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Activision-Übernahme wird in Großbritannien intensiver untersucht: Sony freut sich

DrWindows

Redaktion
Activision-Übernahme wird in Großbritannien intensiver untersucht: Sony freut sich
von Martin Geuß
Activision Übernahme Titelbild


Die geplante Übernahme von Activision durch Microsoft wird von der britischen Wettbewerbsbehörde CMA einer tiefergehenden Prüfung unterzogen. Das kommt ebenso wenig überraschend wie die Freude bei Sony über diesen Schritt.

Dass die Competition and Markets Authority eine solche eingehende Untersuchung einleiten wird, war abzusehen, denn man hatte an Microsoft und Activision einen Fragenkatalog übergeben und ihnen gerade mal fünf Tage Zeit für eine Antwort gegeben, um besagte Untersuchung noch abzuwenden. Da darf man schon unterstellen, dass die Frist ganz bewusst so knapp gesetzt wurde. Microsoft hat diese Frist dann auch ohne weitere Reaktion verstreichen lassen.

Sony ist erwartungsgemäß erfreut über diesen Schritt, wie man gegenüber Gameindustry.biz zu Protokoll gab. Dort wird eine Stellungnahme von Sony wiefolgt zitiert:

„Wenn Microsoft die Kontrolle über Activision-Spiele wie Call of Duty erhält, hätte dieser Deal erhebliche negative Auswirkungen auf die Spieler und die Zukunft der Spieleindustrie. Wir möchten garantieren, dass PlayStation-Spieler weiterhin das beste Spielerlebnis haben, und wir schätzen den Fokus der CMA auf den Schutz der Spieler.“

Die Stellungnahme ist durch ihre Zweideutigkeit unabsichtlich klar: Sony geht es womöglich gar nicht um „Gleichbehandlung“, sondern sie möchten sicherstellen, dass PlayStation-Spieler bei Call of Duty nach wie vor im Vorteil sind, wie das jetzt aufgrund diverser Vereinbarungen mit Activision der Fall ist. Ich könnte mir außerdem vorstellen, dass Sony auf Einschränkungen seitens der Kartellwächter drängt, die es Microsoft beispielsweise untersagen würden, Call of Duty in den Game Pass zu integrieren.

Das wiederum wäre für Microsoft ein Schlag ins Kontor und würde den Deal weit weniger wertvoll machen. Vielleicht hält Sony die Zusagen von Microsoft, Call of Duty weiterhin gleichberechtigt auf der PlayStation anzubieten, ja genau aus diesem Grund für unzureichend – weil sie gar keine Gleichberechtigung wollen (Hintergründe dazu auch hier: Activision-Übernahme: Sony bezeichnet Microsofts Beteuerungen zu Call of Duty als scheinheilig).

Gameindustry.biz zitiert im Artikel einen Beitrag aus der Financial Times, der allerdings ein Abo erfordert. Darin wird aus Insiderkreisen berichtet, dass auch die EU eine sehr gründliche Prüfung der Übernahme einleiten wird. Alles andere wäre auch eine Überraschung gewesen.

Grundsätzlich stehe ich, wie schon mehrfach geäußert, durchaus auf der Seite der Skeptiker. Ich bin Abonnent des Xbox Game Pass, und selbstverständlich fände ich es cool, wenn ich alle Spiele dieser Welt für 13 Euro monatlich auf PC und Xbox spielen könnte. Gleichzeitig ist mir aber auch klar, dass solche Angebote durchaus eine für den freien Markt ungesunde Größe entwickeln können.

Dass die Behörden bei einem Deal dieser Größenordnung nun ganz genau hinschauen, zumal es mutmaßlich nicht der letzte große Zukauf sein wird, ist objektiv betrachtet richtig. Allerdings müssen am Ende wirklich neutrale Regelungen getroffen werden – wenn nur die Interessen eines bestimmten Konkurrenten geschützt werden, haben die Behörden ihren Job nicht richtig gemacht.


