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Minecraft: Große Veränderungen kündigen sich an

Während Minecraft auf der Xbox-Keynote am vergangenen Sonntag vor allem durch das große Grafikupdate, welches das Klötzchenspiel auf 4K trimmt und damit für die neue Xbox One X in Schale schmeißen wird, Schlagzeilen machte, kündigte Microsoft quasi im Vorbeilaufen große Veränderungen für den Vertrieb und den Support des Franchises an. Noch in diesem Sommer geht es damit los.

Mit dem kommenden Better Together-Update wird Microsoft die Pocket Editions für iOS und Android sowie die Versionen für Windows 10, Amazon Fire TV, Samsung Gear VR, Apple TV, Xbox One und die Nintendo Switch auf eine einheitliche Basis stellen. Diese Version läuft bereits auf der neu entwickelten Bedrock-Engine und basiert nicht mehr auf Java. Während diese vereinheitlichte Version die neue offizielle Version von Minecraft wird, die auch nur noch diesen Namen trägt, wird aus der bisherigen Minecraft-Variante die Minecraft Java-Edition.

Was bringt das Better Together-Update?
Die beiden großen Neuerungen, die dem Update auch seinen Namen geben, sind eine deutlich verbesserte und vereinfachte Serververwaltung sowie ein neues Crossplay-Feature, was das Zusammenspiel mit unterschiedlichen Nutzern erlaubt, egal ob sie zum Beispiel auf Windows 10, der Nintendo Switch oder mit der Gear VR unterwegs sind. Möglich macht dies gerade die neue Bedrock-Engine, die extra für besagtes Crossplay designed wurde und im Vergleich zur alten Java-Basis auch eine bessere Performance bieten wird.

Daneben bringt das Update aber auch weitere Neuerungen mit. Das Rezeptbuch, was es bisher nur in der Java-Version gibt, wird ab dann auch im neuen Minecraft zur Verfügung stehen. Außerdem werden die Fossilien neu eingeführt und auch einige neue Inhalte wie wilde Papageien, farbiges Glas, Feuerwerk und Banner integriert.

Die nackten Fakten
Zum Start stehen mit Mineplex, Lifeboat, InPvP – Nova Space Station und CubeCraft Games vier Server zur Verfügung, weitere sollen folgen. Ausgenommen sind neben der künftigen Java-Edition auch die Varianten für Xbox 360, Wii U und sämtliche Versionen für Sonys Playstation-Plattform. Angeblich hat Microsoft hier angefragt, die Japaner haben sich, warum auch immer, aber quergestellt und abgelehnt. Microsoft betonte aber ausdrücklich, dass die bisherige Java-Edition (vorerst, ich schieb das mal vorsichtshalber so ein…) weiter unterstützt werden soll.

Für Microsoft macht dieser Schritt gleich in mehrfacher Hinsicht Sinn. Es gibt nicht nur eine bessere Performance und die Pflege wird vereinfacht, sondern man geht auch einem möglichen Patentstreit mit Oracle aus dem Weg, die ja, wie man bei Google und Android gesehen hat, wegen Java in letzter Zeit gerne wieder die juristische Keule rausholen. Abgesehen davon wird auch die Monetarisierung von Minecraft weiter vereinfacht. Schließlich müssen alle Mods, Texture-Packs und Shader, die bisher nebenher integriert werden mussten, nun durch den neuen Minecraft Marketplace, den Microsoft mit dem letzten großen Update auf die Version 1.1 erst implementiert hat.

Spannend bleibt, inwieweit die Minecraft-Community diesen Schritt mittragen wird. Microsoft darf das nicht versemmeln und muss das neue Minecraft mindestens auf Augenhöhe mit der Java-Edition bringen, ansonsten könnte es für die Redmonder mit ihrem Franchise irgendwann doch eng werden.

via GameStar

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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