Nach Superfish-Enthüllung: Halbgares Statement und Entfernungs-Anleitung von Lenovo

Nach der gestrigen Enthüllung, wonach Lenovo neue Windows-Notebooks mit der Schadsoftware Superfish ausgeliefert hat, ist das Unternehmen nun um Schadensbegrenzung bemüht. Die Geschichte hat für mächtigen Wirbel gesorgt, weil Lenovo nicht nur die Adware selbst auf die Geräte packte, sondern darüber hinaus noch ein Root-Zertifikat installierte, was die betroffenen Notebooks beinahe beliebig angreifbar macht.

Dass Lenovo genau wusste, was sie da taten, beweist der Umstand, dass nach eigener Aussage keine Thinkpads damit bestückt wurden. Die gehen nämlich in aller Regel in den geschäftlichen Einsatz, und von Unternehmenskunden hätte man ganz andere Konsequenzen zu befürchten, wenn eine solche Geschichte ans Licht kommt. Das riecht leider nach “mit den ollen Consumern kann man es ja machen.”

TheVerge berichtet weiter, dass der Schlüssel des Superfish-Zertifikats bereits öffentlich bekannt und in Umlauf ist, was das Risiko für die betroffenen Geräte nochmals deutlich erhöht.

In einem schon beinahe lächerlichen Statement versuchte Lenovo außerdem, Superfish als nützlich für den Anwender zu beschreiben, weil es ihm dabei helfe, die Produkte zu finden, die er braucht. Klar, das RTL-Programm wird ja auch alle halbe Stunde aus reiner Nächstenliebe unterbrochen.

Immerhin hat Lenovo auch versichert, dass serverseitig alle Superfish-Aktivitäten abgeschaltet wurden und darüber hinaus eine Anleitung zur Entfernung der Software als auch des Zertifikats bereit gestellt.

Mir persönlich geht das nicht weit genug, ich würde mir nach wie vor eine öffentliche Rückrufaktion wünschen, in der Lenovo vor dem Einsatz der betroffenen Geräte warnt und einen kostenlosen Service anbietet, in dessen Rahmen das System sauber neu aufgesetzt wird. Der Image-Schaden ist jetzt ohnehin schon angerichtet, man könnte nun wenigstens offen zu seinem Fehler stehen.