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Windows 10, Clover Trail CPUs und die Update-Problematik

Als der Rollout des Creators Update für Windows 10 begann, machte eine Meldung die Runde, dass PCs mit Intels Atom-Prozessoren aus der “Clover Trail”-Reihe dieses vorerst nicht erhalten. Es wird über Windows Update nach wie vor nicht angeboten, und wer es manuell installiert, riskiert ein instabiles System. Eine offizielle Stellungnahme gibt es dazu bislang nicht, und allmählich wird dieser Umstand zu einem Problem. Außerdem wirft er ganz grundsätzliche Fragen zum Modell “Windows as a Service” auf.

Ed Bott hat aktuell auf die Problematik hingewiesen: Microsoft garantiert für jedes Feature-Release eine 18monatige Versorgung mit Sicherheitsupdates, dann müssen die Geräte entweder auf ein unterstütztes Feature-Release aktualisiert werden, oder sie fallen komplett aus dem Support.

Im konkreten Fall droht das allen Geräten, die mit einem Intel Atom Z2760, Z2520, Z2560 oder Z2580 ausgerüstet sind. Die meisten dieser Geräte wurden mit Windows 8 ausgeliefert und profitierten vom kostenlosen Upgrade auf Windows 10. Alle diese Geräte verharren aktuell auf dem Anniversary Update (Version 1607), welches nach Microsofts Rechnung per Ende 2017/Anfang 2018 den Support verliert, also auch keine Sicherheitsupdates mehr erhält.

Es wäre überhastet, nun Panik zu verbreiten, dass alle diese Geräte bald aus dem Support fallen und künftigen Sicherheitsrisiken schutzlos ausgeliefert sind. Einerseits besteht immer noch die Hoffnung, dass ein aktualisierter Chipsatz-Treiber die Kompatibilitäs-Probleme beseitigt, andererseits könnte sich Microsoft entschließen, den Support für das Anniversary Update zu verlängern, wie das ja auch schon bei der Ur-Version von Windows 10 (1507) geschehen ist.

Der Fall ist jedoch von grundsätzlicher Bedeutung, denn ein derartiges Problem kann in Zukunft jederzeit wieder auftreten. Es wird immer wieder Hardware geben, die ein aktuelles Feature-Release von Windows 10 nicht mehr erhält, weil sie einfach zu alt ist. Dann wird jedes Mal die Frage aufkommen, ob diese PCs, die erst ein paar Jahr alt sind, nun tatsächlich entsorgt werden müssen. Ich rechne damit, dass Microsoft die strikte Vorgehensweise, nach 18 Monaten den Patch-Support einzustellen, nicht aufrecht erhalten kann.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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