Also erstmal ist das ja keine allgemein Freigabe der Patente, sondern auschließlich eine lizenzkostenfreie Nutzungsüberlassung für die Mitglieder der Community - für niemanden sonst. Schon gar nicht für Privattüftler mit kommerziellen Absichten.
Welche Teile des Patentportfolios eingebracht werden, dürfte sicher zum einen von der Satzung der Community abhängen und zum anderen von der rechtlichen Form des Beitritts, z.B. welcher Teil tritt bei. Patentportfolios werden ja nicht notwendig von der MS Incorporation gehalten, sondern ggfs. von entsprechenden Holdings im Besitz von Microsoft. Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Hardwarepatente da mit einfließen (nur ein Beispiel).
Natürlich hat in der Wirtschaftswelt niemand etwas zu verschenken, schon gar nicht börsennotierte Unternehmer, die ihren Shareholdern rechenschaftsplichtig sind wie sie deren Kapital einsetzen - das gilt für IBM, Google und andere Mitglieder ebenso.
Demnach muss das Executive Board von MS zu der Auffassung gekommen sein, dass die Entwicklung von Linux und der Schutz der Entwicklung für MS langfristig weitaus profitabler ist als Lizenzeinnahmen seitens solcher lizenzpflichtiger Entwickler und Dienstleister. Z.B. weil diese dann Dienst leichter in der Azure Cloud anbieten können - da Linux im Server und IoT-Bereich weit verbreitet ist, ist das sogar sehr wahrscheinlich.
Eine solche Rechnung ist auch eine sehr hypothetische Patentverwertung gegen potentielle Umsätze durch risikofreie Produkte fremder Dienstleister/Entwickler oder, die dafür andere Services des eigenen Portfolios nutzen werden oder zumindest könnten.
Nichtsdestotrotz kein orthodoxer Schritt und sicher bemerkenswert.
Für mich als Nutzer von MS Services sowohl geschäftlicher als auch von Endkundenseite, macht das eh keinen Unterschied außer den:
Ich glaube Microsoft hat eine Vision für sein Geschäft und auch ein klaren Weg und das macht sehr zuversichtlich, dass MS einer der führenden Technologieanbieter bleiben wird.