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Probleme mit der Windows-Aktivierung nach Schließung des Upgrade-Schlupflochs

Probleme mit der Windows-Aktivierung nach Schließung des Upgrade-Schlupflochs

Vor gut einem Monat hat Microsoft ein altes Schlupfloch in der Windows-Aktivierung geschlossen: Seriennummern von Windows 7 und 8 können nicht mehr dazu verwendet werden, Windows 10 und 11 zu aktivieren. Nun gibt es aber offenbar Probleme mit der Aktivierung von Systemen, die zuvor eine gültige Lizenz besaßen.

Obwohl das Gratis-Upgrade auf Windows 10 schon seit 2016 ausgelaufen war, konnte man mit einer gültigen Seriennummer von Windows 7 oder 8 bis Mitte Oktober problemlos ein Upgrade auf Windows 10 oder 11 durchführen oder ein frisch aufgesetztes System mit einer solchen Seriennummer aktivieren. Aufgrund der langen Zeitspanne ging man davon aus, das würde für immer so bleiben. Ich schrieb bereits vor ein paar Jahren, dass Microsoft vermutlich gar keine Möglichkeit hat, eindeutig zu erkennen, was ein gültiges Gratis-Upgrade ist und was nicht, und dass sie deshalb gar keine andere Wahl haben, als dieses Schlupfloch offenzulassen. Ich ging außerdem davon aus, dass es Microsoft schlicht egal ist.

Als vor Monatsfrist angekündigt wurde, dass dieser Upgradepfad nun geschlossen sei, dachte ich „schau an, sie haben es doch irgendwie hinbekommen“. Wie es aussieht, haben sie das aber nicht.

TheVerge hat zahlreiche Problemmeldungen von Windows-Nutzern zusammengetragen, die Windows 10 oder 11 nicht mehr aktivieren können, sei es nach einer Neuinstallation oder nach einer Hardware-Änderung. Es ist bei derartigen Meldungen immer schwer nachzuweisen, ob es sich wirklich um gültige Gratis-Upgrades handelte, die seit 2016 aktiv waren, aber der Autor Tom Warren hat es am eigenen Leib erfahren müssen: Nach einem Mainboard-Tausch wurde sogar die digitale Lizenz, die in seinem Microsoft-Konto gespeichert war, nicht wiedererkannt.

Microsoft hat gegenüber TheVerge dann auch bestätigt, dass man auf die verschiedenen Problemmeldungen aufmerksam geworden sei und eine Untersuchung eingeleitet habe. Betroffenen Nutzern wird empfohlen, sich an den Support zu wenden (persönliche Anmerkung: Dann könnt Ihr auch gleich Eure Katze fragen).

Ich kann mir nach wie vor nicht vorstellen, wie Microsoft hierfür eine saubere und funktionierende technische Lösung finden will. Zurückrudern können sie nach dieser Ankündigung allerdings auch nicht mehr, somit bleiben zwei Möglichkeiten: Entweder sie sitzen es aus und die betroffenen Nutzer müssen sich eine neue Lizenz kaufen, oder sie öffnen das Schlupfloch insgeheim wieder, ohne es laut zu sagen.

Über den Autor

Martin Geuß

Martin Geuß

Ich bin Martin Geuß, und wie unschwer zu erkennen ist, fühle ich mich in der Windows-Welt zu Hause. Seit mehr als 17 Jahren lasse ich die Welt an dem teilhaben, was mir zu Windows und anderen Microsoft-Produkten durch den Kopf geht, und manchmal ist das sogar interessant. Das wichtigste Motto meiner Arbeit lautet: Von mir - für Euch!

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