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Affinity Suite: Entwickler Serif wird von Canva übernommen

DrWindows

Redaktion
Affinity Suite: Entwickler Serif wird von Canva übernommen
von Kevin Kozuszek
Affinity Canva Titelbild


Es tut sich etwas Interessantes auf dem Softwaremarkt, denn Serif, der Entwickler hinter der bekannten Affinity Suite, wurde von seinem Konkurrenten Canva übernommen. Die Affinity-Produkte Photo, Designer und Publisher wurden bereits vor etlichen Jahren eine beliebte Alternative für Nutzer, die nicht auf das Abo innerhalb der Adobe Creative Cloud angewiesen waren und lieber auf einen Einmalkauf setzen wollten. Hier könnte es nun interessant werden.

Canva ist unter professionellen kein unbeschriebenes Blatt und hat sich in den vergangenen Jahren immer mehr mit verschiedenen Übernahmen wie der von Pixabay im Jahr 2019 verstärkt. Allerdings setzt das Unternehmen auch auf ein anderes Geschäftsmodell. Während Serif bei der Affinity Suite auf traditionelle Einmalkäufe und günstigere Upgrades von der vorherigen Hauptversion setzt, betreibt Canva ein monatliches bzw. jährliches Abomodell mit einem abgespeckten kostenlosen Tarif. In welche Richtung Serif mit seinen Mitarbeitern unter der neuen Leitung steuern wird, lässt sich da bereits erahnen.


Glaubt man den Kollegen bei Caschy, soll sich allerdings vorerst nichts am aktuellen Preismodell ändern und für die aktuelle Version 2.x sind weiterhin kostenlose Updates geplant. Die Halbwertszeiten sind bei sowas aber bekanntlich endlich. Für Microsoft-Nutzer wird das vor allem interessant, weil damit auch eine weitere Alternative zu Microsoft Publisher, der bald eingestellt werden soll, hinter einer Paywall verschwinden könnte.

So langsam wird es im Bereich der kostengünstigen und als Einmalkauf erhältlichen Grafikprogramme wirklich sehr dünn. Wer tatsächlich weiterhin ein Programm fürs Desktop Publishing braucht und keine allzu hohen Anforderungen hat, sollte sich als Notausgang vielleicht doch mal mit Scribus befassen. Die aktuellste Version 1.6.1 erschien hier erst vor wenigen Monaten.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Na, ich würde eher sagen, dass jemand, der eine einmalig zu bezahlende, auf unbegrenzt nutzbare, komplette Grafik Suite sucht, sich jetzt mit Serif's Affinity Designer, Photo und Publisher zum wirklich günstigen Preis eindeckt und alle geplanten Updates ohne Paywall noch mitnimmt. Wenn sich das Bezahlmodell wirklich ändern sollte, kann man mit der aktuellen V2 noch Jahre arbeiten - wenn man nicht gerade immer den heißesten Scheiß braucht.
Ich nutze die Affinity Programme mit Freude seit 10 Jahren, als damals Adobe die Gelddruckmaschine anwarf.
 
Das Problem bei Abomodellen von Software ist bloß, dass man hier nicht so flexibel mal kündigen und zwischen Sachen wechseln kann, wie ich das notfalls bei Streamingdiensten wie Netflix oder Crunchyroll machen würde. Ein Abo für Software würde ich nur abschließen, wenn ich die Programme wirklich intensiv und beinahe täglich nutze. Das ist bei Microsoft 365 ja der Fall, andere Abos habe ich aber bewusst nicht.

Meine Anforderungen an Grafikprogramme sind extrem niedrig, weil ich sie nur ab und an brauche. Für meine minimalen Zwecke bin ich schon immer mit Krita, Inkscape und Pinta (bzw. Paint.NET) gut klar gekommen, nur beim Desktop Publishing habe ich in den seltenen Fällen, wo ich das wirklich gebraucht habe, auf Microsoft Publisher zurückgegriffen. Notfalls gibt es noch Scribus, aber mit dem Programm bin ich nie wirklich warm geworden. Deswegen hatte ich zumindest über Affinity Publisher mal nachgedacht.
 
Sobald die auf ein Abo-Modell umstellen, sind die mich als Kunde los.
Inzwischen bekomme ich Ausschlag sobald ich Abo höre.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe die drei in V2 und bin damit sehr zufrieden. Intensiv nutze ich aber meist nur Affinity Photo. Allerdings habe ich auch CorelDraw und Photo. Im RAW Foto Bereich leiste ich mit allerdings auch Adobes Foto-Abo mit Photoshop und Lightroom wobei ich eigentlich überwiegend nur LR Classic nutze. Spannend ist auch Luminar Neo als Alternative.
 
"Glaubt man den Kollegen bei Caschy, soll sich allerdings vorerst nichts am aktuellen Preismodell ändern und für die aktuelle Version 2.x sind weiterhin kostenlose Updates geplant."

Caschy hat das von der FAQ Seite von Serif übernommen, also die Aussage stammt direkt von Serif:

Yes! We have many free updates planned for V2, with a continued focus on improvements and the features you ask for. While the bulk of development will continue to be done by our team here, being able to tap into the large resources Canva has will help us do more, faster, too.

