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Activision-Übernahme: EU verlängert Deadline, FTC weist Sonys Beschwerde gegen Microsoft zurück

DrWindows

Redaktion
Activision-Übernahme: EU verlängert Deadline, FTC weist Sonys Beschwerde gegen Microsoft zurück
von Martin Geuß
Activision Übernahme Titelbild


Neues von der Activision-Front: Die US-Behörde FTC hat eine Beschwerde von Sony gegen einen Fragebogen von Microsoft in den meisten Punkten abgewiesen. Außerdem hat die EU ihre Deadline für eine endgültige Entscheidung um zwei Wochen nach hinten verschoben.

Ursprünglich war diese Deadline auf den 11. April festgelegt, der neue Termin ist der 26. April, das ist genau einen Tag nach dem Termin, an dem die britische CMA eine endgültige Entscheidung treffen will. Vielleicht Zufall, vielleicht auch nicht.

Über diese Verschiebung hat FOSS Patents zuerst berichtet, im dortigen Artikel geht es primär aber um einen anderen Sachverhalt: Microsoft hatte als Reaktion auf Sonys bekannte Einwände gegen die Activision-Übernahme einen Fragenkatalog vorgelegt und Einblicke in Sonys Geschäftsmodell verlangt. Unter anderem sollte Sony darlegen, welche Exklusivverträge sie selbst geschlossen haben, um die Veröffentlichung von Spielen auf konkurrierenden Plattformen zu verhindern.

Sony beantragte bei der FTC mehrmals eine Fristverlängerung zur Beantwortung dieser Fragen und erklärte dann, man wolle überhaupt nicht darauf eingehen, da es sich hierbei um “offensichtliche Belästigung” durch Microsoft handele. Mit einer entsprechenden Beschwerde wollte man die FTC dazu bewegen, den Fragenkatalog von Microsoft zu verwerfen (mehr Details hier: Activision-Übernahme: Sony möchte keine Rückfragen beantworten).

Mit diesem Vorstoß hat Sony allerdings eine herbe Schlappe erlitten, denn die FTC hat die Beschwerde in der Mehrzahl der Punkte zurückgewiesen. Sony hatte unter anderem argumentiert, dass die Beschaffung der von Microsoft geforderten Dokumente kompliziert sei und zusätzlich dadurch erschwert werde, dass diese Dokumente nur in japanischer Sprache vorliegen. Dieser Argumentation folgte die FTC nicht. Auch alle anderen Anträge Sonys, den Zugang zu von Microsoft geforderten Dokumenten einzuschränken oder gänzlich zu unterbinden, wurden zurückgewiesen.

Besonders interessant: Microsoft hatte angeboten, seine Anfrage um einige Punkte zu kürzen, sofern es mit Sony zu einer direkten Einigung kommt. Eine solche ist bislang bekanntermaßen nicht erfolgt, und die FTC hat in diesem Punkt nicht für, sondern gegen Sony entschieden, das heißt die Behörde erwartet nun eine stichhaltige Antwort von Sony auf die entsprechenden Passagen.

Die einzigen echte Erfolge, die Sony mit dieser Beschwerde erzielt hat: Microsoft wollte Auskunft über die internen Leistungsbeurteilungen von PlayStation-Chef Jim Ryan und seiner direkten Untergebenen, das hat die FTC abgewiesen. Außerdem bezogen sich Microsofts Anfragen auf einen Zeitraum von insgesamt elf Jahren, dieser wurde von der FTC gekürzt, Sony muss die geforderten Unterlagen nur bis ins Jahr 2019 zurück vorlegen.

Insgesamt ist Sony allerdings in den wichtigsten Punkten mit seiner Verweigerungstaktik gescheitert. Das mag alles noch keinen vorentscheidenden Charakter haben, verstärkt aber einmal mehr den Eindruck, dass Sony zunehmend auf verlorenem Posten steht.


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