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Krieg der Konzepte: Surface Duo vs. Samsung Galaxy Z Fold 3 im Praxisvergleich
Das brandneue Samsung Galaxy Z Fold3 und das nicht mehr ganz so neue Surface Duo sind vom Konzept her unterschiedliche Geräte, ein Vergleich liegt dennoch nahe. Unser Leser Peter Schönthal wollte daher wissen, wie sich die beiden Geräte im Alltag gegeneinander anfühlen. Darum hat er sich zum bereits vorhandenen Surface Duo noch das Galaxy Z Fold3 gekauft. Seine Erfahrungen teilt er in diesem Gastbeitrag mit uns.
Samsung verspricht auf seiner Webseite:
Lass dich von der Falt-Technologie überzeugen – oder du bekommst dein Geld zurück. Entscheide dich selbstbewusst für das neue Samsung Galaxy Z Fold3 5G oder Galaxy Flip3 5G. Teste das Galaxy Z Fold3 5G oder Galaxy Flip3 5G 60 Tage lang und wenn du danach nicht vollständig überzeugt bist, bekommst dein Geld zurück – aber so weit wird es bestimmt nicht kommen.
So was darf man mir nicht zwei Mal anbieten. Da habe ich sofort bestellt und mich in den Wartemodus bis zum offiziellen Release-Datum am 27. August versetzt. Spannend: am 21. August lag das Fold bereits im Briefkasten, ideal für das verregnete Wochenende.
Das Surface Duo (mit 256 GByte RAM und dbrand Skin) besitze ich seit fast einem Jahr. Ich habe es seinerzeit (14. September 2020) via bigapplebuddy.com direkt aus den Staaten importiert.
Die Schachtel des Fold ist schön flach. Leider hält das Phone das damit einhergehende Versprechen nicht. Es ist zwar nur 7mm dicker (zugeklappt), gefühlt (in der Hand oder in der Hosentasche) sind das aber Welten. Es ist zwar viel schmaler (26mm) aber dafür länger (12mm). Das Fold ist 20 Gramm (= 10%) schwerer als das Duo. Ich habe keine Ahnung warum, aber wenn man die Geräte in der Hand hält, fühlt sich das Fold nicht nur ein klein wenig, sondern VIEL schwerer an als das Duo. Auf dem Tisch liegt das Surface (aufgeklappt oder zu) schön flach auf; das Fold ist wackelig, weil das Kameramodul hinten einige Millimeter heraus ragt. Leider gehört das heute zum Design eines Smartphones – glaubt man den Gerüchten, wird auch das Duo 2 über ein „herausragendes“ Kameramodul verfügen.
Im Hosentaschenfeeling ist das Fold zu schwer, zu lang und zu dick; das Duo ist zu breit. Keines der beiden Geräte vergisst man, wenn man es in der Hose transportiert.
Aufgeklappt liegt das Duo besser in der Hand, weil man es wie ein Buch leicht zuklappen und es so schön stabil halten kann. Man sieht zwar dann aus wie ein Mönch mit aufgeklappter Bibel, aber praktisch ist es alleweil. Das Fold hat die Tendenz, dass es nicht in dieser Öffnung verharren möchte, sondern sich lieber ganz aufklappt.
Jeder, der schon mal ein Surface Duo auf- und zuklappte, weiß wie sexy das ist. Ich kann es nicht beschreiben, aber Microsoft scheint die optimale Balance zwischen „öffnet-sich-zu-leicht-und-bleibt-nicht-in-position“ und „öffnet-sich-harzig“ gefunden zu haben. Ich ertappe mich zuweilen in (langweiligen) Meetings, wie ich mit dem Duo rumspiele, indem ich es öffne und wieder schließe. Very satisfying. Fast wie Meditieren. Ganz anders das Fold: hier muss man richtig gut anfassen und stark ziehen, bevor man das Ding öffnen kann. Mehr als einmal ist mir das Gerät beim versuchten Öffnen fast aus der Hand gefallen (denn die Kanten zum Halten während dem Öffnen sind ungemein glitschig).
