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Firefox: Mozilla verzichtet auf geplante Unterstützung für Progressive Web Apps

DrWindows

Redaktion
Firefox: Mozilla verzichtet auf geplante Unterstützung für Progressive Web Apps
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In der jüngeren Vergangenheit sind Progressive Web Apps zu einem immer größeren Thema in der Welt der Webtechnologien geworden und auch die Unternehmen arbeiten zunehmend daran, ihre Websites auf einen entsprechenden Stand umzurüsten. Wenn es um die Integrationen in die jeweiligen Betriebssysteme geht, arbeiten vor allem Microsoft und Google gemeinsam an einer Umsetzung, daneben werden PWAs aber auch noch von anderen Browsern wie Brave bereits unterstützt.

Wie Mozilla in Person von Firefox-Architekt Dave Townsend nun verlauten ließ, werden die Entwickler den entsprechenden Code für die Technologie aus Firefox entfernen und planen auch längerfristig, PWAs nicht zu unterstützen. Bisher konnte man eine erste rudimentäre Implementierung über eine versteckte Option bereits aktivieren, diese war aber immer noch ziemlich fehleranfällig und eine Weiterentwicklung hätte laut aktuellen Nutzungsstudien von Mozilla sowieso kaum Vorteile geboten. Folglich sei eine Erhaltung des Codes das falsche Signal und Mozilla wird wahrscheinlich auch keine (weiteren) Patches akzeptieren, um die aktuelle Implementierung zu verbessern.

Ob das letztlich eine richtige Entscheidung ist, sich hier entgegen der allgemeinen Entwicklung zu positionieren und hier auch einen deutlich anderen Weg als die große Chromium-Konkurrenz einzuschlagen, sei mal dahin gestellt. Mozilla mag nach den Layoffs im Spätsommer seine Ressourcen besser einteilen müssen, aber sie haben auch so etliche Entscheidungen getroffen, die man nur als unklug bezeichnen kann, etwa den Passwortmanager Firefox Lockwise am Desktop alleine an Firefox zu koppeln, obwohl der eine wichtige Einnahmequelle werden soll.

Das kommende Jahr wird zeigen müssen, ob Mozilla auch in kleinerer Form seinen Abwärtstrend stoppen kann und Wege findet, sich als Unternehmen auch unabhängig von Google besser zu monetarisieren. Persönlich bin ich da momentan jedenfalls eher skeptisch und hab auch meine eigene Nutzung von Mozilla-Projekten bis auf Weiteres erstmal auf Firefox und Pocket beschränkt.
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... Hallo :oops: Und was soll deiner Meinung nach der Grund sein ? Deiner Meinung nach würde Mozilla sich ja selbst ins Knie schießen
War ironisch gemeint. Wenn Mozilla PWAs nicht unterstützt, andere Browser aber schon, dann schießen sie sich selbst ins Knie.

Erinnert mich ein wenig an Microsoft: Windows Mobile abgeschossen und damit das eigne UWP-System schwer geschädigt und zu einer Altlast degradiert. Jetzt versuchen Sie durch Unterstützung von Android wieder ein Fuß in die Tür zu bekommen welche sie selbst zugeschlagen haben. Ja ja, im Management sitzen oft besonders fähige und hochbezahlte Leute. Man sagt ja nicht umsonst, dass Spezialisten etwas Besonderes leisten.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Hat denn überhaupt schon einer von euch mal PWA im Browser aktiv genutzt? Als ich wüsste nicht für mich. Dass Google und MS ein Interesse daran haben, sollte einleuchten. Mozilla fehlt das komplette Umfeld dazu.
 
Hat denn überhaupt schon einer von euch mal PWA im Browser aktiv genutzt? Als ich wüsste nicht für mich. Dass Google und MS ein Interesse daran haben, sollte einleuchten. Mozilla fehlt das komplette Umfeld dazu.
Kann ich ehrlich gesagt gar nicht so genau sagen. PWAs sind zwar in aller Munde, aber mir fehlt da doch einiges an Hintergrundwissen. Angeblich ist auch die Dr. Windows-Seite nach dem Umbau kürzlich so was wie PWA light. Trotzdem stellt Firefox die Seite aber da. Ich frage mich also, woran man definitiv eine PWA-Seite erkennt und welche Vorteile PWAs bringen?
 
