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Artikel: Der unsichtbare Dritte: Ein Marktüberblick über Connected Car-Betriebssysteme

Martin

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Ein Gastbeitrag von Claus Ludewig.

Update vom 28.06.2018: Ich habe nun neue Informationen direkt von BMW erhalten. Der BMW-Konzern setzt seit BMW iDrive 6.0 auf eine eigens angepasste Linux-Version. Die ersten Modelle mit BMW iDrive 6 sind seit Auslieferung Juli 2017...

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Super Bericht, Danke sehr interessant. :) Würde mich schon freuen wenn es möglich wäre mein 950xl über's Touch Display meines 1 Jahr alten Citroen C4 Steuern zu können. Diverse Apps versteht sich.....Navi, Musi und so. ;)
 
Microsoft am pc, android am telefon, Blackberry im auto. Jeweils als fast monopol, aber in den anderen bereichen jeweils sogut wie unbedeutend. Warum holt man sich 3 verschiedene betriebssysteme ins haus. Ein einziges ist doch viel effektiver und (zumindest sollte es so sein) greift doch auch viel besser ineinander.
Ich verstehe Menschen nicht...
 
@MisterHerby: Vielen Dank für das Lob :) Es freut mich, dass Dir mein Bericht gefällt :)

Leider muss ich Dich enttäuschen. Momentan deutet rein gar nix daraufhin, dass Du irgendwie ein Lumia 950XL ans Navi anschließen kannst, um den Bildschirm zu spiegeln.

MirrorLink gibt es zwar auch noch, neben Android Auto und Apple CarPlay, aber es ist am Aussterben. Die Hersteller - vor allem der Smartphones - setzen lieber gleich auf Android Auto, anstatt auf den älteren MirrorLink-Standard. Den hatte u.a. Nokia mit entworfen...Er zeichnet sich vor allem durch eine hohe Inkompatibilität aus. Es funktioniert nur, wenn das Smartphone eine bestimmte Softwareversion hat, das Navi im Auto eine bestimmte Softwareversion hat und selbst dann ist es keine Garantie, dass es wirklich klappt. Ganz zu schweigen von der Bedienung...Das ist MirrorLink.
Auf Basis von MirrorLink hatte Microsoft auch mal einen Prototypen für "Windows im Auto" entwickelt. Das war 2014. Daraus ist nichts geworden.
 
Sehr informativer Bericht.
Habe dadurch viele Details erfahren die mir bisher gar nicht bekannt waren.
Danke. (y)
 
Ehrlich gesagt ist für mich die connected-car-Diskussion ein Versuch der Autohersteller ihre Mondpreise für Unterhaltungselektronik und Navigation im Auto zu halten.

Für Sicherheitsfunktionen hoffe ich, dass man gar nicht erst auf die Idee kommt, dort für die Allgemeinheit nutzbare/zugängliche Schnittstellen einzubauen.

Für die Unterhaltung und Komfortfunktionen reicht mir eine Ladehalterung und eine Bluetoothverbindung zum Audiosystem. Luxus wäre im Auto eine Antenne die zum UKW- Empfang auf dem Handy und als Repeater genutzt wird.

Das Betriebssystem des Mobilgeräts ist dann vollkommen egal und so auch langfristig von irgendwelchen Updates unabhängig. Ein Auto wird in Deutschland durchschnittlich 9 Jahre in Betrieb gehalten. Tendenz steigend. Das sind dann die Supportzyklen die auf die Connected-Car-Anbieter zukommen. Die Autohersteller sorgen bereits heute so lange für Support und Ersatzteile. Wollen die IT-Unternehmen das wirklich anbieten?

Ich bin da ein etwas gebranntes Kind. Mein TomTom, dass in meinem fünf Jahre alten Auto fest verbaut ist, lässt sich seit ein paar Jahren nicht mehr updaten und ein passendes Nachfolgeprodukt gibt es nicht. Außerdem war es Recht wählerisch was die nutzbaren Handys angeht und hat mein Nokia 3510 am Leben gehalten.
Navigation gibts jetzt halt komplett übers Handy. Immer aktuell und ohne jede Kompatibilitätsprobleme. Und dank Android auch auf den Nachfolgeräten nutzbar. Bluetooth-Empfanger in die Klinkebuchse und jetzt bin ich fast unabhängig von der Anlage im Auto.
 
