Die Websuche steht vor einem interessanten Umbruch: Im Zeitalter der digitalen Sprachassistenten aber wird sich auch die Websuche neu erfinden müssen. Bing soll in diesem Zusammenhang von der Suchmaschine zur Antwortmaschine werden.
Erster Gedanke: Wolfram Alpha lässt grüßen.
Fachbegriffe, bei denen es wahrscheinlich ist, dass der Nutzer sie nachschlagen möchte, werden mit entsprechenden Erklärungen wie z.B. Wikipedia verlinkt.
Das ist heute schon so und klappt relativ gut, ähnlich wie bei Wortübersetzungen von einer in eine andere Sprache.
Die Verlinkung mittels Wikipedia-Snippets bei Google/Bing basiert ja auf semantischer Web Auszeichnung des HTML-Sourcecodes. Wäre das Semantische Web verbreiteter, würde man hier viel suchzielgenauere Antworten geben können. Spannend ist nun, inwieweit KI diese Inhaltsaggregation auch auf Dokumenten hinbekommt, die nicht für das Semantische Web optimiert sind, also da wo Textverständnis gefragt ist.
Microsoft unterscheidet ja zwischen Faktenabfragen (Historische Daten, Standorte, Rechenaufgaben, Namen usw) und problemorientierten Anfragen. Antworten auf Faktenfragen sind heute schon sehr einfach realisierbar (s.o.), problemorientierte Anfragen dagegen sind schwieriger. Denn hier kommt ein weiteres Problem hinzu: der Geltungsanspruch der Information. So ist wissenschaftliches und rationales Wissen von den Informationen zu trennen, die aus Werturteilen und Meinungen besteht. Und da wird es immer schwieriger für die künstliche Intelligenz, wenn die problemorientierte Suche auf Gegenstände abzielt, für die es z. B. keine ausgewiesenen und gesicherten Qualitätsseiten gibt, um z.B. zwei verschiedene Argumente gegenüberzustellen. Spannend ist das Thema auf jeden Fall und ich bin gespannt auf die Ergebnisse. Allerdings dürfen diese Versuche der KI, einem die Wissenhäppchen mundgerecht zu servieren nicht dazu führen, dass wir Bildungsmaßnahmen vernachlässigen, die zu einem eigenverantwortlich recherchierenden, digital und informationell mündigen Nutzer führen.
Keine Textanzeigen mehr in der Sidebar … Die Änderung ist in den USA bereits in Kraft getreten und wird in den kommenden Woche auch auf die internationalen Märkte ausgerollt.
Da es sich um das Streichen einer Funktion handelt bin ich mir sicher, dass wird Microsoft auch schnell auf internationalen Märkten realisieren können.
Meine 2 Cent: … Das ist für den Suchenden angenehm, für den „Informations-Lieferanten“ aber kein fairer Deal mehr.
Richtig, Google hatte dies ja schon vorgemacht mit den (früheren) News-Schnipseln, bei denen man gar nicht mehr auf die Quelle klicken musste. Die Presse hat damals zu Recht heftig interveniert.
Es geht ja diesen Online-Dienstleistern allen immer nur darum, die Leser möglichst lange auf der eigenen Plattform zu halten, um dann via Werbung möglichst viel zu generieren. Fair ist da schon lange nichts mehr. Facebook war in diesem Fall Vorreiter. Zuckerberg wäre es ja am liebsten, wenn es dieses Web gar nicht mehr gäbe, sondern alles über Facebook geregelt werden könnte (siehe auch sein gescheiterter Vorstoß des Gratis-Internet aka Gratis-Facebook in Indien). Verfolgt man aktuell die Nachrichten, kann aber der Zenit von Facebook in dieser Hinsicht schon überschritten sein, um es mal vorsichtig auszudrücken.