Das Fold ist perfekt verarbeitet und mittlerweile wohl aus dem Prototypenstadium heraus. Alle Spaltmaße sind stimmig, die zwei Bildschirme sind praktisch randlos integriert. Vorsicht: Das Ding ist ein Fingerabdruckmagnet. Beide Bildschirme, aber auch die bildschirmlose Rückseite wollen regelmäßig geputzt werden, sind aber nur vor dem nächsten Nutzen sauber. Aber auch das Duo ist kein Verächter, was das Sammeln von Fingerabdrücken angeht. Abhilfe bringt hier ein Skin von dbrand. Danach muss man nur noch den Bildschirm regelmäßig putzen (und natürlich das spiegelnde Surface Logo, so es dann auch wirklich glänzend sein soll).
Das Duo hatte anscheinend mit Problemen betreffend Brüche beim USB-C Anschluss zu kämpfen, die hatte ich glücklicherweise nicht. Während der Nutzung ist es mir bisher zwei Mal aus Hüfthöhe auf den Boden gefallen; bis auf einen kleinen Hick an der Geräterückseite hat nichts gelitten. Auch der Klappmechanismus fühlt sich immer noch genau gleich an. Das Gerät ist tip top verarbeitet.
Das Fold bietet im Unterschied zum Duo sowohl innen wie auch außen Bildschirme. Der Bildschirm an der Außenseite ist dann aber doch sehr schmal und lang. Gut nutzbar ist er, um schnell und ohne das Gerät aufzuklappen ein Telefonat entgegenzunehmen, den Twitter-Feed zu checken oder um ein Foto zu machen. Genau Letzteres klappt aber nur für Schnappschüsse, bei denen die Qualität nicht wirklich hoch sein muss – zu klein ist das angezeigte Bild aufgrund des schmalen Bildschirms.
Klappt man beide Geräte auf, hat man beim Fold einen einzigen fast quadratischen Bildschirm. Beim Surface sind es zwei Bildschirme im 4:3 Format. Und hier trennt sich jetzt die Spreu vom Weizen. Der Fold-Bildschirm ist natürlich cool, wenn man z.B. ein Foto oder ein Video anschauen will: kein Unterbruch der Bildschirme trennt das Bild.
Fotografiert man allerdings im 16:9 Format (z.B. weil man so wie ich die Fotos am liebsten im Wohnzimmer auf dem TV anschaut), dann bleibt ein Großteil des fast quadratischen Bildschirms schwarz und das Foto selbst hat etwa die Größe eines handelsüblichen „normalen“ Smartphones. Das Gleiche gilt selbstredend für Filme (die ja im 16:9 Format sind). Die Größe der angezeigten Fläche lässt sich durchaus mit der Fläche auf einem Bildschirm des Duo vergleichen. Betreibt man das Duo im Zelt-Modus, sind das angezeigte Foto oder der Film fast gleich gross.
Der Bildschirm des Fold hat eigentlich gegenüber dem Duo (oder gegenüber herkömmlichen Smartphones) nur dann Vorteile, wenn die ganze Fläche genutzt werden kann und nicht einfach die Info grösser wird. Eigentlich ist das nur bei Games der Fall. In allen anderen Situationen ist das Konzept mit zwei gleichwertigen Bildschirmen des Surface Duo überlegen:
Ein weiteres Unding: Nutzt man das Fold zugeklappt mit dem Front-Bildschirm und klappt es dann auf, dann wird selbstverständlich der große Bildschirm eingeschaltet (und der äußere Bildschirm ausgeschaltet) und die geöffnete App wird auch innen angezeigt. Wenn man dann aber das Fold schließt, dann habe ich bereits mehrfach erwartet, dass die geöffnete App auf dem äußeren Display angezeigt wird und man weiterarbeiten kann. Das ist aber nicht der Fall: wie beim Duo wird auch das Fold beim Zuklappen ausgeschaltet. Beim Duo ist dieses Verhalten stimmig, denn es hat kein Außendisplay. Beim Fold geht das aber so nicht auf. Leider gibt es keine Einstellung, mit der man das ändern könnte.
