Am Puls von Microsoft

Eugene Goostman hat Test bestanden

Ehrlich gesagt in den heutigen Zeiten und den täglichen Veröffentlichungen von Cyberkriminalität und Abhörskandalen, weiß ich nicht wirklich, ob ich da applaudieren oder eher entsetzt sein soll.
Und irgendwie kann ich mir jetzt grad die meisten eurer Gesichter vorstellen, die grad auf den Bildschirm schauen und denken
“wtf is Eugene” oder “super, hab auch schon Tests bestanden und das war Dr. Windows auch keine Meldung wert” oder “und was macht das Stroh hier” (nein sorry, ich schweife ab )

“Eugene” ist ein Computer. Genauer gesagt eine Supercomputer mit einer Software, die einen 13-Jährigen Jungen (die Entwickler der Software “schraubten” schon seit 2001 an dem Programm und entwickelten es ständig weiter) simuliert, mit dem sich 30 Leute mind. 5 Minuten via Chat unterhalten haben.
Eigentlich haben sie ihm sogar Fragen gestellt, die “Eugene” beantwortet hat.

Das hat die University of Reading am 08.06. bekannt gegeben, die einerseits die Veranstaltung durchgeführt hat und andererseits darin einen “Meilenstein in der Künstlichen Intelligenz” sieht.

Denn der Test, den “Eugene” bestanden hat, ist nicht irgendein Grundrechenartentest.
Die “menschlichen” Teilnehmer konnten Ihre Fragen frei wählen und somit hat “Eugene” den weltberühmten Turing-Test bestanden. (Alan Turing hat diesen Test entwickelt um festzustellen, ob eine Maschine ein gleichwertiges Denkvermögen wie ein Mensch hat).
Immerhin glaubten über 30%, dass sie sich mit einem echten Menschen unterhielten.

Wie oben schon erwähnt, ich bin mit meinem Inneren nicht so ganz im Reinen, ob ich nun jubeln oder eher etwas betrübt sein soll. Einerseits sehe ich das aus technischer Sicht sicher als einen gewaltigen Sprung in die Zukunft.
Allerdings sehe ich auch Gefahren, die jetzt nicht unbedingt gleich in Terminator-Gleichnissen zu finden sind.
Um es mal vereinfacht auszudrücken:
Mittlerweile weiß man dann gar nicht mehr, ob in meinem Dating-Portal die 30jährige Single Brünette, die auf “ältere Männer” steht und mich auch gerne bis zum Lebensende aushalten will, der 55-jährige Müllkutscher “aussem Pott” ist oder einfach nur aus Nullen und Einsen besteht.

Meine “Vetriebs-Ader” wehrt sich vehement gegen einen maschinellen Ersatz, des kompetenten Spezies um die Ecke, der “Hotline”, die mich noch nie hat hängen lassen.
Wird Domian demnächst etwas “blechern” klingen?

Andererseits, tolle Geschichte gerade im Bereich Medizin, Haustechnik, Spracherkennung oder Fehlerdiagnose.

Es ist ja nur “ein erster Schritt”, aber wie bei meinen Kindern damals, mach ich mir schon ein wenig Gedanken, wo “Eugene” jetzt überall “ran kommt”.

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