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Gestrichene Option zur Verzögerung von Windows 10 Feature Updates: Microsoft klärt auf

Gestrichene Option zur Verzögerung von Windows 10 Feature Updates: Microsoft klärt auf

Mit dem Mai 2020 Update für Windows 10 hat Microsoft eine Option aus Windows Update entfernt, mit der man Feature Updates für 365 Tage verzögern konnte. Sie wurde seinerzeit als Reaktion auf die Kritik von Nutzern integriert, die nicht jedes Update sofort mitmachen wollten. Dementsprechend wurde die Streichung dieser Option mit Stirnrunzeln zur Kenntnis genommen, wenngleich Microsoft beteuerte, dass man ein automatisches Update auf eine neue Version ohnehin nur dann erhalte, wenn sich die aktuell genutzte Version ihrem Supportende nähert.

In einem Artikel geht Aria Carley von Microsoft nun nochmals näher auf die Thematik ein und spricht von einer “Vereinfachung” der Optionen. Ok, wenn eine Option entfällt, ist das immer eine Vereinfachung, man muss sich ja nun nicht mehr entscheiden, ob man sie aktiviert oder nicht. Ob es gewünscht ist, steht wieder auf einem anderen Blatt.

In einer ersten Stellungnahme hatte Microsoft gesagt, man habe die Einstellung entfernt, um “Verwirrung” zu vermeiden. Was nach einer Schutzbehauptung klingt, wird im Beitrag von Aria Carley nun klarer.

Die Option, Feature Updates für 365 Tage auszusetzen, bewirkte nämlich nicht – wie die meisten Nutzer geglaubt haben dürften – dass vom Zeitpunkt der Aktivierung für ein Jahr keine Feature Updates installiert werden. Diese Frist bezog sich stets auf das Freigabedatum eines Updates. Man konnte damit also einstellen, dass man ein Feature Update erst x Tage nach seinem Release erhält. Carley schreibt, wer die Option mit der maximalen Frist aktiviert hatte, bekam trotzdem zwei Feature Updates im Jahr – nur eben jeweils um 365 Tage versetzt.

Der Verzicht auf diesen Schalter würde daher in der Tat bewirken, dass man seltener ein Feature Update erhält, nämlich immer nur dann, wenn sich die installierte Version ihrem Auslauf nähert.

Wer dennoch den alten Zustand konfigurieren möchte, kann dies über die Gruppenrichtlinien erledigen (ab Windows 10 Pro).

Unter

Computerkonfiguration / Administrative Vorlagen / Windows-Komponenten / Windows Update / Windows Update für Unternehmen

findet man die beiden Richtlinien:

  • Zeitpunkt für den Empfang von Vorabversionen und Funktionsupdates auswählen
  • Beim Empfang von Qualitätsupdates auswählen

Windows 10 Updates via Gruppenrichtlinie konfigurieren

Ich habe in den letzten Tagen vermehrt gelesen, dass man sein System quasi auf einer bestimmten Version “einfrieren” kann, wenn man in der Registry die “TargetReleaseVersion” einstellt. Wie von Microsoft dokumentiert, wird diese Einstellung aber ebenfalls ignoriert, wenn die dort hinterlegte Version sich ihrem Supportende nähert. Man konfiguriert also letztlich nur das, was Microsoft ohnehin schon tut. Wenn man den offiziellen Aussagen misstraut, ist es selbstverständlich auch kein Fehler, es dennoch zu tun. In der Home-Edition ist dieser Parameter aber in jedem Fall wirkungslos.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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