Samsungs One UI ist exzellent gemacht – das muss ich zugeben. Die Nutzeroberfläche ist gut, die Animationen sind very smooth – man merkt, dass die verbaute CPU Power hat. Die installierte Kamera-Software ist wirklich gut und bietet eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten. Da gibt es nichts zu bemängeln. Dennoch: ich installiere seit Ewigkeiten als Erstes bei einem neuen Smartphone den Microsoft Launcher. Auch weil ich dann mittels Backups mein gewohntes App-Layout mit allen Icons sofort wieder habe (und weil der Launcher auch so nicht schlecht ist). Das führt uns zum nächsten Kapitel:
Ein grosser Vorteil von Android ist es ja, dass man alle Standard-Software mit anderen Applikationen ersetzen kann. Nicht so beim Fold: viele Apps können mit den unterschiedlichen Bildschirm-Aspect-Ratios nicht umgehen:
Selbstverständlich ist beim Fold die Kamera besser als beim Duo. Das Fold hat NFC. Es hat 5G. Es hat den schnelleren Prozessor. Wartezeiten, wie sie beim Duo doch ab und zu auftreten können, gibt es keine. Es ist schnappschusstauglich: Beim Duo ist das Motiv längst weg, wenn man endlich soweit ist, ein Foto zu machen.
Dennoch: Ich werde mein Fold wieder retournieren und weiterhin mit dem Duo arbeiten. Viel zu groß sind die Vorteile in der Handhabung gegenüber dem Fold. Eher warte ich auf ein Duo 2 (ich wünschte mir eine bessere Kamera und eine schnellere CPU). Wenn man sich auf das Duo wirklich einlässt, die verschiedenen Gesten lernt und den Umgang damit, ist es einfach das bessere Gerät.
Außerdem ist es viel günstiger, denn:
In der Schweiz ist das Duo mittlerweile ein Schnäppchen. Bei Microsoft kostet die 128 GByte Version nur noch CHF 799.-. Bei diversen offiziellen Microsoft-Händlern gibt es diese Version bereits ab CHF 689.- (oder CHF 755.- für das 256 GByte Modell). Das Fold kostet mindestens CHF 1.799. Dafür kann man sich ein Surface Duo und ein Surface Pro kaufen.
Wer nur die technischen Daten der beiden Geräte vergleichen möchte, findet hier eine Übersicht: https://www.digitec.ch/de/Comparison/14799474-16327227
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Das brandneue Samsung Galaxy Z Fold3 und das nicht mehr ganz so neue Surface Duo sind vom Konzept her unterschiedliche Geräte, ein Vergleich liegt dennoch nahe. Unser Leser Peter Schönthal wollte daher wissen, wie sich die beiden Geräte im Alltag gegeneinander anfühlen. Darum hat er sich zum bereits vorhandenen Surface Duo noch das Galaxy Z Fold3 gekauft. Seine Erfahrungen teilt er in diesem Gastbeitrag mit uns.
Samsung verspricht auf seiner Webseite:
Lass dich von der Falt-Technologie überzeugen – oder du bekommst dein Geld zurück. Entscheide dich selbstbewusst für das neue Samsung Galaxy Z Fold3 5G oder Galaxy Flip3 5G. Teste das Galaxy Z Fold3 5G oder Galaxy Flip3 5G 60 Tage lang und wenn du danach nicht vollständig überzeugt bist, bekommst dein Geld zurück – aber so weit wird es bestimmt nicht kommen.
So was darf man mir nicht zwei Mal anbieten. Da habe ich sofort bestellt und mich in den Wartemodus bis zum offiziellen Release-Datum am 27. August versetzt. Spannend: am 21. August lag das Fold bereits im Briefkasten, ideal für das verregnete Wochenende.
