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Windows 10 Mobile: Was es bedeutet, wenn Dein Modell nicht offiziell versorgt wird

Bezüglich des offiziellen Rollouts von Windows 10 Mobile jagt ein potenzieller Termin den nächsten, im Moment erzählt Vodafone Italien, in der kommenden Woche ginge es los. Vielleicht wird es so kommen, vielleicht auch nicht. Selbst wer den Termin vermeintlich genau weiß, weiß im Grunde nichts. Der Termin ist erst dann sicher, wenn man in der Vergangenheitsform über ihn sprechen kann, vorher nicht.

Worauf man sich hingegen (leider) sehr sicher einstellen muss ist der Umstand, dass nicht alle älteren Lumias ein offizielles Update auf Windows 10 Mobile erhalten werden. Microsoft hatte sich diesbezüglich immer eine Hintertür offen gehalten und gesagt, man arbeite daran, das Update für alle Geräte zur Verfügung zu stellen. Ich habe recht konkrete Hinweise, dass das leider nicht gelingen wird.

Um die Betroffenen vor einem Tobsuchtsanfall zu bewahren, wenn sie davon erfahren, will ich kurz skizzieren, was denn eigentlich die Konsequenz daraus ist.

Das Wichtigste vorab: Wer Windows 10 Mobile will, bekommt es auch. Das wissen die regelmäßigen Leser dieser Seite ja sowieso. Einfach die Windows Insider App installieren, den Ring der Wahl aktivieren, und los geht’s mit Windows 10 Mobile. So ganz grundsätzlich kann man also entspannt bleiben, wenn das eigene Gerät nicht auf der Liste steht.

Was sind die Einschränkungen?
Gleichwohl bedeutet ein nicht offizielles Upgrade natürlich einige Einschränkungen. Die Insider-Versionen von Windows 10 Mobile sind grundsätzlich inoffiziell und beinhalten keinen Support durch Microsoft. Wenn Bugs auftreten, ist das eben so. Das gilt nicht nur für das System, sondern auch für alle Apps.

Der gravierendste Nachteil ist, dass die nicht offiziell versorgen Geräte kein Firmware Update erhalten werden. Die Performance und die Akkulaufzeit können auf diesen Geräten schlechter sein, als es mit Windows 10 Mobile eigentlich möglich wäre.

Ein weiterer Punkt: Setzt man die Geräte mit dem Windows Device Recovery Tool zurück, landet man natürlich wieder bei der letzten offiziellen Version, also Windows Phone 8.1, und muss das Upgrade erneut durchlaufen.

Bei der Weiterentwicklung von Windows 10 Mobile könnten die Geräte, die nicht offiziell mitgenommen wurden, irgendwann auch aus dem Insider Programm heraus fallen. Das ist aber noch Zukunftsmusik – kein Grund, sich heute darüber den Kopf zu zerbrechen.

Der größte Nachteil eines nicht flächendeckenden Rollouts trifft Microsoft selbst: Die Installationsbasis von Windows 10 Mobile bleibt kleiner, als sie sein könnte, was es wiederum für Entwickler unattraktiver macht. Wegen der Universal Apps ist das nicht das ganz große Thema, aber manch Entwickler wird sich überlegen, ob er den zusätzlichen Aufwand, um eine App auch auf dem Phone bereit zu stellen, auf sich nehmen wird.

Leicht hat man sich die Entscheidung bei Microsoft daher sicher nicht gemacht.

Anmerkung:
Wir haben teamintern diskutiert, ob man den Artikel jetzt überhaupt veröffentlichen sollte, es gab Gegner und Befürworter. Natürlich ist es doof zu sagen “nicht alle Modelle erhalten das Upgrade offiziell”, ohne Ross und Reiter zu nennen. Wir wollen niemanden verrückt und uns nicht wichtig machen, sondern vorab versuchen, den ganz großen Ärger etwas abzudämpfen und aufzuzeigen: So katastrophal ist es gar nicht.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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