Ich bin mal so frei und klaue das mal
Sehr informativer Bericht.
Habe dadurch viele Details erfahren die mir bisher gar nicht bekannt waren.
Danke.

Wobei ich gestehen muss, so lange BT-Freisprechen + Telefonbuch funktioniert, ist mir der Rest für meinen persönlichen Bedarf und meine zwei bis vier Jahres-Beziehungen ziemlich egal. Nur schlechter dürfte es nicht werden.
 
steffend schrieb:
Für die Unterhaltung und Komfortfunktionen reicht mir eine Ladehalterung und eine Bluetoothverbindung zum Audiosystem. Luxus wäre im Auto eine Antenne die zum UKW- Empfang auf dem Handy und als Repeater genutzt wird.

Das Betriebssystem des Mobilgeräts ist dann vollkommen egal und so auch langfristig von irgendwelchen Updates unabhängig. Ein Auto wird in Deutschland durchschnittlich 9 Jahre in Betrieb gehalten. Tendenz steigend. Das sind dann die Supportzyklen die auf die Connected-Car-Anbieter zukommen. Die Autohersteller sorgen bereits heute so lange für Support und Ersatzteile. Wollen die IT-Unternehmen das wirklich anbieten?

Das Problem ist folgendes: Die Autohersteller wollen ihre Kunden langfristig an die Produkte binden. Was nützt einem ein "autonomes Fahrzeug", wenn es keine Ahnung hat, wo es hinfahren soll? Die Autohersteller brauchen im Fahrzeug fest verbaute Sensorik und ein Festeinbau-Navisystem, um autonome Fahrzeuge anbieten zu können.
Zusätzlich müssen die Kartendaten immer aktuell sein. Also heißt das: Ein System braucht "Over-the-air"-Updates und zwar möglichst kostenlos, damit man nicht doch auf die Idee kommt und sein Smartphone nutzt. Denn: Die Autohersteller kommen nicht an die Google Maps-Daten bzw. wollen das auch gar nicht, da sie selbst dann Daten an Google abtreten müssten.

Die Konsequenz: Im neuen 5er BMW (G30) ist ein Navisystem serienmäßig verbaut. Und es gibt "Over-the-air"-Updates. Nur als Beispiel.

Connected Cars sind ein großer Markt, da ist es logisch, dass Google und Co. ein Interesse haben, auch daran teilzuhaben. Und Supportzyklen ist den IT-Firmen nicht so wichtig, es geht um die Daten, wer wo wann und wie hinfährt. Um den Individualverkehr sicherer zu machen.
Und wenn es eh Millionen Android-Smartphones gibt, warum nicht diese gleich zur Navigation nutzen?!
 
SinclairWwst schrieb:
Microsoft am pc, android am telefon, Blackberry im auto. Jeweils als fast monopol, aber in den anderen bereichen jeweils sogut wie unbedeutend. Warum holt man sich 3 verschiedene betriebssysteme ins haus. Ein einziges ist doch viel effektiver und (zumindest sollte es so sein) greift doch auch viel besser ineinander.
Ich verstehe Menschen nicht...

Äh, weil die Betriebssystem völlig andere Anforderungen haben. Hersteller werden das präferieren, dass am pflegeleichtesten (und damit auch am günstigsten) ist und gleichzeitig das eigene Anforderungsprofil am besten bedient.

Was nutzt es in mehrere Szenarien den gleichen Anbieter zu haben, wenn er nur für ein Anwendungsszenario eine zufriedenstellende Lösung bietet.

Auf Microsoft gewendet: Sie hatten im Vergleich zu QNX (BlackBerry) einfach das minderwertigere Produkt.

Ich mein, nur weil ich ein Konto bei der Sparkasse habe, muss ich nicht auch dort nen Kredit aufnehmen, wenn die Konditionen bei einer anderen Bank besser sind, nur um zu sagen: Bei mir ist alles Sparkasse only. Ist doch absurd. Für jedes Szenario wähle ich die effektivste und ökonomischste Lösung. Betriebswirtschaft hat mit Fanboy-Mentalität nichts zu tun.
 
Sehr aufschlußreich und informativ.
Ich würde schon fast meinen, dass Samsung mit der Übernahme von Harmann sich den Weg in die Autos gesichert hätten. Aber, QNX wurde vorher an BB verkauft. Wie makaber.
 
