr sonst wo machen, aber nicht mit unseren Bürgern.” Bravo! Und jetzt, wo Microsoft beweist, dass es sehr wohl anders geht, wird hoffentlich auch in anderen Regionen Druck aufgebaut werden, die gleichen Änderungen dort ebenfalls umzusetzen.

Ich habe zwar weiterhin ein wenig Angst, dass die EU überfürsorglich sein könnte und von Microsoft Änderungen an Windows verlangt, die jenen Nutzern, die bewusst voll auf Microsoft mit Windows, Edge, Office, OneDrive und Co. setzen, das Leben umständlicher machen. Aber wenn das der Preis dafür ist, dass jede andere Entscheidung unter Windows frei und ohne Gängelung getroffen werden kann, dann zahle ich ihn gerne.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Mir würde schon reichen, bestimmte Apps ohne Google-Konto verwenden zu können...
Wenn ich mein Phone heute so abspecken könnte,
Das ist zwar jetzt völlig OT, aber ich will trotzdem mal was dazu schreiben:
1) Für die Apps die ich seit Jahren nutze, brauche ich kein Google-Konto. Entweder kommen die Apps von F-Droid oder über die Aurorastore-App oder die apk-Datei direkt vom Entwickler. Aurorastore meldet sich anonym beim googlePlay-Store an - außer man will Apps kaufen.
Auf meinen Handy hab ich keine Verbindung zum Google-Konto eingerichtet.

2) Ich nutze seit Jahren LineageOS (früher CyanogenMod) oder seit neusten /e/OS. LineageOS ist ein "sauberes" Android, mit nur wenigen Apps von den man einige sogar noch deaktivieren kann. Lässt man die GAPPS weg, so hat man auch kein GoogleFramework. /e/OS setzt auf LineageOS auf und liefert MicroG anstatt der GAPPS mit.

Bei Android ist also mehr möglich als bei Windows, sofern man das Handy nicht "out-of-the-box" nutzt.
 
Ich kann nicht glauben, dass Windows umständlicher werden kann als es jemals gewesen ist, nur weil sich der Edge, Foto deaktivieren/deinstallieren lässt und sich die Suchmaschine anpassen lässt.
Es ist ja nicht so, dass Microsoft zu irgendwas gezwungen wird, es ist also nicht ganz uneigennützig.
 
Ich bin gespannt, ob nun auch Google und Apple dem folgen werden, oder ob Microsoft der einzige bleibt, der diese Anpassungen durchführt. Wenn ich mein Phone heute so abspecken könnte, wie ich meinen PC abspecken kann, würde ich der EU ebenfalls auf die Schultern klopfen.
Android und iOS sind auch als Gatekeeper eingestuft und müssen die Anforderungen umsetzen. Vorinstallierte Apps müssen bspw. deinstallierbar sein und Apple arbeitet ja gerüchterweise auch schon an Sideloading für den europäischen Wirtschaftsraum. Es wird aber im Interesse der Firmen sein, die Änderungen so weit es geht hinauszuzögern - die Deadline ist im März 2024.

EDIT: Hier eine Liste der Gatekeeper: Press corner und hier was umgesetzt werden muss: The Digital Markets Act: ensuring fair and open digital markets
 
Vorinstallierte Apps müssen bspw. deinstallierbar sein
Den Teil sehe ich kritisch. Meine Frau hatte vormals ein auf westlich getrimmtes, aber eigentlich für den chinesischen Markt gedachtes, Xiaomi-Handy. Nachdem sie versehentlich Google Play deinstalliert hatte, war das eine schöne Anstrengung, es wieder installiert zu bekommen.

Es sollte also zumindest nicht querbeet alles deinstallierbar sein müssen, da gerade unter Android auch wichtige Systemkomponenten formell nur Apps sind.

Alles, was für den Betrieb des Gerätes nicht wirklich gebraucht wird, sollte aber deinstallierbar sein und nicht bloß deaktivierbar. Die Facebook-App brauche ich nicht (wenn ich Facebook verwende, dann im Browser), also her mit dem Speicherplatz bitte. Analog für einige andere.