Das Surface Duo (mit 256 GByte RAM und dbrand Skin) besitze ich seit fast einem Jahr. Ich habe es seinerzeit (14. September 2020) via bigapplebuddy.com direkt aus den Staaten importiert.
1. Form und Gewicht
Die Schachtel des Fold ist schön flach. Leider hält das Phone das damit einhergehende Versprechen nicht. Es ist zwar nur 7mm dicker (zugeklappt), gefühlt (in der Hand oder in der Hosentasche) sind das aber Welten. Es ist zwar viel schmaler (26mm) aber dafür länger (12mm). Das Fold ist 20 Gramm (= 10%) schwerer als das Duo. Ich habe keine Ahnung warum, aber wenn man die Geräte in der Hand hält, fühlt sich das Fold nicht nur ein klein wenig, sondern VIEL schwerer an als das Duo. Auf dem Tisch liegt das Surface (aufgeklappt oder zu) schön flach auf; das Fold ist wackelig, weil das Kameramodul hinten einige Millimeter heraus ragt. Leider gehört das heute zum Design eines Smartphones – glaubt man den Gerüchten, wird auch das Duo 2 über ein „herausragendes“ Kameramodul verfügen.
Im Hosentaschenfeeling ist das Fold zu schwer, zu lang und zu dick; das Duo ist zu breit. Keines der beiden Geräte vergisst man, wenn man es in der Hose transportiert.
Aufgeklappt liegt das Duo besser in der Hand, weil man es wie ein Buch leicht zuklappen und es so schön stabil halten kann. Man sieht zwar dann aus wie ein Mönch mit aufgeklappter Bibel, aber praktisch ist es alleweil. Das Fold hat die Tendenz, dass es nicht in dieser Öffnung verharren möchte, sondern sich lieber ganz aufklappt.
2. Klappmechanismus
Jeder, der schon mal ein Surface Duo auf- und zuklappte, weiß wie sexy das ist. Ich kann es nicht beschreiben, aber Microsoft scheint die optimale Balance zwischen „öffnet-sich-zu-leicht-und-bleibt-nicht-in-position“ und „öffnet-sich-harzig“ gefunden zu haben. Ich ertappe mich zuweilen in (langweiligen) Meetings, wie ich mit dem Duo rumspiele, indem ich es öffne und wieder schließe. Very satisfying. Fast wie Meditieren. Ganz anders das Fold: hier muss man richtig gut anfassen und stark ziehen, bevor man das Ding öffnen kann. Mehr als einmal ist mir das Gerät beim versuchten Öffnen fast aus der Hand gefallen (denn die Kanten zum Halten während dem Öffnen sind ungemein glitschig).
3. Verarbeitung und Bildschirme
Das Fold ist perfekt verarbeitet und mittlerweile wohl aus dem Prototypenstadium heraus. Alle Spaltmaße sind stimmig, die zwei Bildschirme sind praktisch randlos integriert. Vorsicht: Das Ding ist ein Fingerabdruckmagnet. Beide Bildschirme, aber auch die bildschirmlose Rückseite wollen regelmäßig geputzt werden, sind aber nur vor dem nächsten Nutzen sauber. Aber auch das Duo ist kein Verächter, was das Sammeln von Fingerabdrücken angeht. Abhilfe bringt hier ein Skin von dbrand. Danach muss man nur noch den Bildschirm regelmäßig putzen (und natürlich das spiegelnde Surface Logo, so es dann auch wirklich glänzend sein soll).
Das Duo hatte anscheinend mit Problemen betreffend Brüche beim USB-C Anschluss zu kämpfen, die hatte ich glücklicherweise nicht. Während der Nutzung ist es mir bisher zwei Mal aus Hüfthöhe auf den Boden gefallen; bis auf einen kleinen Hick an der Geräterückseite hat nichts gelitten. Auch der Klappmechanismus fühlt sich immer noch genau gleich an. Das Gerät ist tip top verarbeitet.