Kann sich noch jemand an die Session auf der Build vor zwei(?) Jahren erinnern, wo Microsofts neues Auto-OS gezeigt wurde? Davon hat man dann auch nichts mehr gehört. :D
 
@ clausi007
Du hast Recht klar gehts um die Daten. Aber nur den Unternehmen. Es geht aber darum so ein Produkt zu verkaufen. Da sind andere Sachen wichtig.

Ich war einige Jahre in der Branche und habe da so einige Erfahrungen gemacht, dass ich daran Zweifel habe: Wie stark steigt die Zahlungsbereitschaft auf dem zahlungskräftigen Massenmarkt wenn man dafür nicht mehr selbst fahren muss? Ist nicht sogar eher zu befürchten, dass sie sinken wird? Autokäufer sind irrational oder gibt es einen vernünftigen Grund ein SUV zu kaufen, wenn man keine Landwirtschaft hat? (Lustig SUV Besitzer nach ihrem Hof zu fragen .. ) Leichtmetallfelgen und Sportgurte braucht auch kein Mensch und zumindest auf den mir bekannten Autobahnen braucht auch keiner ein Sportfahrwerk. Trotzdem ist es ein Riesenmarkt. Diese Emotionen liefert das autonome Fahren nicht. Warum also dafür bezahlen? Rein von der Vernunft her für die meisten Autokäufer ein Hyundai i10 oder ein Citroen ZOE in Kombination mit einer BahncardFirst die optimale Lösung für die Mobilitätsbedürfnisse.

Die Wachstumsmärkte der Automotivebranche sind der ASEAN-Raum, the Andean, the emerging Mideast (Türkei, Iran usw) und der Nordarikanische Gürtel. Da wäre die Technik zwar sicher auch sinnvoll, aber ich sehe da noch weniger die Zahlungsbereitschaft und -fähigkeit als bei uns.
Rein von der strategischen Ausrichtung dürfte die Kooperation DongFeng, Nissan und PSA mit ihren robusten Einfachautos eine wesentlich bessere Ausgangssituation haben als die etablierten Technikführer.

Wo ich die Technik des autonomen Fahrens sehe ist eher der professionelle Markt. Also Lieferdienste und den Verkehr zwischen deren Hubs. Wegen mir auch Pizzadienste oder für Taxis. Letzten Endes muss es aber auch hier jemand zahlen. Bisher sind LKW, die mittlerweile Fahrer von den Philippinen haben, immer noch sehr, sehr billig.

Das Platzproblem in den Städten löst das autonome Fahren auch nicht.

Vorher müssen aber erstmal noch eine ganze Reihe rechtliche Fragen beantwortet werden. Damit meine ich nicht den Gesetzgeber. Wie werden Versicherungen solche Fahrzeuge einstufen? Technisch ist das autonome Fahren sicher machbar. Der Rest wird spannend.

Für mich ist das autonome Fahren so etwas wie der Transrapid der Automobilindustrie. Toll was das alles kann, aber kaufen?
 
Florian G. schrieb:
Kann sich noch jemand an die Session auf der Build vor zwei(?) Jahren erinnern, wo Microsofts neues Auto-OS gezeigt wurde? Davon hat man dann auch nichts mehr gehört. :D

Dieser Prototyp von "Windows 8 in the car" wurde auf der BUILD 2014 vorgestellt. Allerdings hat es das System nie zur Marktreife gebracht.
Die Verbindung zum Windows Phone wurde mittels MirrorLink-Technologie hergestellt. Diese wurde noch von Nokia mit entwickelt...Und ist völlig veraltet. Denn: In aktuellen Autos wird MirrorLink nur von Android-Smartphones unterstützt. Und das mehr schlecht, als recht. Es gehen immer nur bestimmte Softwareversionen. Die MirrorLink-App im Auto muss kompatibel sein mit der eigens entwickelten MirrorLink-App auf dem Android-Gerät. Wehe, eine von beiden wird aktualisiert...

Wie gesagt: "Windows 8 in the car" hat es nie auf den Markt geschafft.

Link: http://www.theverge.com/2014/4/5/5585148/microsoft-windows-in-the-car-concept .

@ claus007
Du hast Recht klar gehts um die Daten. Aber nur den Unternehmen. Es geht aber darum so ein Produkt zu verkaufen. Da sind andere Sachen wichtig.