Android und iOS sind auch als Gatekeeper eingestuft und müssen die Anforderungen umsetzen.
Was für Handlungsbedarf besteht eigentlich seitens Google, abgesehen von den vorinstallierten Apps?

Bei Android ist Sideloading seit jeher erlaubt. Ich führe es auch direkt darauf zurück, dass man unter Android in der Kindle App eBooks kaufen kann, unter iOS aber nicht -- denn früher gab es die Kindle-App mal nur per Sideloading des Amazon-Appstores. Im Epic-Prozess ist auch bekannt geworden, dass Google Sondervereinbarungen mit Spotify hat.
 
Alles, was für den Betrieb des Gerätes nicht wirklich gebraucht wird, sollte aber deinstallierbar sein
So ist es vorgesehen, auch unter Windows wird es ja so sein, dass bestimmte Komponenten explizit mit "System" gekennzeichnet sind. Muss man halt "hoffen", dass Google bspw. nicht Bloatware wie YouTube Music o.ä. als "System" kennzeichnet und sich damit rausredet. Hier muss man gucken, ob der DMA auch Zähne hat und dass das ordentlich durchgesetzt wird. Ich hoffe auch, dass es auch wirklich deinstallierbar sein wird und nicht wie du sagst nur deaktivierbar.

Was für Handlungsbedarf besteht eigentlich seitens Google, abgesehen von den vorinstallierten Apps?
Nicht die eigenen Dienste bevorzugen bspw.. Teilweise ist das ja schon implementiert, es gibt ja schon eine Browser- und Suchmaschinen-Auswahl bei der Einrichtung neuerer Geräte (sicherlich werden die meisten hier Google klicken, aber das ist dann eine informierte Entscheidung, kein Zwang mehr).

Bei Android ist Sideloading seit jeher erlaubt
Ja das wird eher kein Problem für Google, mit den letzten Versionen haben sie den Support für externe App-Stores ja sogar verbessert, sodass diese "gleichauf" mit Google Play sind zwecks Update-Installation, etc.

Im Epic-Prozess ist auch bekannt geworden, dass Google Sondervereinbarungen mit Spotify hat
Ja das finde ich auch ziemlich krass. Das ist ja auch wieder so ein Zwang, dass Apps keine alternativen Zahlungsmöglichkeiten anbieten dürfen.
 
Das ist zwar jetzt völlig OT, aber ich will trotzdem mal was dazu schreiben:
1) Für die Apps die ich seit Jahren nutze, brauche ich kein Google-Konto. Entweder kommen die Apps von F-Droid oder über die Aurorastore-App oder die apk-Datei direkt vom Entwickler. Aurorastore meldet sich anonym beim googlePlay-Store an - außer man will Apps kaufen.
Auf meinen Handy hab ich keine Verbindung zum Google-Konto eingerichtet.

2) Ich nutze seit Jahren LineageOS (früher CyanogenMod) oder seit neusten /e/OS. LineageOS ist ein "sauberes" Android, mit nur wenigen Apps von den man einige sogar noch deaktivieren kann. Lässt man die GAPPS weg, so hat man auch kein GoogleFramework. /e/OS setzt auf LineageOS auf und liefert MicroG anstatt der GAPPS mit.

Bei Android ist also mehr möglich als bei Windows, sofern man das Handy nicht "out-of-the-box" nutzt.
Hallo msfox,

Deine Info mag für die von DIR genutzten Apps gelten, aber ganz allgemein stimmt das so leider nicht. Ich selbst nutze /e/OS auch seit drei Jahren und bin damit super zufrieden. Auch der mitgelieferte App Store oder Alternativ der Aurorastore erfüllen geschätzt 85% aller Anforderungen. Aber wenn man auch Apps nutzen will/soll/muss und die App wird über ein In-App-Payment bezahlt, oder die App braucht ein Abo zur Bezahlung (wie z.B. die alte Version der Kurviger App), dann hast Du verloren. Beide Bezahloptionen kann man nämlich ausschließlich über den ... Goggle Play Store machen.

Ansonsten läuft das Google-freie Android aber SUPER. Und ich werde mir nie mehr ein Telefon kaufen, auf dem man /e/OS (oder das zugrundeliegende LineageOS) nicht installieren kann.

Just my 2 ct.
 
