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Windows 10: Build 9879 als Update und ISO erhältlich

Microsoft hat gestern Abend die Build 9879 der Technical Preview von Windows 10 zum Testen freigegeben. Es ist die letzte Vorabversion in diesem Jahr, aber 2015 soll es mit frischem Schwung weiter gehen. Die neue Build wird an alle Nutzer ausgeliefert, welche die Auslieferung neuer Builds in den PC-Settings auf “Fast” gestellt haben. Wer auf dem “Slow”-Pfad ist, muss sich noch etwas gedulden oder umstellen. Die neue Version bringt einige Neuerungen mit sich aber auch einige Bugs, zu denen ich gleich komme.

Ebenfalls wurde angekündigt, die Preview-Builds künftig als ISO-Dateien anzubieten, und die erste ist auch schon da: Die ISO-Datei der Enterprise-Variante von Windows 10 kann von dieser Seite heruntergeladen werden.

Wichtiger Hinweis für die unter Euch, die Windows 10 entgegen aller Empfehlungen produktiv nutzen und OneDrive verwenden: Führt nach Installation der Build 9879 sofort Windows Update aus und installiert den Patch KB3016725 – ihr riskiert sonst die Integrität Eurer Daten.

Nun aber zu den Neuerungen, ein paar davon hatten sich über geleakte Screens schon verbreitet – hier die wichtigsten Dinge, die sich geändert haben.

Kleinigkeiten:

– Suche und Task-Switcher können auf der Taskleiste ausgeblendet werden
– neue Animationen
– diverse Icons überarbeitet
– die drei Punkte in der Menüleiste von Windows Apps wurden durch ein “Hamburger-Menü” ersetzt.

Größere Kleinigkeiten

Die Home-Ansicht im Explorer kann jetzt konfiguriert und um eigene Einträge erweitert werden.

mkv-Unterstützung inkl. Thumbnails und Metadaten im Explorer

Neue 3-Finger-Gesten für Trackpads:
– nach oben: Task View aufrufen
– nach unten: alle Fenster minimieren
– nach oben: alle Fenster wiederherstellen
– nach links oder rechts wischen: Durch offene Apps blättern
– tippen: Suche aufrufen
Die echte Neuerung daran ist, dass Windows 10 diese Gesten nativ unterstützt und keine Treiber benötigt werden. Wer das von seinem Notebook schon kennt, bei dem hat der Hersteller dies implementiert.

Bei OneDrive gibt es ebenfalls eine Neuerung: Wer z.B. auf einem Tablet nicht den kompletten Inhalt synchronisieren will, kann nun gezielt die Verzeichnisse auswählen, die synchronisiert werden sollen. Die sichtbaren, aber nicht offline verfügbaren Dateien hätten bei zahlreichen Nutzern für Verwirrung gesorgt, sagt Microsoft. Die OneDrive App scheint Microsoft auf dem Desktop beerdigen zu wollen, alle Einstellungen werden nun direkt über den Explorer vorgenommen.

Dem Internet Explorer wurden mit der neuen Build zahlreiche Interoperabilitätsfunktionen zugefügt, allerdings sind diese nur einer kleinen Gruppe von Testern zugänglich. Zehn Prozent sollen es sein, nach welchem Prinzip diese Funktionen aber verfügbar gemacht werden oder nicht, ist nicht bekannt. Diese neuen Features werden in diesem Blogpost erklärt.

Bekannte Bugs
Microsoft weist auf folgende bekannte Probleme in dieser Preview-Build hin:

Beim Anmelden oder Entsperren kann der Bildschirm schwarz werden. In diesem Fall hilft nur ein Hardreset, also ausschalten.

Es ist kein Zugriff auf Distributed File System Netzwerke möglich

Die Installation kann unter Umständen bis zu 20 GB zusätzlichen Speicherplatz belegen.

Skype und die Musik App laufen nicht im Hintergrund. Werden sie minimiert, werden Anrufe unterbrochen und die Wiedergabe stockt.

Screen Sharing mit Lync funktioniert nicht zuverlässig.

Wer von einem dieser Bugs betroffen ist und sich maßlos darüber aufregt, besorgt sich einen schwarzen Edding und schreibt damit “PREVIEW” quer über den Monitor. Man vergisst das ja immer so leicht. In diesem Sinne Happy Testing!

Quelle

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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