dtp schrieb:
Keyless Entry oder Passive Entry nutzen wir aber bisher nur über den Fahrzeugschlüssel. Denn das geht über die Touchflächen an den Türgriffen einfach deutlich schneller, als über jede App. Anders wäre es, wenn auch die Watch oder das Smartphone als Transponder fungieren könnten, so dass man den doch recht klobigen Schlüssel nicht mehr mitführen muss.
Ja, mit dem "digital key" muss man zukünftig gar keinen klassischen, klobigen Autoschlüssel mehr mitführen.
Mit dem hier im Artikel vorgestellten Standard "digital key" wird es möglich sein, dass der Benutzer auch andere smarte Endgeräte als das Smartphone als Autoschlüssel nutzen kann. Beispielsweise eine Smartwatch. Diese muss aber zum einen den technischen Standards genügen, also NFC- und Bluetooth-Modul verbaut haben, sowie es muss eine entsprechende App geben. Ist beides erfüllt, dann kann der Benutzer selbst seine Smartwatch "freigeben" als Autoschlüssel. Über verschiedene Mechanismen, wie z.B. die Geräte-ID und nicht zuletzt das in der App hinterlegte Nutzerkonto von z.B. BMW Connected, wird dann die Zuordnung hergestellt. Die Verbindung zwischen Auto und z.B. der freigegebenen Smartwatch erfolgt dann via NFC und Bluetooth. Es ist somit KEIN Server mehr zwischengeschaltet. Das soll zum einen die Sicherheit erhöhen, da NFC nur dann funktioniert, wenn das smarte Geräte sehr nah an zum Beispiel den Türgriff gehalten wird. Zum anderen geht die NFC-Verbindung schneller, als die aktuelle Lösung mit der zwingend erforderlichen Internetverbindung samt Server-Aufruf.
dtp schrieb:
Übrigens hatte meine Frau es schon mal geschafft, sich bei unserer Mercedes C-Klasse mit Keyless Entry auszuschließen, während sich ihr Schlüssel in der Handtasche im Beifahrer-Fußraum befand. Keine Ahnung, was da schief gelaufen war. Sowas hätte definitiv nicht passieren dürfen. Auf jeden Fall konnte ich dann nach einem Anruf meiner Frau das Auto per App über Mercedes Me wieder öffnen. Und das über eine Entfernung von mehreren Kilometern. Ich finde die Connected Features der Kfz-Hersteller daher durchaus sehr gelungen und hilfreich.
Die Connected-Features sind auch sehr hilfreich! Da sind wir einer Meinung
Zu beachten ist, dass bei BMW nur die Dinge "ein Autoleben lang" kostenfrei funktionieren, die im "Remote Service"-Paket dabei sind. Dazu zählen Auto ver- und entriegeln, die Hupe und Lichthupe steuern und die Klimaanlage, sowie das Festeinbau-Navi vorprogrammieren.
Andere Services, wie zum Beispiel die Echtzeitverkehrsinformationen oder auch Apple Car Play laufen zeitlich begrenzt. Meist drei Jahre nach Erstzulassung. Danach musst Du diese Services im BMW Connected Drive Webportal kostenpflichtig verlängern.
Jeder Autohersteller ist da übrigens ein bisschen anders. Manche verlangen sogar für die "Remote Services" eine jährliche Gebühr...
dtp schrieb:
Bei BMW gibt es da übrigens noch die Möglichkeit, per App aus der Ferne bis zu drei Mal in zwei Stunden eine 3D-Aufnahme vom Umfeld des Fahrzeugs zu erzeugen. Wahnsinn, was man da alles sehen kann.
Ja, solche Remote-Funktionen, wie Du sie hier am Beispiel von "Remote 3D View" beschrieben hast, werden - wahrscheinlich - auch weiterhin eine Internetverbindung sowohl vom Smartphone, als auch dem Auto selbst, erfordern.
Setter schrieb:
Im Artikel fiel mir gerade auf, das es immer nur die Verbindung mit einem smarten Endgerät geht. Ist ein "Anhänger" oder Ähnliches da gar keine Option mehr?
Es geht hier zunächst darum, dass man sich auf einen Branchenweiten Standard geeinigt hat, wie man das Smartphone und auch die Smartwatch, sowie weitere smarte Endgeräte als digitalen Autoschlüssel einsetzen kann. Bisher kocht da jeder Autohersteller sein eigenes Süppchen, das ist nun aber vorbei.
Insofern der Anhänger beispielsweise einen Bluetooth-Sender und einen NFC-Chip verbaut hat, kannst Du auch diesen Anhänger als "digitalen Autoschlüssel" verwenden. Du - und nicht der Autohersteller - musst solche smarte Endgeräte eben erst einmal freigeben, aber dann sollte die Nutzung möglich sein.