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Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Allerdings müssen am Ende wirklich neutrale Regelungen getroffen werden – wenn nur die Interessen eines bestimmten Konkurrenten geschützt werden, haben die Behörden ihren Job nicht richtig gemacht.
Die Regelungen müssten sein, dass jeder Game-Cloud Anbieter für alle Game-Cloud Mitbewerber als Markt verfügbar stehen muss. Es dürfen keine geschlossen Bereiche entstehen, wo sich der Betreiber die Dinge so setzt, wie es ihm gerade passt (siehe Apple)
 
Das wirklich traurige daran ist, dass es Sony offensichtlich nicht um die Nutzer, sondern nur deren Geld geht und jegliche Möglichkeit weniger diese Nutzer schamlos auszubeuten bewirkt bei denen Reflexe wie bei Kleptomanen.

Bei Microsoft wirkt es zumindest so, als wären sie an zufriedenen Kunden interessiert um als Konsequenz etwas mehr Umsatz zu generieren.
 
Wären die Vorzeichen umgekehrt, würde Microsoft genauso bei den Kartellwächtern intervenieren wie es Sony jetzt tut. Von daher würde ich nicht unbedingt sagen, das Sony hier der Fiesling ist. Einen Abschluss für dieses Jahr kann MS vergessen, wenn überhaupt. Ich hatte vor ein paar Wochen schonmal geschrieben, das die Übernahme eher tot als lebendig ist, vor allem wenn die Kartellbehörden eine intensive Prüfung einleiten.
 
Das wirklich traurige daran ist, dass es Sony offensichtlich nicht um die Nutzer, sondern nur deren Geld geht und jegliche Möglichkeit weniger diese Nutzer schamlos auszubeuten bewirkt bei denen Reflexe wie bei Kleptomanen.

Bei Microsoft wirkt es zumindest so, als wären sie an zufriedenen Kunden interessiert um als Konsequenz etwas mehr Umsatz zu generieren.
Meinst du bei Microsoft ist es besser? Wieso?
Es geht um Macht und Geld, mehr nicht. Wie leider mittlerweile überall.
PS: Das du Sony und andere Unternehmen nicht leiden kannst, weiß hier wahrscheinlich fast jeder.
Trotzdem (y) weil sich dein Ton in den Kommentaren deutlich verbessert hat.
 
Dann hoffen wir mal, die Leute in den Behörden werden richtig informiert und bekommen nicht einseitig Informationen vorgesetzt. Das ist umso wichtiger, je weniger Ahnung sie von der Sachlage haben.
 
Einen Abschluss für dieses Jahr kann MS vergessen, wenn überhaupt. Ich hatte vor ein paar Wochen schonmal geschrieben, das die Übernahme eher tot als lebendig ist, vor allem wenn die Kartellbehörden eine intensive Prüfung einleiten.
Wenn Microsoft von dem Ziel spricht, die Übernahme im laufenden Geschäftsjahr abzuschließen, muss man dabei berücksichtigen, dass dieses bis zum 30. Juni 2023 geht, noch ist also etwas Zeit. Ich glaube aber auch, dass es knapp wird. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass diese gründliche Prüfung für Microsoft überraschend kommt, das war doch absehbar bei einem Geschäft dieser Größenordnung.
 
Wenn Microsoft von dem Ziel spricht, die Übernahme im laufenden Geschäftsjahr abzuschließen, muss man dabei berücksichtigen, dass dieses bis zum 30. Juni 2023 geht, noch ist also etwas Zeit. Ich glaube aber auch, dass es knapp wird. Andererseits kann ich mir nicht vorstellen, dass diese gründliche Prüfung für Microsoft überraschend kommt, das war doch absehbar bei einem Geschäft dieser Größenordnung.
Ja das stimmt natürlich mit dem Geschäftsjahr. Überraschend kam es für Microsoft wahrscheinlich nicht da dürftest du recht haben, aber wenn Kartellbehörden vertiefte Prüfungen einleiten, wackelt ein Deal meistens.
 
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