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Klage gegen die Übernahme von Activision eingereicht: Die FTC macht ernst

DrWindows

Redaktion
Klage gegen die Übernahme von Activision eingereicht: Die FTC macht ernst
von Martin Geuß
Activision Übernahme Titelbild


Die geplante Übernahme von Activision stößt in Microsofts Heimatland auf den maximal möglichen Widerstand: Die amerikanische Federal Trade Commission (FTC) hat eine Klage eingereicht und will den Deal gerichtlich untersagen lassen.

In dieser Woche soll es ein Treffen zwischen der Führung der FTC und den Verantwortlichen von Microsoft gegeben haben. Offenbar ist man sich dabei nicht näher gekommen und die FTC begründet ihre Entscheidung damit, dass man Microsoft nicht trauen könne.

„Microsoft hat bereits gezeigt, dass es seinen Gaming-Rivalen Inhalte vorenthalten kann und wird“, so Holly Vedova, Direktorin des Wettbewerbsbüros der FTC. „Heute wollen wir verhindern, dass Microsoft die Kontrolle über ein führendes unabhängiges Spielestudio erlangt und damit den Wettbewerb in mehreren dynamischen und schnell wachsenden Gaming-Märkten beeinträchtigt.“

So steht es in der öffentlichen Erklärung, welche die FTC heute herausgegeben hat. Als Begründung für das Misstrauen wird angeführt, dass Microsoft die Spiele Redfall und Starfiel nach der erfolgten Übernahme von Zenimax/Bethesda plattformexklusiv gemacht hat, obwohl man gegenüber den europäischen Behörden entsprechende Pläne vorher verneint habe.

In der weiteren Begründung heißt es, die Xbox sei eine von nur zwei Highend-Konsolen und Activision sei außerdem einer von nur ganz wenigen „großen“ Spieleentwicklern. Wenn Microsoft die Kontrolle über Activision erlangen würde, hätten sie sowohl die Möglichkeit als auch eine starke Motivation, der Konkurrenz erheblichen Schaden zuzufügen.

Mit 3:1 Stimmen hat die Kommission daher beschlossen, eine formale Beschwerde zu erlassen, die schließlich in ein Verfahren vor einem Verwaltungsgericht münden wird. Abgesehen davon, dass die Übernahme damit generell in Gefahr ist, dürfte Microsofts Zeitplan, die Übernahme bis zum Sommer 2023 abzuschließen, nun kaum noch zu halten sein. Sowohl Microsoft und Activision hatten bereits vorher angekündigt, im Falle eines Verfahrens mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln vor Gericht für den Deal kämpfen werden.

Wenn man die Strategie von Microsoft kennt, dann sind die Befürchtungen der FTC blanker Unsinn. Andererseits haben sich diese Leute an simple Fakten zu halten, und Strategien können sich ja auch ändern. Mit den Zugeständnissen, die Microsoft bereits angedeutet hat, wie beispielsweise der 10-Jahres-Garantie für Call of Duty auf der PlayStation, wären diese Bedenken allerdings langfristig vom Tisch. Und ob es Call of Duty auch ohne die Übernahme in zehn Jahren überhaupt noch gibt, weiß heute ohnehin noch niemand.


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Als Begründung für das Misstrauen wird angeführt, dass Microsoft die Spiele Redfall und Starfiel nach der erfolgten Übernahme von Zenimax/Bethesda plattformexklusiv gemacht hat, obwohl man gegenüber den europäischen Behörden entsprechende Pläne vorher verneint habe.
Aber diesmal werden nicht nur Worte gesagt, sondern auch verbindliche Verträge angeboten. Das ist ein riesen Unterschied!

Es ist bemerkenswert, dass in den Behörden offensichtlich naive Annahmen aufgrund nur mündlicher Aussagen getroffen wurden.
Jeder ernsthafte Jurisist bringt ausgesprochene Pläne zu Papier und macht daraus einen verbindlichen Vertrag. Wenn das nicht erfolgt ist, dann müssen in den Behörden leichtgläubige Dilettanten Entscheidungen getroffen haben.
 
War absehbar und die Behörde ist hier offensichtlich auch nicht wirklich ihrer Aufgabe nach gekommen. Nun aber vor Gericht zählen die Fakten und daß, was man vertraglich aushandeln kann. Es läuft auf einen Vergleich hinaus, aber der Deal wird am Ende durchgehen, wenn man es realistisch betrachtet.
 
Dann sollte die FTC aber auch gleich Sony verpflichten keine großen exklusiv Titel für die Playstation mehr zu veröffentlichen. Sony ist was das angeht ja viel schlimmer als Microsoft.
 
Soviel ich weiß, gibt es auf allen Plattformen exclusive Games. Nicht nur auf der XBox. Außerdem kann man mittlerweile die meisten davon auch auf dem PC spielen. Warum sollte sich also Jemand darüber Gedanken machen wollen, an wen ich letztendlich (im Fall der Fälle) mein Geld zu überweisen gedenke.
Microsoft hat bereits gezeigt, dass es seinen Gaming-Rivalen Inhalte vorenthalten kann und wird
Ja und ... - was sagt mir das jetzt? Das man Spiele nur dort kaufen kann, bei dem diese angeboten werden!
Auf der XBox kann man doch neuerdings einen EA-Clienten installieren und damit auf deren ganzes Portfolio zugreifen. Nicht meine Sache, aber es geht. Ob Sony etwas Ähnliches hat - keine Ahnung, hab ich keine davon.
Insgesamt wäre mir dieser Theaterdonner ziemlich egal. "Im Sinne der Kunden"? glaube ich nicht.
Da geht es wieder einmal um's ganz große Rad bzw. Geld.
 
Dann sollte die FTC aber auch gleich Sony verpflichten keine großen exklusiv Titel für die Playstation mehr zu veröffentlichen. Sony ist was das angeht ja viel schlimmer als Microsoft.
Naja so gesehen nicht. Die Sony Games erreichen bei weiten nicht solche Reichweiten. Zudem hat Sony die Reihen mehr oder weniger selbst aufgebaut, bis auf final fantasy, was man von Square produzieren lässt.
 
Es bleibt spannend. Offenbar schaltet sich nun wieder die EU ein und bezeichnet die das Hauptargument der ftc für die Klage als falsch. Microsoft habe nie zugesichert Spiele von ZeniMax weiter für andere Plattformen zu veröffentlichen und somit auch nicht gegen geltende Vereinbarungen verstoßen. Es wird jetzt ein Krimi und es könnte am Ende auch um den Stuhl von Lina Khan gehen.
Ich bin gespannt auf die Netflix Doku zum case... 🙂
 

Bericht: FTC irrt sich über Microsofts "Verpflichtungen" gegenüber der EU in Bezug auf ZeniMax-Deal​


Ja genau, daß meinte ich. Die EU fällt der ftc in den Rücken und korrigiert die Begründung zur Klage. Super peinlich für Lina Khan. Der geht's nur um Ideologie. Was rechtlich Phase ist interessiert diese Person nicht. In den USA ist die neue Rolle der ftc daher schon seit längerem umstritten, nämlich mit Amtsantritt von Biden, der Frau Khan ins Amt geholt hat, um big tech den Kampf anzusagen. Aber auch in einer Demokratie gelten Gesetze und Regeln und daran hat auch diese Behörde sich zu halten. Frau Khan zeigt marxistische Tendenzen in vielen Äusserungen. Meines Erachtens eine krasse Fehlbesetzung. Ich hoffe der Deal fällt ihr komplett auf die Füße.
 
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