Das Fold bietet im Unterschied zum Duo sowohl innen wie auch außen Bildschirme. Der Bildschirm an der Außenseite ist dann aber doch sehr schmal und lang. Gut nutzbar ist er, um schnell und ohne das Gerät aufzuklappen ein Telefonat entgegenzunehmen, den Twitter-Feed zu checken oder um ein Foto zu machen. Genau Letzteres klappt aber nur für Schnappschüsse, bei denen die Qualität nicht wirklich hoch sein muss – zu klein ist das angezeigte Bild aufgrund des schmalen Bildschirms.
Klappt man beide Geräte auf, hat man beim Fold einen einzigen fast quadratischen Bildschirm. Beim Surface sind es zwei Bildschirme im 4:3 Format. Und hier trennt sich jetzt die Spreu vom Weizen. Der Fold-Bildschirm ist natürlich cool, wenn man z.B. ein Foto oder ein Video anschauen will: kein Unterbruch der Bildschirme trennt das Bild.
Fotografiert man allerdings im 16:9 Format (z.B. weil man so wie ich die Fotos am liebsten im Wohnzimmer auf dem TV anschaut), dann bleibt ein Großteil des fast quadratischen Bildschirms schwarz und das Foto selbst hat etwa die Größe eines handelsüblichen „normalen“ Smartphones. Das Gleiche gilt selbstredend für Filme (die ja im 16:9 Format sind). Die Größe der angezeigten Fläche lässt sich durchaus mit der Fläche auf einem Bildschirm des Duo vergleichen. Betreibt man das Duo im Zelt-Modus, sind das angezeigte Foto oder der Film fast gleich gross.
Der Bildschirm des Fold hat eigentlich gegenüber dem Duo (oder gegenüber herkömmlichen Smartphones) nur dann Vorteile, wenn die ganze Fläche genutzt werden kann und nicht einfach die Info grösser wird. Eigentlich ist das nur bei Games der Fall. In allen anderen Situationen ist das Konzept mit zwei gleichwertigen Bildschirmen des Surface Duo überlegen:
- Zwar kann man auch auf dem Fold zwei (oder sogar drei) Applikationen gleichzeitig betreiben. Erstens ist das aber kompliziert in der Handhabung und zweitens werden die Applikationen nebeneinander aufgrund des Bildschirmformates dann schmal und lang, sodass sie fast nicht mehr nutzbar sind.
- Das Konzept des Duo mit zwei Bildschirmen ist auch überlegen, wenn es um Automatismen geht: klicke ich in Outlook in einer Mail auf einen Link, so öffnet sich Edge automatisch auf dem zweiten Bildschirm und ich sehe die Mail (oder WhatsApp oder was auch immer) immer noch auf dem anderen Bildschirm. Besonders praktisch, wenn man von der Quell-App noch Infos braucht (z.B. einen Zugangscode, der weiter unten in der Mail steht).
- Aber auch, wenn ich ein Spiel spiele, hat das Konzept des Duo Vorteile: während dem ich in „Golf Rival“ darauf warte, dass der Gegner abschlägt, kann ich auf dem anderen Bildschirm in der Kindle-App (die übrigens exzellent auf das Duo adaptiert worden ist) in meinem Buch weiterlesen.
- Hat man zwei Apps gleichzeitig gestartet (z.B. Outlook und Edge), so werden auf dem Fold nach dem Wisch von unten immer beide Apps geschlossen. Auf dem Duo kann ich nur eine der beiden Apps schließen.
- Das Bilden von App-Gruppen (gleichzeitiges Öffnen von Apps mit nur einem „Klick“) ist beim Fold theoretisch möglich, aber unglaublich kompliziert. Beim Duo ist das eine Frage von Drag & Drop.
