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Erfahrungsbericht: Das Surface Book 2 im studentischen Alltag

Erfahrungsbericht: Das Surface Book 2 im studentischen Alltag

Unser Leser Tobias war auf der Suche nach einem neuen Gerät, welches ihn zur Uni begleitet und ihn bei seinem Studium bestmöglich unterstützt. Seine Wahl fiel letztlich auf das Surface Book 2, und mit dieser Entscheidung ist er auch nach drei Monaten noch derart glücklich, dass er seine Begeisterung in Worte gefasst hat und sie an dieser Stelle mit und teilt – vielen Dank dafür.

Los geht’s:

Vorgeschichte

Bevor ich mir das Surface Book 2 zulegte, hatte ich noch aus Windows 8 Zeiten ein 360-Grad-Convertible von Acer mit einem i5-Prozessor, 8 GB RAM, HDD-Speicher und einer Nividia GeForce 965M-Grafikkarte. Nachdem zum dritten Mal die Tastatur ausgetauscht werden musste, der Akku langsam den Geist aufgab und auch nach einer kompletten Neuinstallation Windows 10 nicht mehr so wirklich toll lief, war klar, was Neues muss her. So richtig warm geworden bin ich mit dem Acer nie, vor allem der sehr schlechte Bildschirm (sehr dunkel, Benutzen des Geräts im Zeltmodus war gar nicht möglich, so eine „großartige“ Blickwinkelstabilität hat das Gerät) hat das Arbeiten mit dem Gerät stets vermiest.

Doch welches Gerät nehmen? Als Student wollte ich vor allem ein Gerät mit Stiftunterstützung, ohne ist ein Studium einfach deutlich komplizierter. Fast alle Skripte sind heutzutage PowerPoint-Präsentationen, die online zur Verfügung gestellt werden. Nun hat man drei Möglichkeiten: Entweder man schreibt von Hand auf Papier Kommentare mit und schreibt sich dazu, zu welcher Folie dieser Kommentar gehört, was sehr umständlich zum Lernen ist. Um die Folie komplett abzuschreiben, fehlt natürlich die Zeit, und richtig Lust hat man darauf nach der vierten Vorlesung dann auch nicht mehr.

Die zweite Möglichkeit ist es, alle Präsentationen auszudrucken. Kann man machen, wenn man zu viel Platz, zu viel Druckertinte und jemanden hat, der einem die ganzen Ausdrucke in der Schubkarre zur Uni fährt.

Die dritte Möglichkeit ist definitiv die eleganteste (und je nach Semester auch die am Meisten verwendete): Das Mitschreiben direkt in den Präsentationen mit einem Tablet mit Stiftunterstützung.

Ich habe lange mit mir gerungen, was es werden soll: Ein billiges Tablet und ein vernünftiger Laptop oder wieder ein 2 in 1 Gerät? Nachdem ich die Stiftunterstützung direkt nebeneinander auf einem Surface Pro, einem iPad Pro und einem Huawei Tablet ausprobiert habe, war klar, dass ein Surface her muss. Die Stiftnutzung ist auf iPad und Surface ähnlich gut, würde ich behaupten, allerdings werde ich mit iOS nicht warm und allein das Laden des Stifts am iPad ist ein Ausschlusskriterium. Abgesehen davon reicht ein iPad Pro alleine einfach nicht aus, es hinkt einem Surface Pro (und einem Surface Book erst recht) einfach meilenweit hinterher, wenn man das Gerät nicht nur für handschriftliche Notizen und Surfen im Internet nutzen möchte. Doch warum ein Surface Book und kein Surface Pro?

  1. Der Bildschirm hat nicht nur zum Arbeiten eine wirklich gute Größe, auch zum Notieren ist ein Bildschirm in fast genau DIN A4-Größe meiner Meinung nach deutlich praktischer.
  2. Die Akkulaufzeit ist beim Surface Book einfach deutlich besser.
  3. Die Tastatur des Surface Book ist einfach der Hammer.
  4. Zum Mitschreiben ist die Position mit umgedrehtem Bildschirm auf der Tastatur aufliegend super praktisch.
  5. Ein Surface Book ist ein vollwertiger Laptop und kann mir immer Tablet und Laptop (fast) ohne Kompromisse ersetzen.

Bleibt nur noch die Frage: Welche Version soll es sein? Mit oder ohne Grafikkarte? Auch hier habe ich mir die Entscheidung nicht leicht gemacht. Letztendlich bin ich dann aber zu dem Schluss gekommen, dass die i5-Version für meine Bedürfnisse besser geeignet ist als die mit i7-Prozessor. Die Performance ist für einen Studiengang, in dem man eigentlich nur Office und CAD benötigt, vollkommen ausreichend. Für das, was man im Studium mit CAD macht (bei mir bisher maximal 300 Einzelteile) hat auch mein alter Acer mit GeForce 965M und altem i5 gereicht – und diese Kombination ist langsamer als die integrierte Intel HD-Grafikkarte im Surface Book 2. Für Office und ein bisschen Surfen reicht der i5 natürlich auch locker. Der Vorteil der i5-Version liegt in einer längeren Akkulaufzeit, einem kompletten Verzicht auf Lüfter und einer schlankeren Tastatur (was meiner Meinung nach das Surface Book deutlich besser aussehen lässt).