Ich nutze Outlook Web als PWA. Eigenes „Outlook“ Icon in der Taskleiste und das Fenster dann ohne Tabs und sonstige Bedienelemente des Browsers - ich finde es gut!
 
Natürlich den neuen Edge :cool: Seit es den gibt, ist der Fx nur im "Notfall" da wenn eine Webseite scheinbar nicht korrekt angezeigt wird.
 
Angeblich ist auch die Dr. Windows-Seite nach dem Umbau kürzlich so was wie PWA light. Trotzdem stellt Firefox die Seite aber da. Ich frage mich also, woran man definitiv eine PWA-Seite erkennt und welche Vorteile PWAs bringen?
Progressive Web Apps sind Webseiten, die um zusätzliche Möglichkeiten angereichert wurden. In unserem Fall von Dr. Windows beschränkt sich das auf Push-Benachrichtigungen, aber es gibt auch zahlreiche andere Möglichkeiten wie z.B. Offline-Caching (dann kann du die Seite in einer älteren Version noch lesen, auch wenn dein Internet mal weg ist) und, woran aktuell gearbeitet wird, die Arbeit mit dem lokalen Dateisystem, dass du z.B. mit einer PWA von Word fast genauso arbeiten könntest wie mit der normalen Desktop-Version.

PWAs erkennen Chromium-Browser wie Edge an bestimmten Merkmalen, und wenn sie erkannt wurden, wird dir in der Adressleiste ein Plus in einem Kreis eingeblendet. Microsoft hat das bei Edge von den Bezeichnungen her etwas schön geschrieben, denn wenn du über das Menü eine "App installierst", ist das trotzdem in der Regel nur ein Shortcut, erst mit dem Zeichen in der Adressleiste wird klar, dass eine Seite auch echte PWA-Fähigkeiten hat.

Dass Firefox die Seiten darstellen kann, ist klar, sind ja auch weitgehend normale Webseiten. Die zusätzlichen Möglichkeiten als PWA sind mit Firefox am Desktop aber nicht nutzbar. Die neue Android-Version Fenix kann das weiterhin.
 
Nativ werden die PWA im Firefox auch umgesetzt, zwar nicht im vollen Umfang aber in Teilen. Dem durchschnittsusern wird das eh nicht auffallen weil der eh nicht davon Profitiert.

Im Übrigen wird sich das auch erst in Zukunft herausstellen ob das ein Vorteil oder Nachteil für Firefox ist, mich stört es nicht!
 
Hat denn überhaupt schon einer von euch mal PWA im Browser aktiv genutzt? Als ich wüsste nicht für mich. Dass Google und MS ein Interesse daran haben, sollte einleuchten. Mozilla fehlt das komplette Umfeld dazu.
Seiten, die ich regelmäßig nutze, installiere ich mir als App, um sie aus dem Browser zu halten. Ich nutze zum Korrigieren beim Schreiben solche Apps und zum Übersetzen oder Nachschlagen.
 
PWAs erkennen Chromium-Browser wie Edge an bestimmten Merkmalen, und wenn sie erkannt wurden, wird dir in der Adressleiste ein Plus in einem Kreis eingeblendet. Microsoft hat das bei Edge von den Bezeichnungen her etwas schön geschrieben, denn wenn du über das Menü eine "App installierst", ist das trotzdem in der Regel nur ein Shortcut, erst mit dem Zeichen in der Adressleiste wird klar, dass eine Seite auch echte PWA-Fähigkeiten hat.
Eigentlich ist beides so ziemlich das Gleiche. Das + wird eingeblendet, wenn der Browser ein Manifest findet und da steht auch nur drin, wie die App aufgerufen wird. Der ganze Rest, wie Benachrichtigungen und Offline-Fähigkeiten, ist davon unabhängig. Das gabs auch schon lange, bevor der Begriff PWA aufkam. Z.B. hat Gmail einen Offline-Modus, ist aber keine PWA. Der geht nur deswegen nicht im FF, weil er noch WebSQL verwendet, das schon seit 10 Jahren mausetot ist.