Ein weiteres Unding: Nutzt man das Fold zugeklappt mit dem Front-Bildschirm und klappt es dann auf, dann wird selbstverständlich der große Bildschirm eingeschaltet (und der äußere Bildschirm ausgeschaltet) und die geöffnete App wird auch innen angezeigt. Wenn man dann aber das Fold schließt, dann habe ich bereits mehrfach erwartet, dass die geöffnete App auf dem äußeren Display angezeigt wird und man weiterarbeiten kann. Das ist aber nicht der Fall: wie beim Duo wird auch das Fold beim Zuklappen ausgeschaltet. Beim Duo ist dieses Verhalten stimmig, denn es hat kein Außendisplay. Beim Fold geht das aber so nicht auf. Leider gibt es keine Einstellung, mit der man das ändern könnte.
4. Software
Samsungs One UI ist exzellent gemacht – das muss ich zugeben. Die Nutzeroberfläche ist gut, die Animationen sind very smooth – man merkt, dass die verbaute CPU Power hat. Die installierte Kamera-Software ist wirklich gut und bietet eine Vielzahl von Einstellmöglichkeiten. Da gibt es nichts zu bemängeln. Dennoch: ich installiere seit Ewigkeiten als Erstes bei einem neuen Smartphone den Microsoft Launcher. Auch weil ich dann mittels Backups mein gewohntes App-Layout mit allen Icons sofort wieder habe (und weil der Launcher auch so nicht schlecht ist). Das führt uns zum nächsten Kapitel:
5. Individualisierung
Ein grosser Vorteil von Android ist es ja, dass man alle Standard-Software mit anderen Applikationen ersetzen kann. Nicht so beim Fold: viele Apps können mit den unterschiedlichen Bildschirm-Aspect-Ratios nicht umgehen:
- Den eingebauten Launcher mit einem anderen Launcher ersetzen? Geht in der Theorie. In der Praxis kann man das vergessen. Ich habe keinen Launcher gefunden, der sich adaptiv auf den Frontschirm anpassen kann. Will heißen: aufgeklappt ist alles wunderbar. Klappt man aber das Fold zu und will den außenliegenden Bildschirm nutzen, dann werden alle Elemente schmal und hoch oder beginnen sich zu überlagern: unbenutzbar.
- Eine weitere App, die ich immer installiere, ist Microsoft SwiftKey. Zwar habe ich es geschafft, SwiftKey zu installieren. Als Standard-Tastatur ließ sie sich aber nicht einstellen: im entsprechenden Setting wird sie einfach nicht gelistet. Ein NoGo für mich, denn schließlich habe ich SwiftKey im Laufe der Zeit zig Wörter aus der Schweizer Mundart beigebracht, die ich nicht missen möchte.
6. Zusammenfassend
Selbstverständlich ist beim Fold die Kamera besser als beim Duo. Das Fold hat NFC. Es hat 5G. Es hat den schnelleren Prozessor. Wartezeiten, wie sie beim Duo doch ab und zu auftreten können, gibt es keine. Es ist schnappschusstauglich: Beim Duo ist das Motiv längst weg, wenn man endlich soweit ist, ein Foto zu machen.
Dennoch: Ich werde mein Fold wieder retournieren und weiterhin mit dem Duo arbeiten. Viel zu groß sind die Vorteile in der Handhabung gegenüber dem Fold. Eher warte ich auf ein Duo 2 (ich wünschte mir eine bessere Kamera und eine schnellere CPU). Wenn man sich auf das Duo wirklich einlässt, die verschiedenen Gesten lernt und den Umgang damit, ist es einfach das bessere Gerät.
Außerdem ist es viel günstiger, denn:
Preis
In der Schweiz ist das Duo mittlerweile ein Schnäppchen. Bei Microsoft kostet die 128 GByte Version nur noch CHF 799.-. Bei diversen offiziellen Microsoft-Händlern gibt es diese Version bereits ab CHF 689.- (oder CHF 755.- für das 256 GByte Modell). Das Fold kostet mindestens CHF 1.799. Dafür kann man sich ein Surface Duo und ein Surface Pro kaufen.
Wer nur die technischen Daten der beiden Geräte vergleichen möchte, findet hier eine Übersicht: https://www.digitec.ch/de/Comparison/14799474-16327227
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