Microsoft streicht die letzten Reste der Nokia-Übernahme zusammen

Microsoft führt die “Rückabwicklung” der Nokia-Übernahme mit einer weiteren Maßnahme zu Ende. Die angekündigte “Umstrukturierung” der Smartphone-Sparte ist deren praktisches Ende: 1.850 weitere Entlassungen ehemaliger Nokia-Mitarbeiter stehen an, weitere 900 Millionen Dollar werden abgeschrieben, wovon 200 Millionen Dollar an Abfindungen ausgeschüttet werden. Der Großteil der Entlassungen entfällt auf ehemalige Nokia-Mitarbeiter in Finnland, hier müssen 1.350 Leute gehen.

Das klingt dramatisch und ist es in erster Linie auch für die Menschen, die ihren Job verlieren, im Grunde bringt Microsoft aber nur zu Ende, was mit dem angekündigten Strategiewechsel im Sommer 2015 seinen Anfang nahm: Microsoft zieht sich aus dem Consumer-Bereich zurück und konzentriert sich darauf, Windows 10 Mobile in Richtung Business und Endkunden mit “ähnlichen Ansprüchen” zu entwickeln, wie Microsoft-Chef Satya Nadella die Entscheidung kommentiert:

“We are focusing our phone efforts where we have differentiation – with enterprises that value security, manageability and our Continuum capability, and consumers who value the same. We will continue to innovate across devices and on our cloud services across all mobile platforms.”

Ich hatte eigentlich gedacht, mit meinem heutigen Beitrag ein bisschen mehr Zeit zu haben. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass das heute schon bekannt gegeben wird. Aber er kam ja dann gerade noch rechtzeitig.

Die Abgesänge werden nun wieder ein neues Level erreichen. Geändert hat sich allerdings nicht viel. Es ist genau so vorbei, wie es gestern vorbei war. Egal wie Ihr Windows 10 Mobile gestern gesehen habt, ob dem Untergang geweiht oder noch mit Perspektive – es gibt keinen Grund, den Standpunkt zu überdenken. Microsoft gibt heute bekannt, dass sie kein Smartphone-Hersteller mehr sind, und das wussten wir im Grunde schon. Was aber nicht heißt, dass sie keines mehr bauen werden. Ein Tablet- oder Notebook-Hersteller ist Microsoft nämlich auch nicht.

Quelle: Microsoft