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Hands on: Erste Eindrücke vom Lenovo Yoga Book

Lenovo hat am Mittwochabend sein neues Windows-Lineup vorgestellt. Unter anderem auch das Yoga Book, welches mit einem wirklich innovativen Stift-Konzept daher kommt: Man schreibt seine Notizen nämlich nicht „wie auf Papier“, wie es in den Werbe-Slogans der stiftfähigen Geräte oft heißt. Nein, beim Yoga Book schreibt man in der Tat auf handelsübliches Papier – und diese Notizen landen 1:1 digital in OneNote.

Ich muss zugeben, das hat mich schon bei der Präsentation „geflasht“. Und als die Geräte im Anschluss noch selbst ausprobiert werden durften, war die Begeisterung perfekt.

Schauen wir aber zunächst mal auf das Gerät selbst. Mit einem Display von 10,1 Zoll ist das Yoga Book kaum größer als ein normaler DIN A5 Block. Trotz nur 9,6 Millimetern Höhe im zusammengeklappten Zustand war Platz für einen 8.500 mAh großen Akku, der für bis zu 13 Stunden Nutzung ausreichen soll. Bei einem Gerät, bei dem eine derart lange Nutzung „am Stück“ ohnehin unwahrscheinlich ist, geht das absolut in Ordnung.

Weitere technische Daten:

CPU: Intel Atom x5-Z8550
RAM : 4 GB LPDDR3
Speicher: 64 GB, per microSD erweiterbar
Display: 10, Zoll IPS, 1920 x 1200 Pixel
Kameras: 2 MP vorne, 8 MP hinten
Gewicht: ca. 690 Gramm

Die UVP liegt mit Windows 10 Home bei 599 Euro. Windows 10 erwähne ich, weil es das Yoga Book wahlweise auch mit Android gibt, dann kostet es 100 Euro weniger. Beide Modelle sind gegen 100 Euro Aufpreis auch optional mit LTE erhältlich, und der Verkauf beginnt mehr oder weniger sofort. In Kürze dürfte das Yoga Book schon bei den ersten Händlern aufschlagen.

Das Design ist „ganz Yoga“ – schick und mit dem typischen Scharnier.
Genug gequasselt, so sieht das gute Stück aus:


(sorry, unscharf, aber das einzige Bild in der Totalen, was ich habe)

Man sieht auf den Bildern sofort: Die Tastatur ist keine, sondern ein riesiges, hintergrundbeleuchtetes Touchpad. Durch haptisches Feedback versucht man, so etwas wie ein realistisches Tippgefühl zu erzeugen, aber über die Gesetze der Physik kann sich halt auch Lenovo nicht hinweg setzen. Kann man darauf schreiben? Ja. Will man darauf längere Texte schreiben? Nein. Aber das Yoga Book ist ja auch kein Fulltime-Arbeitsgerät. Zum Eintippen einer URL oder zum Beantworten einer Mail reicht es allemal.

Per Knopfdruck schaltet man die Tastatur ab, dann wird daraus der Arbeitsbereich für den digitalen Stift. Was man auf dem „Stift-Pad“ zeichnet, landet 1:1 so auf dem Bildschirm.

Der eigentliche Clou aber ist die Möglichkeit, auf echtem Papier zu schreiben. Dem Yoga Book liegt ein Halter bei, in den man einen gewöhnlichen Notizblock einspannen kann. Diesen beschreibt man dann ganz „normal“, und das Geschriebene landet parallel in digitaler Form in OneNote:

Ich war offiziell beeindruckt, wie präzise das funktioniert. Ein handelsüblicher Kugelschreiber funktioniert allerdings nicht, man muss den mitgelieferten „Spezial-Kuli“ verwenden (welcher allerdings mit einer Standard-Mine ausgestattet ist, die leicht gewechselt werden kann).

Wenn man auf dem Yoga Book einfach nur ganz normal Windows 10 verwenden möchte, dann geht das natürlich auch, es ist die reguläre Home-Version installiert. Als kompaktes, mobiles Arbeitsgerät eignet es sich also prima, wenn man von den Stift-Features auch tatsächlich profitiert.

Ich sehe für mich persönlich keine Verwendung, aber das soll mein Urteil nicht beeinflussen: Das Yoga Book ist eine tolle Idee, die auch toll umgesetzt wurde.

Weitere Infos zum Produkt findet Ihr auf der Lenovo Homepage.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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