Anzeige

Am Puls von Microsoft

Anzeige

Monitor Plus: Mozilla beendet Zusammenarbeit mit OneRep

DrWindows

Redaktion
Monitor Plus: Mozilla beendet Zusammenarbeit mit OneRep
von Kevin Kozuszek
Mozilla Titelbild


Die Ereignisse hinter Mozillas jüngsten Abomodell Monitor Plus, welches bisher nur in den USA erhältlich ist und auf dem überarbeiteten Firefox Monitor aufbaut, entwickeln sich immer mehr zum Kuriosum. Nachdem das neue Abomodell zunächst gestartet wurde und hinterher zu den Diensten gehörte, in die das Unternehmen künftig weniger Geld investieren wollte, ist die Zusammenarbeit mit dem zentralen Anbieter nun schon wieder hinfällig.

Der Grund hierfür liegt beim CEO von OneRep. Während Monitor Plus dafür gedacht ist, persönliche Informationen aus über 190 Personen-Suchmaschinen leicht entfernen zu können, hat OneRep-Chef Dimitri Shelest mindestens seit dem Jahr 2010 selbst zahlreiche dieser Suchmaschinen ins Leben gerufen. Mit Nuwber ist er zumindest an einer immer noch beteiligt. Da die finanziellen Interessen und Aktivitäten nicht mit Mozillas Werten vereinbar sind, zieht man nun die Reißleine.

Mozilla arbeitet nun angeblich an einem Übergangsplan und sucht nach einem Ersatzanbieter für seinen Abodienst. Die Frage bleibt aber, inwieweit das Vertrauen interessierter Nutzer, die vielleicht ein Abo bei Mozilla abschließen wollten, unter dieser Hinsicht weiter leidet. Das neue Monitor Plus ist noch keine zwei Monate alt und die Investitionen in einige Abomodelle wie Mozilla VPN und Firefox Relay werden ebenfalls zurückgefahren. Die Ausstrahlung von Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit sieht jedenfalls anders aus.


Hinweis: Der Artikel wird möglicherweise nicht vollständig angezeigt, eingebettete Medien sind in dieser Vorschau beispielsweise nicht zu sehen.

Artikel im Blog lesen
 
Anzeige
Die Ausstrahlung von Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit sieht jedenfalls anders aus.
Na und, ich kenne da ganz andere Firmen, die wechseln in ihren Betriebssystemen und deren Apps und Einstellungen so oft wie andere ihre Unterhosen oder Socken.
Wieso sollte es bei Mozilla nicht auch mal ein bisschen Kuddelmuddel geben?
 
Wieso sollte es bei Mozilla nicht auch mal ein bisschen Kuddelmuddel geben?
Das Problem ist, dass Mozilla mit seinen Services außerhalb von Pocket und der klassischen Kontodienste einen ziemlich miesen Lauf hatte. Das Unterschied zu früheren Versuchen wie Firefox Notes und Firefox Send ist heute, dass sie jetzt eben etwas kosten und dafür brauchst du das Vertrauen der potenziellen Nutzer, wenn du damit deine Einnahmen diversifizieren möchtest.

Mozilla betreibt da eine ziemliche Demontage. Von Abomodellen wie Firefox Premium haste eigentlich nie wieder was gehört, dann wollen sie bei den zentralen Diensten für Consumer wie Mozilla VPN und Firefox Relay so sehr sparen, dass auch Mozilla-Experten wie Sören schon vermuten, dass die Abodienste keine Priorität mehr haben, und wenn Mozilla sich beim jüngsten Modell nach nicht mal zwei Monaten von dem zentralen Anbieter trennt, ohne den die ganzen Premium-Funktionen bei Monitor hinfällig sind und ohne dass sie irgendwie eine Alternative im Hinterkopf haben, dann schadet das dem Vertrauen nachhaltig.

Das einzige Abomodell, was immer komplett außenvor war, ist Pocket. Mit dem Dienst spielt Mozilla ausnahmsweise gegen Konkurrenten wie Instapaper mal auf Augenhöhe in der ersten Liga, aber auch Pocket ordnet sich Mozilla neuem Kernprodukt KI unter, Firefox ebenso. Heißt irgendwo auf Deutsch, dass man als Nutzer außerhalb von Pocket Premium normalerweise keine Abomodelle von Mozilla mehr beachten sollte, weil sie da momentan alles andere als zuverlässig sind.
 
Habe ich nicht auch ein bisschen vertrauen zu Microsoft, zumal ich es installiere, zuweilen darauf arbeite und diverse Dienste Abonniert habe trotz dessen, dass Microsoft hin und wieder etwas hinzufügt oder wieder entfernt, man denke nur an OneNote, was mittlerweile diverse Zyklen durchlaufen hat.

Und darf dann Mozilla sich nicht von Diensten mehr Trennen, Abbo Modelle hinzufügen oder wieder entfernen? Ich finde es zwar schade, dass sich Mozilla von Monitor trennt, aber so ist das leben, ich habe mich heute Morgen auch getrennt und bevor Fragen aufkommen, ich habe einen Gelbensack Müll in die Tonne geschmissen.
 
@PeterK
Ich habe mit keinem Wort gesagt, dass Mozilla Monitor Plus eingestellt oder aufgegeben wird, zumal es uns nicht tangieren muss, weil das Abomodell selbst nur in den USA verfügbar ist. Ich habe gesagt, dass das Abo aktuell hinfällig, solange Mozilla keinen neuen Anbieter als Basisdienst findet. Wenn du eine Subscription ankündigst und nach nicht mal zwei Monaten - Microsoft 365 gibt es jetzt inkl. Office 365 um die 10 Jahre, das ist nicht ansatzweise vergleichbar - die komplette technische Basis wegsenst, ist das nicht vertrauensbildend.

Die Kritik selbst ist ja nicht neu, so ähnlich klang das auch beim Start von Mozilla VPN schon an, weil Mozilla da auf die Infrastruktur von Mullvad aufbaut. Nur hier hält das eben bislang. Nur dadurch, dass sie augescheinlich alle Abomodelle mit Ausnahme von Pocket, was für die neue KI-Strategie gebraucht wird, in die zweite Reihe schieben, weil sie nach der Memo damals der Meinung sind, sie können in solchen Bereichen wegen der großen Konkurrenz so nicht mithalten, ist das Vertrauen, dass sie hier noch längerfristig was machen, eben etwas angekratzt. Eine klare Äußerung zu den Abomodellen wäre halt mal wünschenswert.
 
Anzeige
Oben