Im Wesentlichen fehlen FF Teile der Filesystem-API, der Rest funktioniert dort auch. Den Trend immer mehr aus FF zu werfen gibt es ja schon lange. Die Bookmarks in der Sidebar und die LiveMarks waren auch mal eine praktische Sache. Letztlich ist der Sidebar das Einzige, was ihn noch von anderen Browsern abhebt.
 
Deshalb benutzt man auch SeaMonkey wenn man keinen kastrierten Browser haben möchte.
Leider mangelt es dort an Usern und Entwicklern.
SeaMonkey hätte auf Gecko-Basis eigentlich sowieso keine Zukunft und ist mit seiner veralteten Engine sowieso ein Sicherheitsrisiko. Die einzige Überlebenschance, die ich für das Projekt sehen würde, wäre die Übernahme der Goanna-Engine, weil auf Basis der UXP-Plattform auch sämtliche XUL-Elemente weiterentwickelt werden und sich die Entwickler mit der identischen Basis wie Pale Moon und Basilisk eine Menge Arbeit ersparen könnten. Das Problem ist hier wiederum, dass die Entwickler hinter UXP selbst Holzköpfe sind und von Sicherheit und Unabhängigkeit (sie übernehmen bis heute Patches von Firefox) nicht viel gehört haben. Pale Moon kann bis heute nicht mal Multiprocessing, während Firefox bei Project Fisson schon die nächste Stufe nach e10s zündet und sich jetzt die Subframes vornimmt.

Letztlich kann man es bei aller Kritik an Firefox, die teilweise auch berechtigt ist, drehen und wenden, wie man will: Die geplante Abkehr von XUL und XPCOM zugunsten von React und Redux war schon Jahre vor dem Wechsel auf Quantum bekannt und Entwicklungen wie die WebExtensions, Stylo, WebRender etc. war halt unabdingbar, um auch die bessere Performance gegenüber Australis zu bekommen.
 
Ob man heute noch ein All-In-One Programm braucht lasse ich mal dahingestellt sein. ;)

Wenn der SM keine Moldyware, wie PM werden soll, müssen sie das Ding um eine halbwegs aktuelle Engine herumbauen. Da fliegen die Features letztlich trotzdem raus. Der SM hat zudem noch das Problem, dass die Extensions mit nix anderem kompatibel sind. Bookmarks in der Seitenleiste gehen auch nicht. Das könnte man zwar um 3 Ecken machen, aber durch die Panels ist das irgendwann unhandlich.

Letztlich bleibt da nix, was die Kombination FF/TB nicht besser machen würde. Für RSS und Webseiten in der Seitenleiste gibts mittlerweile Extensions. Witzig ist, dass "Livemarks" eine empfohlene Erweiterung ist, obwohl die jede Menge Syncs verursacht und zwischen 2 Browsern trotzdem Probleme mit dem Gelesen-Indikator hat. Erst ein Feature rauswerfen, um es in schlechterer Form wieder nachzurüsten ist irgendwie hirntot. Zumal die Extension gerade mal 75 kb hat. Da frag ich mich dann schon, welcher Wurm denen durchs Hirn kriecht.
 
Ob man heute noch ein All-In-One Programm braucht lasse ich mal dahingestellt sein. ;)

Wenn der SM keine Moldyware, wie PM werden soll, müssen sie das Ding um eine halbwegs aktuelle Engine herumbauen. Da fliegen die Features letztlich trotzdem raus. Der SM hat zudem noch das Problem, dass die Extensions mit nix anderem kompatibel sind. Bookmarks in der Seitenleiste gehen auch nicht. Das könnte man zwar um 3 Ecken machen, aber durch die Panels ist das irgendwann unhandlich.
Naja, bei SeaMonkey hatten sie ja auch die Idee, dass man einfach auf die Addons von Thunderbird ausweichen könnte, aber da die Entwickler da mittlerweile auch auf die MailExtensions umgestiegen sind - also quasi aufgerüstete WebExtensions -, fällt das mittlerweile auch flach. Am Ende werden sie sich entscheiden müssen und alles andere als die Portierung von SeaMonkey zu UXP und Goanna würde einfach die Ressourcen des kleinen Teams sprengen, so unangenehm das auch ist und so untauglich die Goanna-Engine selbst auch sein mag. Das Problem, dass Goanna genau so steinalt wie Trident ist und von den Seitenbetreibern konsequent ignoriert wird, kommt noch dazu, zumal die meisten Addon-Entwickler UXP und seinen darauf basierenden Projekten sowieso das Label eines akzeptablen Forks absprechen und, wenn überhaupt, bestenfalls Legacy-Versionen der Extensions zur Verfügung stellen. ;)

