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Messenger Telegram in Russland gesperrt

Messenger Telegram in Russland gesperrt

Russland macht ernst: Der Messenger Telegram wird gesperrt, weil sich das Unternehmen weigert, dem Inlandsgeheimdienst FSB Zugang zu den verschlüsselten Nachrichten der Nutzer zu gewähren. Das hat ein Gericht in Moskau heute entschieden.

Am 20. März wurde Telegram eine Frist von 15 Tagen gesetzt, um dem FSB die privaten Schlüssel auszuhändigen, damit dieser die Kommunikation der Telegram-Nutzer mitlesen kann. Gründer Pavel Durov hatte sofort signalisiert, dass man dieser Aufforderung nicht nachkommen werde. Telegram werde weiterhin für Freiheit und Privatsphäre stehen, schrieb er auf Twitter.

Nun folgt die schon fast logische Konsequenz: Das Moskauer Gericht hat entschieden, die Nutzung von Telegram in Russland mit sofortiger Wirkung zu verbieten und den Dienst zu blockieren. Die Sperre soll zeitnah umgesetzt werden, die rund 9,5 Millionen Nutzer, die Telegram in Russland hat, werden sich dann nach einer Alternative umsehen müssen. In den Insider-Kanälen von Telegram kursieren aber schon Empfehlungen, die Sperre durch die Nutzung von VPN auszutricksen.

Telegram hat 30 Tage Zeit, um gegen das Urteil in Berufung zu gehen. Ob das passieren wird, ist fraglich, denn die Erfolgsaussichten dürften denkbar gering sein.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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