Ich war einige Jahre in der Branche und habe da so einige Erfahrungen gemacht, dass ich daran Zweifel habe: Wie stark steigt die Zahlungsbereitschaft auf dem zahlungskräftigen Massenmarkt wenn man dafür nicht mehr selbst fahren muss? Ist nicht sogar eher zu befürchten, dass sie sinken wird? Autokäufer sind irrational oder gibt es einen vernünftigen Grund ein SUV zu kaufen, wenn man keine Landwirtschaft hat? (Lustig SUV Besitzer nach ihrem Hof zu fragen .. ) Leichtmetallfelgen und Sportgurte braucht auch kein Mensch und zumindest auf den mir bekannten Autobahnen braucht auch keiner ein Sportfahrwerk. Trotzdem ist es ein Riesenmarkt. Diese Emotionen liefert das autonome Fahren nicht. Warum also dafür bezahlen? Rein von der Vernunft her für die meisten Autokäufer ein Hyundai i10 oder ein Citroen ZOE in Kombination mit einer BahncardFirst die optimale Lösung für die Mobilitätsbedürfnisse.

Ich gebe Dir Recht, dass das Verkaufen natürlich wichtig ist! Die beste Technik nützt nichts, wenn es niemand versteht und dann kauft.
Und ja, das Auto ist - für Viele - ein emotionales Thema. Es braucht niemand ein Sportfahrwerk oder ein leistungsstarkes Soundsystem. Trotzdem wird es gekauft. Es ist auch immer ein wenig Ausdruck der eigenen Persönlichkeit.
Tesla zeigt beispielsweise, wie man eine neue Käuferschicht erreichen kann. Einerseits ökologisch bewusste Kunden, andererseits Technik-begeisterte Menschen. Denn: Das Fahren ist dank E-Motor leise und komfortabel. Auf Wunsch hat man aber auch jede Menge Leistung parat. Zusätzlich kann man sich aber auch "Fahren lassen" - für einige Kunden ist genau dieser Innovationsgeist, DAS Kaufargument.
Man kann also sagen, Fahren macht Spaß. Sowohl das Selbstfahren, als auch das Gefahren werden :)
So KÖNNTE man argumentieren.

Und außerdem ist auch der serienmäßige Touchscreen samt Navigation ein wichtiges Verkaufsargument. Gerade weil die Bedienung so intuitiv, wie auf dem Smartphone ist, mögen es viele (potentielle) Käufer. Oder eben auch nicht.
Nur zeigt es, wie eminent die Bedeutung von Navigations- oder besser Infotainmentsystemen, gestiegen ist. Wenn man eine gute Benutzeroberfläche hat, die die gewünschten Funktionen mitbringt, ist genau DAS der Grund, das Auto zu kaufen.
PS-Zahlen oder der Kofferraum spielen zwar auch noch eine Rolle, aber eben auch die Konnektivität. Und die Vernetzung wird immer bedeutender. Da müssen die zugrunde liegenden Betriebssysteme was bieten...
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Vielen Dank für den sehr informativen Bericht. Das sind Antworten auf Fragen, die man eigentlich schon immer wissen wollte. In so gebündelter Form die Infos aufbereitet zu bekommen, wird sich kaum woanders finden lassen. (y)(y)
 
gut beitrag wusste ich nicht dass Microsoft schon so viel versucht hat mit connected car. aber denkt hier eigentlich niemand an Continuum mit dem ultra mobile device? ?
 
was mir bisher bei eigentlich allen 'modernen' Autointegrationen fehlt ist eine innovative Bedienmöglichkeit. Ein einfacher Touchscreen mit Buttons und co ist fürs Auto nicht gut genug. Man muss es blind bedienen können. Das geht so aber leider immer weniger. Irgendeine Kombination von Gesten und Sprache muss da meiner Meinung nach her. Aber wenn da jeder nur sein Betriebssystem draufklatscht und das dann Integration nennt weil es in einer Konsole im Auto eingebaut ist und auch noch die Klimaanlage bedienen kann damit ist es nicht getan. Von daher: ich bin bisher nicht überzeugt. Ich lasse mich aber gerne überraschen.
 
Danke für diesen tollen Über- und Einblick, freu mich auf Teil 2 !
 
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