Durch die geschlossene Bauweise eines Tower- oder Desktop-Gehäuses sammelt sich die von den Komponenten erzeugte Abwärme kontinuierlich im Innenraum an. Dieser Umstand würde früher oder später zu einem Hitzestau führen, der zu einer erhöhten Systemtemperaturen führen und im Extremfall den stabilen Betrieb beeinträchtigen könnte. Um dem entgegen zu wirken, sollte jedes PC-Gehäuse über eine ausreichende Be- und Entlüftung verfügen, die die Effektivität der speziellen Komponentenkühler auf CPU, GPU und Mainboard verbessern und eine stets ausreichende Kühlung gewährleisten.
Im Laufe der Zeit haben die Gehäusehersteller verschiedene Konzepte entwickelt, wie eine optimale Klimatisierung mittels einsaugender und ausblasender Gehäuselüfter erreicht werden kann. Das Ziel lautet dabei, einen bestmöglichen Kompromiss aus geringer Lautstärke und zuverlässiger Systemkühlung zu finden. Weit verbreitet und grundsätzlich bewährt ist das „klassische“ ATX-Konzept, wonach ein vorderer, meist direkt vor dem HDD-Käfig eingebauter Lüfter Frischluft einsaugt, welche längs durch das Gehäuse über HDDs, Mainboard und Grafikkarte strömt und sich durch deren Abwärme aufheizt, bis sie durch einen hinteren aussaugenden Lüfter wieder aus dem Gehäuse befördert wird. Die Erfahrung zeigt, dass dieses einfache Lösung, welche im Idealfall mit zwei Lüftern des Formats 120x120x25 mm oder größer realisiert wird, im Regelfall für eine ordentliche Kühlung ausreicht. Der hintere ausblasende Lüfter wird dabei durch den ebenfalls absaugenden Netzteillüfter unterstützt. Fehlt diese Unterstützung, weil das Netzteil unten eingebaut wird, kann sie durch einen ausblasenden Deckellüfter kompensiert werden.
(Bei einfachen Systemen für Büro- und Officeanwendungen, in denen meist keine separate Grafikkarte verbaut ist, reicht oft auch schon ein Lüfter, der sich dann meist hinten zum ausleiten der erwärmten Luft befindet.)
Ein zusätzlicher Be- und/oder Entlüftungsbedarf ergibt sich im Wesentlich nur bei besonders viel Abwärme produzierenden Komponenten, insbesondere wenn mehrere High End Grafikkarten verbaut oder das System stark übertatet wird.
Der Effekt von (meist einsaugend montierten) Seitenlüftern ist umstritten, zahlreiche Tests haben zu ganz unterschiedlichen Ergebnissen geführt. Hier muss stets die individuelle Konfiguration (insbes. auch die Grafikkarte und die Bauart ihres Kühlers) berücksichtigt und im Zweifelsfall die optimale Konstellation durch ausprobieren ermittelt werden.