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Umstrittener Windows 10 Dienst bekommt mit November Update einen neuen Namen

Über die angeblichen Schnüffeleien von Windows 10 wurde lang, breit und vor allen Dingen bevorzugt unsachlich diskutiert. Keine Sorge, ich will dieses Fass nicht wieder öffnen. Aber im November Update von Windows 10 steckt ein kleines Detail, welches sicherlich gut gemeint ist, aber durchaus Potenzial besitzt, um Missverständnisse zu erzeugen.
In diversen Anleitungen haben Experten und solche, die sich für welche halten, erklärt, wie man Windows 10 “das Schnüffeln abgewöhnt”. Dabei wurde regelmäßig dazu geraten, den Systemdienst “Diagnosenachverfolgungsdienst” zu deaktivieren. Wer diesen in Windows 10 Version 1511 sucht, wird ihn nicht finden. Microsoft hat ihn nämlich umbenannt.

Der Name lautet jetzt “Benutzererfahrung und Telemetrie im verbundenen Modus”. Keine Ahnung, wer für diese verunfallte Bezeichnung verantwortlich ist, die Beschreibung erklärt jedenfalls gut, was dieser Dienst tut:

Durch den Dienst für Benutzererfahrung und Telemetrie im verbundenen Modus werden Features aktiviert, die Benutzerfreundlichkeit in Anwendungen und im verbundenen Modus unterstützen. Außerdem verwaltet dieser Dienst die ereignisgesteuerte Sammlung und Übertragung von Diagnose- und Nutzungsdaten (die zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und Qualität der Windows-Plattform eingesetzt werden). Dazu müssen die Diagnose- und Nutzungseinstellungen in der Datenschutzoption unter “Feedback und Diagnose” aktiviert sein.

Wenn man daraus jetzt mit aller Gewalt einen Skandal stricken möchte, dann könnte man unken, Microsoft habe diesen Dienst absichtlich umbenannt. Wer jetzt nämlich eine entsprechende Anleitung durcharbeitet und den “Diagnosenachverfolgungsdienst” sucht, denkt womöglich “prima, den gibt es jetzt gar nicht mehr – alles gut”. Ein Schelm, wer Böses…und so weiter.

Dass Microsoft die Nutzer hier mit Absicht in die Irre leitet, glaube ich zwar nicht, der Sinn dieser Umbenennung erschließt sich mir aber trotzdem nicht. Der neue Name ist mindestens so “verständlich”, wie es der alte war.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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