Letztlich machen unter Windows mit Chromium und Gecko Quantum nur noch zwei Plattformen wirklich Sinn, so isses nunmal. Safari und Webkit2 gibt es für andere Plattformen als die im Apple-Ökosystem nicht mehr und der Rest ist entweder stark veraltet oder einfach lausig. Und so viel Kritik Mozilla in einigen Punkten auch tatsächlich verdient hat: Entweder man geht mit der Zeit oder man geht mit der Zeit, so platt der Spruch eben auch ist. Fakt ist, dass der Abschied von XUL und XPCOM sich schon Jahre vor dem Wechsel 2017 angedeutet hatte, und ohne die Verbesserungen wie Stylo, WebExtensions und WebRender wäre Firefox heute immer noch die lahme Ente, die er vor Firefox 57.0 eben war.
 
wäre die Übernahme der Goanna-Engine, weil auf Basis der UXP-Plattform auch sämtliche XUL-Elemente weiterentwickelt werden

XUL ist tot. Das war vom Konzept das Gleiche, wie das Überschreiben der Sprungadressen in Libraries beim Amiga. Heute will man vernünftige APIs und nix nach dem Konzept: Es geht, solange kein anderer an der gleichen Stelle rumfummelt. Das hat schon IMMER Ärger gemacht.

Bei den Extensions wird eh nicht viel Neues entwickelt. Das meiste ist Lebensverlängerung für alte Extensions und selbst da funktioniert einiges nicht mehr, weil z.B. alte Google-Anmeldungen nicht mehr gehen und keiner OAuth einbaut.

In ein paar Jahren ist Goanna eh nicht mehr zu gebrauchen, weil man nicht ewig Patches übernehmen kann. Neue Features müssen neu implementiert werden und die paar Leute werden das nicht schaffen. Der konsequente Verzicht auf Rust macht das nicht einfacher.

Naja, bei SeaMonkey hatten sie ja auch die Idee, dass man einfach auf die Addons von Thunderbird ausweichen könnte, aber da die Entwickler da mittlerweile auch auf die MailExtensions umgestiegen sind - also quasi aufgerüstete WebExtensions -, fällt das mittlerweile auch flach. Am Ende werden sie sich entscheiden müssen und alles andere als die Portierung von SeaMonkey zu UXP und Goanna würde einfach die Ressourcen des kleinen Teams sprengen, so unangenehm das auch ist und so untauglich die Goanna-Engine selbst auch sein mag.

Die TB-Addons konnte man schon länger nicht mehr übernehmen, weil es subtile Unterschiede in der XUL-Struktur gab. Das eine oder andere konnte man mit einem Konverter zum Laufen bringen, beim Rest hatte man Pech. Es kennen sich auch nur noch wenige mit XUL aus und als Neuling will man das nicht mal mehr mit der Kneifzange anfassen.

Der SM ist mittlerweile völlig irrelevant. Wenn man noch eine alte XUL-Extension braucht, hat man Waterfox und Basilisk. Da dürfte die Wahrscheinlichkeit, dass sie läuft deutlich höher sein. Was kann der SM, was andere nicht können?

BTW: K-Meleon gibts auch in einer Version mit Goanna und da wird im Forum schon heftig geklagt, dass immer mehr Seiten nicht damit gehen.

Otter und Falkon gibts auch noch. Die sind beide auf Qt-Basis. Die Entwicklung verläuft allerdings seeeehr beschaulich. Falkon ist von Anfang 2019 und der gehört immerhin zu KDE. ;)
 
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