Auch wenn du es für Bevormundung hältst, fällt es unter Eigenverantwortung und unter Verantwortung gegenüber Dritten. XP ohne bezahlten erweiterten Support ist defakto eine aktive Sicherheitslücke. Und es bedarf nicht viel Aufwand, um jenes zu infizieren, auch über installierte und bezahlte Sicherheitslösungen hinweg- die kennen diese Schwachstellen gar nicht und können folglich auch gegen nichts schützen. Sämtliche Root-Kits, besonders die payload-free, sind gegen alle Sicherheitsprogramme getestet und es reicht ein präparierter Server und dann ist der GAU perfekt. Und es bleibt nicht dabei, diese infizierten Systeme werden zu Zombierechnern, für sonstige ferngesteuerte Missetaten einsatzbereit. Meistens irgendwelch DDoS-Attacken gegen andere Server, die Masse macht's, um jene Server zu übernehmen oder durch dortige Sicherheitsmängel Daten abzugreifen, Kundendaten, evtl sogar deine. Nebenbei wird der infizierte XP-Rechner auch noch ausgespäht, evtl Bankdaten und sonstige Passwörter, zB Mailkonten für Spam, merkt der Benutzer gar nicht, weil das von extern ausgenutzt wird.
Ein aktuelles Betriebssystem inklusive aller Updates ist vergleichbar mit dem TÜV für Autos, fehlt beides, sind immer Dritte gefährdet. Und beides wird rechtlich geahndet, derjenige, der mit einem unsicheren Auto oder infizierten XP erwischt wird, haftet auch dafür, Unwissenheit bzw Dummheit schützt vor Strafe nicht.
Diejenigen, die immer noch XP benutzen, sollten auf die Risiken und Nebenwirkungen hingewiesen werden, sollten sehr zeitnah auf ein aktuelleres Windows oder gänzlich anderes OS umsteigen. Windows 7 Lizenzen kosten zwischen 10 und 30 Euro. Wird das bewusst ignoriert, schwinge auch ich als XP-Gegner die Keule und unterstelle schlichtweg Dummheit. Und jeder, der sich als verantwortungsbewusst bezeichnet, wird das ebenso sehen (gottlob sind das die meisten hier) und einen entsprechenden Hinweis hinterlassen. Und jetzt kannst du mir gerne nochmal was von Bevormundung brabbeln, du kennst den Spruch mit der Eiche?
Bzgl Banken nochmal, bislang zeigen sich diese kulant bei Betrugsdelikten. Aber es werden zunehmend betroffene Rechner eingefordert und auf Schwachstellen untersucht, fällt unter das Mitwirkungsgesetz in den AGB, hat (fast) jeder unterschrieben. In den USA ist das schon normal, für Deutschland fehlen mir Details. Stellt sich heraus, dass der betroffene Rechner keine Antivirus-Software hat und anderweitig nicht auf dem aktuellen Stand ist, war es das. Jeder Kundenberater hier ist angewiesen, Kunden auf diesen Umstand hinzuweisen. Es ist kein Zwang, aber dann muss man auch mit Konsequenzen im Fall rechnen.
Anmerkung, XP als Desktop-Betriebssystem, Embedded als auch POS sind aussen vor, die bekommen noch Updates.
MfG