Finde ich sehr schön, den Edge nutze ich überhaupt, da der Firefox mein Hauptbrowser ist und bleibt. Ich bin ja mal gespannt, wenn die Hilfeseiten aus den Einstellungen, wieder mit dem Firefox funktionieren...
 
So ist es vorgesehen, auch unter Windows wird es ja so sein, dass bestimmte Komponenten explizit mit "System" gekennzeichnet sind. Muss man halt "hoffen", dass Google bspw. nicht Bloatware wie YouTube Music o.ä. als "System" kennzeichnet und sich damit rausredet. Hier muss man gucken, ob der DMA auch Zähne hat und dass das ordentlich durchgesetzt wird. Ich hoffe auch, dass es auch wirklich deinstallierbar sein wird und nicht wie du sagst nur deaktivierbar.
Also ich persönlich würde YouTube definitiv nicht als Bloatware bezeichnen. Ich finde YouTube sogar sehr nützlich.

Aber ganz allgemein muss beachtet werden, da einige Apps sowohl bei Windows, Android und iOS tief mit dem System verwurzelt sind, sodass eine komplette Deinstallation nicht immer möglich ist. Deswegen würde ich vorschlagen, dass diese tief verwurzelten Sachen zwar in der App bleiben, aber von der eigentlichen App entkoppelt werden (falls das nicht schon so ist). Also zum Beispiel YouTube bei Android wie unter iOS funktioniert, denn bei iOS ist es nicht mit dem System verwurzelt, sondern muss sogar vom Benutzer installiert werden.

Worauf ich hinaus will: Bei Apps, die tief mit dem System verwurzelt sind, sollten alle nicht mit dem System verwurzelte Daten entfernt werden. Der Benutzer sollte darüber auch informiert werden, dass es nicht komplett deinstalliert werden kann, wenn es zu tief mit dem System verwurzelt ist. Dennoch sollte dann das Icon und der Zugriff darauf komplett entfernt bzw. deaktiviert werden.

Kurz gesagt: Tief verwurzelte Apps mit dem System sollten nicht komplett entfernt werden, denn dadurch würden sie das System zerschießen und unbenutzbar machen und ich schätze mal das möchte niemand. Alle nicht systemrelevanten Teile sollten dennoch entfernt werden, aber dabei sollte verhindert werden, dass das System unbrauchbar wird.
 
Deswegen würde ich vorschlagen, dass diese tief verwurzelten Sachen zwar in der App bleiben, aber von der eigentlichen App entkoppelt werden (falls das nicht schon so ist). Also zum Beispiel YouTube bei Android wie unter iOS funktioniert, denn bei iOS ist es nicht mit dem System verwurzelt, sondern muss sogar vom Benutzer installiert werden.
Auf Youtube sollte die Problematik nicht zutreffen. Warum sollte YouTube vom System benötigt werden?

Ironischer Weise: Direkt auf m.youtube.com zuzugreifen (bei deaktivierter YouTube-App) funktioniert unter Android sehr gut und hat teils sogar mehr Features als die App (z.B. die Möglichkeit Shorts zu deaktivieren). Hingegen unter iOS kann die Webseite die App nicht setzen, da Safari die Fullscreen-API nicht vollständig implementiert :/
 
YouTube ist Crapware und hat in einem OS bei Auslieferung nicht zu suchen. Genau so wenig wie Bildbetrachter, Videoplayer oder irgendwelche Testversionen von was auch immer.
Will ich ein Bild betrachten und entsprechende Software ist nicht vorhanden, kann mir Windows gerne vorschlagen, dass ich dazu etwas installieren möchte.
Des weiteren steht nirgends geschrieben, dass "tief im System verwurzelte" Apps deinstalliert werden müssen. (Welche sollen das bitte sein?) Alles, was "tief verwurzelt" war, wurde künstlich von Microsoft als solches implementiert und dargestellt.
Was die EU verlangt, ist richtig und sollte so schnell wie möglich umgesetzt werden.
Sollen sie doch mit Werbebeigaben überfrachtetes Windows billiger abgeben (für die "mir doch egal Fraktion"), und für die halbwegs normale Bevölkerung einen etwas höheren Obolus verlangen.
 
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