Der Stoppfehler 0x124 = WHEA_UNCORRECTABLE_ERROR
Dieser Fehler ist im Bereich der CPU zu suchen.
Ja, sehr oft! Leider nicht ausschliesslich. Und das macht diesen Fehler wieder sehr undurchsichtig.
In Verbindung mit der CPU wird das z.B. auch bei Spannungsproblemen ausgelöst. Dies kann entweder auf einen Fehler der CPU hinweisen, jedoch auch auf Fehler des Netzteiles. Es kann genauso sein, dass Einstellungen im BIOS/EFI/UEFI (in der Regel beim Übertakten, unpassende Standardwerte sind aber auch denkbar) der Auslöser sind, weil entweder der Prozessor mit diesen Einstellungen unzuverlässig läuft oder das Netzteil die geforderten Spannungen nicht stabil liefert (oder eine Kombination daraus).
Auch wenn vom TE eingangs angegeben wurde, dass kein OC erfolgt ist, sollte man die Spannungsversorgung nicht ignorieren.
Bei der bereits angesprochenen Stromversorgung der Grafikkarte mit 3 Stck 8pin Connectoren, womit der Karte immerhin bis zu (3x150W+1x75W=) 525W max. bereitgestellt werden. (Oder anders ausgedrückt rund 44A bei 12V.) Da hat MSI ordentlich Reserven eingeplant. Nach den eigenen Angaben seitens MSI verlangt die Karte bis zu 370W (die Referenzkarte von NVidia hingegen 320W) bzw. gerundet 31A, die das Netzteil bei Verteilung auf die vorhandenen vier getrennten 12V-Schienen verkraftet.
Heisst nicht, dass die Grafikkarte tatsächlich auch die insgesamt 525W auch abruft, sondern was maximal abgerufen werden könnte.
Wäre natürlich ungünstig, wenn bei der Verkabelung - aus welchen Gründen auch immer - mehrere leistungshungrige Verbraucher im PC auf die gleiche 12V-Schiene gelangt sind und auf dieser Schiene unter Last das verfügbare Limit des Netzteiles überschritten wird.
Falls der Fehler also auf Spannungsproblemen beruht, wird das bei diesem Netzteil ein heiteres Experimentieren mit Umstöpseln von Zuleitungen an der Grafikkarte. Allerdings würde ich hier zuerst einen Blick in die Ereignisanzeige werfen. In den meisten Fällen sollte in so einer Situation dort bei Abstürzen dann auch schon mal der Fehler Kernel-Power (Event-ID 41) auftauchen.
Daneben können auch (falsche/unpassende/beschädigte) Treiber als Auslöser in Betracht kommen.
Auch wenn das eine Karte mit NVidia-GPU ist, schadet es nicht, den Treiber von MSI für dieses Modell zu testen - sofern MSI nicht unmittelbar auf die Treiber von NVidia verweist!
Sollte MSI für diese Karte eigene Downloadangebote haben, müssen diese nicht zwangsläufig mit denen von NVidia identisch sein - selbst bei identischer Bezeichnung und Versionsangabe! Immerhin genehmigt MSI der Karte lt. eigenen Angaben 50W mehr als NVidia. Daraus lässt sich schon ableiten, dass aus der GPU mithilfe der drumherum verarbeiteten Bauteile mehr Leistung herausgeholt werden soll. Solange das innerhalb der Spezifikationsbereiche von NVidia geschieht, funktioniert der Referenztreiber - ausserhalb muss auch im Treiber etwas angepasst werden. Als Anwender kann man den Unterschied dann kaum bis gar nicht erkennen.
Als hinkenden bildlichen Vergleich betrachtet: Wenn zwei Fahrzeughersteller den gleichen Motor verwenden, einer diesen als normalen Einspritzer verbaut und der andere eine Turbo-Aufladung ergänzt, werden die Einstellungen der Motorsteuergeräte sicherlich nicht identisch aussehen. Die Grundfunktionen mögen noch gleich sein, aber unter Last wird der Turbo angepasste Einstellungen benötigen. Bei Grafikkarten stellt sich so gesehen die Frage, ob die Modifikationen ausserhalb der Spezifikationen des GPU-Herstellers sind und Anpassungen des Treibers erfordern. Die Frage kann ein Anwender nicht beantworten. Und nur sehr Wenige werden sich die Arbeit machen, eventuelle Unterschieden in den Treiberdetails heraussuchen. (Interessiert ja auch keinen - es muss nur gescheit laufen!)
Der Vergleich lässt sich zwar nicht 1:1 von Motoren auf Grafikkarten übertragen, macht das aber leichter verständlich! Es wird auch etliche User geben, bei denen seit Jahren nur die Treiber der Chiphersteller verwendet werden und nie Probleme aufgetreten sind. Schön für diese User! (Karte von PNY, Club3D, ...?)
Ändert aber nichts daran, dass ein Komponentenhersteller mit eingekauften Bauteilen auf seinen Produkten (im Rahmen der Vereinbarungen mit dem Bauteilhersteller) machen kann, was er für richtig hält - da ist dann der Bauteilhersteller nicht mehr für die Versorgung mit Treibern zuständig.
Lange Beschreibung - kurzer Sinn: Originaltreiber des Kartenherstellers testen. Schaden kann es nicht.