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Bericht: Microsoft krempelt Aufteilung von Windows 10 deutlich um

Bericht: Microsoft krempelt Aufteilung von Windows 10 deutlich um

Dass sich an der Front bei Windows 10 in der näheren Zukunft etwas tun wird, hatte sich durch die Berichte zu Windows Core OS und die immer wieder durchgesickerten Informationen zum neuen S-Mode bereits seit längerem angedeutet. Nach einem Bericht von Thurrott.com, die einen Einblick in die künftige Roadmap bekommen konnten, soll dies bereits in den nächsten Monaten schon Realität werden, wenn Microsoft weitreichende Änderungen bei der Aufteilung von Windows 10 vornimmt. Wichtigster Punkt dabei: Windows 10 S wird nicht mehr fortgeführt.

An seine Stelle tritt der neue S-Mode, den Microsoft sowohl für Windows 10 Home als auch Pro (auch Enterprise) integrieren wird. Mit dem Release von Redstone 4 wird das Unternehmen aus Redmond den OEMs außerdem die Möglichkeit eröffnen, künftige Systeme von Beginn an mit Windows 10 Home/Pro S auszuliefern. Nutzer müssten dann von sich aus ein entsprechendes Upgrade anstoßen, wobei die Preise hier ziemlich human ausfallen. Kauft man einen Rechner mit der Home-Variante, kann man grundsätzlich kostenlos auf das normale Windows 10 Home wechseln, auch für Bildungseinrichtungen fallen keine Zusatzkosten an. Nur Nutzer der Pro-Version müssen künftig einen Preis von 49,- US-Dollar berappen, wollen sie das normale Windows 10 Pro verwenden.

Die neuen SKUs im Einzelnen

Insgesamt wird Microsoft in Zukunft 5 verschiedene SKUs (stock keeping units) von Windows 10 für Consumer bereithalten, deren Aufteilung wiefolgt aussehen wird:

  • Entry (25,- $): Intel Atom/Celeron/Pentium & <= 4GB RAM & <=  32GB SSD AND <= 14.1” screen size (NB), <= 11.6” (2in1, Tablet), >=  17” AiO
  • Value (45,- $): Intel Atom/Celeron/Pentium ≤ 4GB RAM & ≤64GB SSD & ≤ 14.1” screen size (EM ≤ 4GB RAM & ≤64GB SSD or ≤ 500GB HDD)
  • Core (65,45 $): Cannot be used on devices that meet the Core+ and Advanced SKU Hardware Specifications
  • Core+ (86,66 $): High end CPU and >4 GB RAM (All Form Factors) ≥8 GB RAM & ≥1080p screen resolution (NB, 2in1, AiO) >8 GB RAM & ≥2TB HDD or SSD storage (Desktop)
  • Advanced (101,- $): Intel Core i9 (any configuration) OR Core i7 ≥ 6 Cores (any RAM) OR AMD Threadripper(any configuration) OR Intel Core i7 >16GB (any Cores) or AMD FX/ Ryzen7 >16GB (any Cores) OR ≥ 4K screen resolution (any processor, includes 4K UHD-3840 resolution

Auch im Unternehmensbereich finden bei entsprechenden Systemen neue Preisstaffelungen statt, wobei diese naturgemäß deutlich größer ausfallen. Der Einsteig beginnt bei 30,- US-Dollar und reicht bis rauf zu 244,- US-Dollar in der teuersten Variante. Die neue SKUs gelten ab dem 2. April, nur Advanced folgt erst am 1. Mai.

Weitere Neuerungen

Auch bei der Vorkonfiguration der Geräte macht Microsoft neue Vorgaben. So müssen Microsoft Edge als Standardbrowser eingestellt und Microsoft Office sowie die Universal App von LinkedIn vorinstalliert sein. Außerdem dürfen OEMs auf dem Desktop und in der Taskleiste nur noch eine klassische Win32-App platzieren und im Startmenü müssen 75 % der angepinnten Kacheln von Anwendungen aus dem Microsoft Store stammen. Außerdem werden Drittanbieter von Antiviren-Software in der Lage sein, ihre Produkte auch unter den S-Modes zu betreiben.

Glaubt man einem ebenfalls heute erschienenen Premium-Beitrag auf Thurrott.com, wird 2018 in der Summe ein Übergangsjahr für Windows 10 sein. Nachdem im März oder April Redstone 4 erscheinen wird, wird uns im kommenden Herbst, wie es von Dona Sarkar auf Twitter auch schon bestätigt wurde, auch noch Redstone 5 ins Haus stehen. In dieser Zeit will Microsoft weitere Verbesserungen bei Microsoft Edge und für Geräte im Low-End-Bereich vornehmen, außerdem hofft man, “Hero”-Features wie Windows Hello, Pen-Support oder Precision Touchpads vom High-End-Sektor bald auch in günstigere Preisklassen durch zu reichen.

Fazit

Momentan scheint wirklich sehr viel in Bewegung zu sein, was Microsofts Engagement bei den Consumern angeht. Neben der Neuaufstellung bei Windows 10 sprechen auch Restrukturierungen beim Gaming und Mixed Reality dafür. Allerdings wird 2018 damit auch zum eigentlich entscheidenden Jahr für Microsoft-CEO Satya Nadella, um verloren gegangenes Vertrauen beim klassischen Endkonsumenten wieder gut zu machen. Nachdem man die Strategie, mit der man die Fans Anfang 2015 angefixt hatte und deswegen auch in den Medien plötzlich wieder als der neue coole Konzern galt, innerhalb von wenigen Jahren selber zersägt, im Verhältnis zu stark in die Business-Posaune geblasen und in der Community beliebte (gleichzeitig aber auch zugegebenermaßen unprofitable) Produkte wie den Groove Music Pass eingestampft hat, wird das alles andere als leicht. Klar ist auch, dass Microsoft eine dritte Chance, sollten sie dies wieder vergeigen und den Anschluss weiter verpassen, vom Consumer so wahrscheinlich nicht mehr bekommen wird.

Über den Autor

Kevin Kozuszek

Kevin Kozuszek

Seit 1999 bin ich Microsoft eng verbunden und habe in diesem Ökosystem meine digitale Heimat gefunden. Bei Dr. Windows halte ich euch seit November 2016 über alle Neuigkeiten auf dem Laufenden, die Microsoft bei seinen Open Source-Projekten und der Entwicklerplattform zu berichten hat. Regelmäßige News zu Mozilla und meinem digitalen Alltag sind auch dabei.

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