Als es dann bei Notebooksbilliger eine Aktion für Studenten gab, habe ich mir direkt das komplette Set mit Maus und Stift gegönnt – wenn schon, denn schon.

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Kommen wir zum eigentlichen Review

Als das Surface-Bundle endlich zuhause ankam, war der Wow Effekt schon gigantisch. Allein die Verpackungen machen schon echt was her. Hält man dann das Gerät zum ersten Mal in der Hand, kommt man einfach nicht drum herum, zu staunen. Das Surface Book 2 ist vielleicht der schönste und hochwertigste Laptop, den ich je in der Hand hatte. Mich begeistern vor allem die vielen Details, auf die geachtet wurden, dazu zählen zum Beispiel die kleinen LEDs in der Feststelltaste und der Taste, die zwischen den Funktionstasten und Sonderfunktionstasten (nennt man die so?) wechselt. Oder dass der Rahmen um den Bildschirm überall gleich breit ist, sodass man wirklich das Gefühl hat, ein Tablet in den Händen zu halten, wenn der Bildschirm abgenommen ist. Oder dieses geniale Scharnier, dass das Gerät zwar nicht unbedingt dünn macht, aber doch irgendwie ziemlich hochwertig und besonders. (Und ich glaube, dass ein Laptop mit normalem Scharnier, bei dem Bildschirm und Basis gleich dick sind, einfach nach nichts aussieht.)

Nach den ersten drei Monaten täglichen Benutzens kann ich für mich ein Fazit ziehen.

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Performance

Die Performance ist absolut Top, das Arbeitstempo reicht wie erwartet für alle Anwendungen in einem Studium und meiner Freizeit mehr als aus. Zu Spieletauglichkeit kann ich nichts sagen. Hochgefahren ist das Surface Book 2 in knapp über 10 Sekunden (inklusive Anmeldung über Windows Hello, die übrigens super funktioniert). Klappt man das Gerät zu und innerhalb einer gewissen Dauer (1h? 2h?) wieder auf bzw. schaltet das Tablet wieder an, ist der Anmeldebildschirm sofort da, wie man das vom Handy kennt.

Akku

Die Akkulaufzeit ist super, keine Frage. Dass der Tastatur-Akku den Akku in der Tableteinheit nicht auflädt, ist allerdings eine echte Einschränkung! Meine Erwartung wäre es gewesen, dass, wenn ich das Tablet genutzt habe und wieder andocke, der Akku im Tablet geladen wird. Dadurch, dass der Akku im Tablet nur wenige Stunden (ca. 3) durchhält, ist eine regelmäßige längere Nutzung des Tablets ausgeschlossen, wenn man nicht ständig ein Ladekabel mit sich herum trägt, denn nur dann wird das Tablet wieder geladen. Weiß da vielleicht irgendjemand eine Lösung? Oder geht das einfach hardwaretechnisch nicht?

Tastatur und Touchpad

Die Tastatur ist super. Mehr muss man dazu nicht sagen. Wer etwas zum Kritisieren sucht, dem kann man sagen, dass die Tastaturbeleuchtung im Hellen die Tastatur unlesbar macht. Wobei ich nicht verstehe, warum man die Tastaturbeleuchtung im Hellen anschalten sollte. Im Dunkeln ist die Tastaturbeleuchtung übrigens super. Auch zum Touchpad muss man nicht viel sagen, es ist ebenfalls hervorragend.

Anschlüsse

2 x USB 3.1, SD-Kartenslot, Surface Connect, USB-C. Reicht mir mehr als aus, zuhause habe ich mit meinem Display Dock vom Lumia 950 eine kleine Dockingstation, für Präsentationen einen USB-C zu HDMI und VGA-Adapter. Warum es keine Thunderbolt 3-Unterstützung und keinen USB-C Slot im Tablet (z.B. neben dem Surface Connector, dann sieht man ihn im angedockten Zustand nicht mal) gibt, wird vermutlich Microsofts Geheimnis bleiben.

Bildschirm

Genial. Hell, super scharf, super Blickwinkelstabil. Der beste Bildschirm den ich je gesehen habe.

