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Microsoft Wireless Display Adapter v2 – die Neuauflage im Test

Seit einigen Wochen ist der Microsoft Wireless Display Adapter in der zweiten Auflage erhältlich. Optisch hat er sich gegenüber der ersten Version verändert und verbessert, nun wollten wir natürlich wissen, ob Miracast denn auch technisch Fortschritte gemacht hat. Microsoft setzt ja anders als Apple und Google auf einen offenen Standard und setzt keine proprietäre Lösung ein. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, doch nach wie vor zeigen sich die Schattenseiten des Konzepts.

Während Chromecast und Apple TV mit dem berühmten “it just works” aufwarten können, kämpft man bei Miracast immer mal wieder mit Verbindungsproblemen. Und auch mit der neuen Version des Display Adapters zeigt sich: Für Videos ist Miracast wohl einfach nicht geschaffen.

Aber immer schön der Reihe nach – so sieht das gute Stück jetzt aus:

Man hat den Stick also quasi halbiert und die Technik auf die beiden Hälften aufgeteilt, dadurch sollte kein hässlicher Überstand mehr zu sehen sein, wenn man den Adapter an einen Fernseher anschließt.

Die Inbetriebnahme gestaltet sich einfach: Anschließen, mit der “Verbinden”-App Kontakt aufnehmen und loslegen. So hätte es eigentlich sein sollen. Mein Surface Book schaffte es allerdings erst im vierten Versuch, eine Verbindung aufzubauen. Dann allerdings stand sie stabil, Abbrüche hatte ich keine zu beklagen. Nach wie vor kommt es aber vor, dass der Verbindungsaufbau nicht auf Anhieb gelingt.

Präsentationen, Fotos, Programme auf dem großen Bildschirm darstellen – all das ist kein Problem und funktionierte einwandfrei. An einem 4k-Display kommt es aufgrund der Tatsache, dass maximal FullHD-Auflösung unterstützt wird, mitunter zu der typisch “ausgefressenen Darstellung”. Bei Apps klappt das Hochskalieren grundsätzlich besser als mit Desktop-Programmen.

Spiele aus dem Windows Store – egal ob vom Surface Book oder vom Lumia 950 XL aus – liefen über den Display Adapter auf dem Monitor ebenfalls zufriedenstellend. Es gab bei schnellen Bewegungen zwar die typischen Mini-Ruckler, die störten das Erlebnis aber insgesamt nicht weiter. Bei Filmen sind es aber genau jene Ruckler, die insgesamt dazu führen, dass es unter dem Strich einfach keinen Spaß macht. Je nach Film fällt das unterschiedlich stark ins Gewicht, zusammenfassend kann man aber nur feststellen, dass es bestenfalls eine Notlösung ist. Keinesfalls ist die Kombination aus Windows-Gerät und Display-Adapter als Standardlösung für das Home-Entertainment geeignet.

Technisch gibt es am Display Adapter v2 nicht das Geringste auszusetzen. Die Probleme beim Verbindungsaufbau sind eher Windows 10 zuzurechnen. So leid es mir tut, das schreiben zu müssen: Aber via Android klappte es im Test stets im ersten Versuch und es ging auch alles etwas flotter von der Hand, die Bildqualität der übertragenen Inhalte war außerdem sichtbar besser. Sad but true.

Für den Arbeitseinsatz kann ich den neuen Display Adapter uneingeschränkt empfehlen, und wenn es sein muss, dann taugt Miracast auch für Unterhaltungszwecke. Die drahtlose Allzweckwaffe ist es weiterhin nicht.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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