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Neue Browserwahl in Windows 11: Auch Vivaldi ist noch nicht glücklich

Neue Browserwahl in Windows 11: Auch Vivaldi ist noch nicht glücklich

Mit einem Update für Windows 11 hat Microsoft Ende März die Auswahl des Standardbrowsers unter Windows 11 deutlich einfacher gemacht. Nach Mozilla hat sich nun auch Vivaldi dazu geäußert, dort zeigt man sich ebenso unzufrieden mit der Umsetzung und fordert ein Einschreiten der Politik.

Den Standardbrowser unter Windows 11 zu ändern, war bis zur Veröffentlichung des Updates eine Prozedur, die nicht wenige der vielzitierten “Normalanwender” überfordern dürfte. Nun geht es deutlich einfacher: Windows 11: Update bringt einfache Auswahl des Standardbrowsers zurück.

Mozilla hatte sich diesbezüglich erfreut gezeigt, gleichzeitig aber gefordert, Microsoft solle für Entwickler die gleichen Möglichkeiten schaffen, die sie sich auch selbst gewähren. Das kollidiert allerdings mit einer systemweiten Beschränkung, die vor einigen Jahren in Windows 10 eingeführt wurde und die Nutzer davor schützen soll, dass sich Programme während der Installation ungefragt als Standard definieren. Details dazu hier: Neue Browserwahl in Windows 11: Mozilla ist noch nicht zufrieden

Gegenüber TheRegister hat sich jetzt auch Jon von Tetzchner, der Gründer von Vivaldi, zu Wort gemeldet. In seinem Statement erklärt er, das Update löse nicht das grundsätzliche Problem, dass Microsoft nichts unversucht lasse, um die Nutzung von Edge zu pushen. Damit hat er garantiert Recht, und man darf sicher sein, dass sie auch in Zukunft nicht damit aufhören werden – warum sollten sie auch.

Ein zweiter Kritikpunkt von Tetzchner geht allerdings (bald) in Leere: Er kritisiert, dass die Änderung Gegenstand eines optionalen Updates ist, dessen Installation man manuell anstoßen muss. Er fordert, dass dieses Update automatisch an alle Nutzer verteilt wird. Genau das wird diese Woche passieren, denn am 12. April ist Patchday, und da Updates für Windows 11 bekanntermaßen kumulativ sind, wird die neue Einstellung für die Änderung des Standardbrowsers dann Teil eines obligatorischen und automatisch verteilten Updates sein.

Last but not least wünscht sich Tetzchner, dass die EU genauer hinschaut und Microsoft Einhalt gebietet. Es ist eher unwahrscheinlich, dass dies passieren wird, dafür ist der Anteil von Edge zu gering und es gibt inzwischen in der Tat wichtigere Baustellen als die Wahl des Standardbrowsers unter Windows. Man darf nicht vergessen, dass die legendäre Browserauswahl zu einem Zeitpunkt eingeführt wurde, als ein Windows-PC noch der primäre Zugang zum Internet war, diese Zeiten sind inzwischen lange vorbei.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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