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Ausprobiert: Dolby Atmos für Kopfhörer mit Windows 10

Das Windows 10 Creators Update bringt die Unterstützung von Dolby Atmos mit. Die zugehörige App mit dem Namen Dolby Access war für Insider schon seit einiger Zeit verfügbar (Dirk hatte berichtet). Jetzt, wo das Creators Update offiziell gestartet ist, kann Dolby Access von jedermann heruntergeladen werden, der das Update schon installiert hat.

Mit Dolby Access kann ein für Dolby Atmos taugliches, an den PC angeschlossenes Surround-System konfiguriert werden, aber auch “Dolby Atmos for headphones” wird unterstützt. Letzteres habe ich ausprobiert.

Es beginnt mit dem Download der App aus dem Windows Store, die anschließende Konfiguration ist selbstführend und rudimentäre Englischkenntnisse sollten ausreichen. Zunächst muss das entsprechende Plugin als Testversion erworben werden, es wird anschließend heruntergeladen und im Hintergrund installiert.

Nun steht Dolby Atmos for headphones in den Raumklang-Einstellungen zur Verfügung. Das muss man von Hand ändern, die entsprechende Konfiguration lässt sich aber aus der App heraus aufrufen – da kann man eigentlich nichts falsch machen.

Sobald alles betriebsbereit ist, kann man sich die mitgelieferten Demos anschauen – oder besser gesagt, anhören. Wie es sich für Demos gehört, sind diese überaus beeindruckend. Da das Leben aber nicht aus Demos besteht, bin ich direkt zum Praxistest über gegangen.

Ich mag es, wenn es geil klingt, aber ich glaube, als audiophil darf man sich nur bezeichnen, wenn man ein besonders feines Ohr besitzt und über umfangreiches Fachwissen verfügt, mit dem man weniger interessierte Menschen stundenlang zu Tode langweilen kann. Ich bin da also ganz der Normalo-Nutzer – ich stöpsel meinen Sennheiser-Kopfhörer ein und probiere mit einigen Filmen aus, wie sich die verschiedenen Raumklang-Einstellungen unterscheiden. “Windows Sonic für Kopfhörer” nebst virtuellem 7.1 Surround kann mein PC von Haus aus.

Im direkten Vergleich muss ich sagen, dass Dolby Atmos for headphones sehr viel dynamischer, klarer und räumlicher klingt – um das zu bemerken, muss man kein Experte sein. Obwohl es “for headphones” heißt, hört man den Unterschied auch über die PC-Lautsprecher, wenn diese entsprechend hochwertig sind (ich habe ein altes, aber immer noch sehr gutes 2.1 System von Teufel).

Wie gesagt – wer wissen möchte, ob sich Dolby Atmos für echte HiFi-Enthusiasten lohnt, der muss jemand anderen fragen. Dem Durchschnittsuser, wie ich einer bin, kann ich sagen: Es klingt deutlich besser. Ob ich die 14,89 Euro, die für die dauerhafte Freischaltung des Plugins fällig werden, ausgeben werde, weiß ich noch nicht. Bis morgen kann ich es mir noch überlegen – nach Freischaltung der Testversion hat man dafür 24 Stunden Zeit.

Wenn man häufig Filme am PC schaut und dabei regelmäßig Kopfhörer verwendet, wiegt der zusätzliche Hörgenuss den Kaufpreis sicher schnell wieder auf. Probiert es am besten selbst aus.

Dolby Access
Dolby Access
Entwickler: Dolby Laboratories
Preis: Kostenlos

Preis: Kostenlos

Bewertung: 5 von 5 Sternen


Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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