We plan to start the beta of version 2.5 in the next month or so – if you would like to get involved in that you can sign up to our beta program.
 
Natürlich wird jetzt alles besser. Wenn man dem PR Getöse glaubt.
Richtig gut sind die Nachrichten nur für die bisherigen Eigentümer die groß Kasse gemacht haben.
For them, ... "the future is seriously bright!"
 
Caschy hat das von der FAQ Seite von Serif übernommen, also die Aussage stammt direkt von Serif:
Caschy hat leider die Angewohnheit, dass er anders als die meisten anderen Blogs seine Quellen oder zumindest Bezugspunkte nicht immer in den Beiträgen verlinkt. Deswegen hatte ich auf Caschy selbst verlinkt, allerdings habe ich das Ganze hinterher auch in einem Kommentar unter dem Post von Serif bei X gelesen.

Ändert aber an mittelfristig möglichen Änderungen bei der Monetarisierung erstmal wenig. Die Integration der neuen Tochterunternehmen nach einer Übernahme dauert gerne mal 12 bis 18 Monate und Serif wird, gerade wenn Canva erst vor zwei Monaten mit der Anfrage an sie herangetreten ist, so oder so eine Roadmap für die nächsten kostenlosen Updates in der Pipeline gehabt haben. Dass sie jetzt erstmal auf dem Weg weitermachen, war also ohnehin klar. Spannend wird das mit einer möglichen Version 3.x und da muss man dann schauen. Wenn die wirklich Adobe angreifen wollen, macht eine nachhaltigere Finanzierung über ein Abo mehr Sinn, zumal Canva als Mutterunternehmen ebenso sowieso darauf setzt.
 
Spannend wird das mit einer möglichen Version 3.x und da muss man dann schauen. Wenn die wirklich Adobe angreifen wollen, macht eine nachhaltigere Finanzierung über ein Abo mehr Sinn, zumal Canva als Mutterunternehmen ebenso sowieso darauf setzt.
Genau. Das wird auf jeden Fall spannend, allerdings hat Canva wegen der Sorgen vieler Affinity Nutzer heute noch mal nachgelegt : "Perpetual licenses will always be offered and we will always price Affinity fairly and affordably. ", also sinngemäß auf Deutsch: Einmalkäufe werden sie immer (!) anbieten. Aber meine Erfahrungen mit Softwareanbietern sind da auch zwiegespalten. Klar kann es die Version 3 dann noch mal als Einmalkauf geben, aber wie gehen die Tricks dann: Affinity wird einfach umbenannt, deren Produkte in Canva vollständig integriert und damit keine neuen Versionen mehr usw. Da habe ich alles schon erlebt, trotz anfänglicher Versprechen. Die Zukunft wird es zeigen.
 
Aber meine Erfahrungen mit Softwareanbietern sind da auch zwiegespalten. Klar kann es die Version 3 dann noch mal als Einmalkauf geben, aber wie gehen die Tricks dann,,,
Zwischen einem vollständigen Abomodell und dem normalen Einmalkauf gibt es ja auch noch viele Zwischenstufen. Wenn ein Nutzer schon Kunde von Canva ist, könnte er die Affinity Suite dauerhaft günstiger bekommen. Genauso könnten bestimmte Funktionen, die aus einer Integration von Canva in Affinity resultieren, nur nutzbar sein, wenn man gleichzeitig das Abo dort hat und das nicht im kostenlosen Tarif inkludiert ist. Nur zwei Beispiele.

Der Knackpunkt ist eben, dass beide Unternehmen beim Geschäftsmodell ja ausdrücklich von "no changes at this time" gesprochen haben. Gleichzeitig sprechen beide auch davon, dass hinter der Übernahme der Wunsch steckt, Werkzeuge für Professionelle aufzubauen und gezielt auch Adobe anzugreifen. Das lässt zumindest die theoretische Möglichkeit zu, dass es zwar weiterhin einen Einmalkauf geben könnte, aber dass sich der Fokus stark in Richtung beruflicher und hochprofessioneller Nutzer verschiebt und die normalen Hobbynutzer wie bei Microsoft in Microsoft 365 hinten runter fallen.

Am Wahrscheinlichsten halte ich tatsächlich das Modell, was Microsoft bei Office oder Adobe bei der Elements-Reihe fahren. Das würde bedeuten, dass das eigentliche Affinity zum vollständigen Abomodell wird, aber es gibt weiterhin eine Einzelplatzversion zum Einmalkauf, die aber ohne mögliche Integrationen von Canva auskommen muss und nur eine gewisse Zahl an neuen Funktionen bringt, die in der jüngeren Vergangenheit in Affinity eingeflossen sind.
 
Einmalkäufe werden sie immer (!) anbieten
Aus der Vergangenheit hat sich allerdings gezeigt, dass dieses "immer" meistens ein Ablaufdatum haben wird.
Adobe bei der Elements-Reihe
Das wäre natürlich eine angemessene Alternative. Vergleicht man die Funktionen von Photoshop und Elements, dann wird man als "Normalverbraucher" feststellen, dass bereits die Elements-Funktionen mehr als ausreichend sind. Noch dazu ist die abgespeckte Elements-Version leichter zu erlernen und punktet auch mit besserer Bedienbarkeit.
 
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