Stift und Stiftunterstützung

Super praktisch, funktioniert einwandfrei. Ich benutze Drawboard PDF, ist die bisher beste App zum Kommentieren von PDFs, die ich gefunden habe. Falls jemand was Besseres kennt, bitte in den Kommentaren melden. OneNote ist auch super, wenn nur das Öffnen von PDF Dateien nicht so umständlich wär. Zum Skizzieren benutze ich Fresh Paint. Die in viele Apps eingebaute Stiftunterstützung ist eindeutig ein Mehrwert, ich möchte es nicht mehr missen.

Der Stift an sich ist gut durchdacht, das magnetische Andocken am Tablet ist genial, genauso wie der Radiergummi auf der Rückseite. Die Probleme mit der neuesten Stiftgeneration, von denen auf Amazon berichtet wird, kann ich in keiner Weise nachvollziehen. Der Stift reagiert immer sofort, ohne jegliche Latenz und an dem Ort, wo man die Stiftspitze hinsetzt.

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Zum Mitschreiben finde ich diese Position am praktischsten, da das Tablet leicht zu einem geneigt ist und trotzdem stabil auf dem Tisch liegt.

Nicht so genial ist, dass der Stift die Stelle, an der er magnetisch angedockt wird, verkratzt, wenn man ihn beim Transport am Surface lässt. Also als Warnung: Stift in der Tasche weg vom Gerät, man muss die Kratzer zwar suchen, schön ist aber definitiv anders…

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Surface Maus

Da ich sie nun schon habe, schreibe ich noch kurz etwas dazu. Von der Präzision ist die Maus super, von der Größe auch – Standardgröße, würde ich sagen. Vom Design her macht sie schon was her, passt eben einfach perfekt zum Surface. Praktisch ist die automatische Schlaffunktion, nach einigen Minuten Nichtbenutzung fällt die Maus in diesen, und wenn man sie bewegt, schaltet sie sich wieder an und ist sofort wieder mit dem Surface gekoppelt. Meine Meinung: Wenn man das Geld für ein Surface ausgibt, dann kommt es auf die 20 Euro Mehrpreis gegenüber anderen Mäusen auch nicht mehr an, dafür hat man dann einfach das komplette Surface Feeling ohne Fremdkörper 😉

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Tablet-Nutzung

Da es dazu irgendwie relativ wenig zu lesen gibt, schreib ich nochmal was zu dem Punkt, der das Surface Book eigentlich ausmacht – viel Power und tolles Design können auch andere, dafür braucht man kein Surface Book.

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Drückt man auf die „Abtrenntaste“, dauert es ca. eine Sekunde und man kann ein unerhört leichtes, schnelles und wunderschönes Tablet entnehmen. Und so ein Tablet mit 13,5“ ist einfach was Nettes. Der Tablet Modus in Windows 10 ist inzwischen so ausgereift, dass man – mit Ausnahme des Dateiexplorers – das Gerät sogar vernünftig bedienen kann. Die Tastatur wird zuverlässig ein- und ausgeblendet, in Edge kann man durch Streifen über den Bildschirm eine Seite zurück gehen, durch Streifen vom oberen Bildschirmrand herunter kann man Apps schließen und anordnen, gefällt mir inzwischen echt gut. Und hat man sich erstmal an so ein großes, geniales und flottes Tablet gewöhnt, greift man sogar lieber zum Surface Book als zum iPad, um mal eben im Internet zu surfen.

Um mal eben jemandem etwas zu zeigen oder ein Word Dokument Korrektur zu lesen ist es einfach deutlich praktischer, mal kurz das Tablet zu nehmen. Und es kommt einfach cool, den Bildschirm abzunehmen.

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Fazit

Meiner Meinung nach ist das Surface Book 2 das perfekte Gerät für jeden Studenten und jeden, der ein vernünftiges 2 in 1 Gerät sucht. 360-Grad-Convertibles sind einfach etwas Anderes, als wenn man ein reines Tablet in der Hand hält.

Einziger Wermutstropfen ist wie oben beschrieben, dass das Tablet nicht von der Tastatur geladen wird. Wenn da irgendjemand weiß, ob man das einschalten kann, wäre ich sehr dankbar für einen Hinweis.

Ansonsten ist das Surface Book 2 ein wunderschönes, schlankes, durchdachtes, schnelles 2 in 1 Gerät mit einer Stiftunterstützung, die super ist. Die lüfterlose i5-Variante ist für jeden, der nicht professionelle Videobearbeitung durchführt oder spielen möchte, ein tolles Gerät.

P.S.: Dass dieser Bericht eventuell nicht immer objektiv ist, liegt daran, dass ich erstens total begeistert von dem Surface bin und zweitens, dass dies nicht der Anspruch dieses Erfahrungsberichtes ist.

Test: Das Surface Book 2 im Uni-Alltag

Über den Autor

Dr. Windows

Dr. Windows

Dies ist der allgemeine Redaktions-User von Dr. Windows. Wird verwendet für allgemeine Ankündigungen, Anzeigen- und Gastartikel

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