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Magic Leap One: HoloLens-Konkurrent geht an den Start

Magic Leap One: HoloLens-Konkurrent geht an den Start

Das Unternehmen Magic Leap macht seit vielen Jahren mit teils spektakulären Mixed Reality-Demos von sich reden und hat mehrere Milliarden Kapital von seinen Unterstützern eingesammelt. Was noch fehlte, war ein echtes Produkt, und das macht sich jetzt auf den Weg zu den ersten Kunden: Das Headset “Leap One” wird seit heute an Entwickler verkauft, und das auf recht ungewöhnliche Art und Weise.

Das Leap One ist nämlich nur in ausgewählten Regionen der USA erhältlich. Wer das 2.295 Dollar teure Headset haben möchte, muss zuerst auf der Karte nachsehen, ob das Gerät in seinem Gebiet verfügbar ist (Chicago, Los Angeles, Miami, New York, San Francisco und Seattle). Grund für diese außergewöhnliche Maßnahme: Das Gerät wird den Käufern von einem Mitarbeiter persönlich zugestellt und es erfolgt eine ausführliche Einweisung vor Ort. Ganz und gar keine schlechte Idee, wenn man seine Entwickler-Gemeinde behutsam aufbauen und betreuen möchte.

Nun wird sich also zeigen, ob Magic Leap einen echten Konkurrenten zur HoloLens oder gar einen “Killer” geschaffen hat, wie man gerne behauptete. Die ersten echten Demos waren im Vergleich zu den Werbespots, die man vorher zeigte, eher ernüchternd und konnten das Versprechen, alle bisherigen Lösungen in den Schatten zu stellen, nicht einlösen.

Magic Leap One

Das Leap One besteht aus einer Brille, einem Controller und einer externen Recheneinheit, die mit dem Headset verbunden ist. Die HoloLens darf sich also weiter als das einzige Standalone-Headset bezeichnen, bei dem wirklich die gesamte Technik in einem Gehäuse steckt.

Gleichzeitig mit dem Verkaufsstart erfahren wir nun auch die technischen Spezifikationen des Leap One, die bisher ein gut gehütetes Geheimnis waren.

  • CPU: NVIDIA Parker SOC; 2 Denver 2.0 64-bit cores + 4 ARM Cortex A57 64-bit cores (zwei A57 und ein Denver können von Anwendungen genutzt werden)
  • GPU: NVIDIA Pascal, 256 CUDA cores; Graphic APIs: OpenGL 4.5, Vulkan, OpenGL ES 3.3+
  • RAM: 8 GB
  • Speicher: 128 GB
  • Bluetooth 4.2
  • WiFi 802.11ac/b/g/n
  • USB-C

Über den USB-C Port wird der Akku aufgeladen, der laut Magic Leap eine Laufzeit von bis zu drei Stunden ermöglicht.

Ich bin wirklich sehr gespannt auf die ersten wirklichen Anwendungen. Nach dem, was man bisher sehen konnte, könnte Leap One ungefähr auf Augenhöhe mit der HoloLens sein – einem Produkt, das inzwischen drei Jahre alt ist und dessen Nachfolger noch im Herbst angekündigt werden könnte. Aber immerhin, es gibt jetzt zwei Teilnehmer in diesem Rennen, und das kann nur gut sein.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 16 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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