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Messenger Telegram in Russland gesperrt

Martin schrieb:
Hey Setter, wenn ich sowas geschrieben hätte, dann hättest du gesagt "interessant, dass du die Gedanken aller Menschen lesen kannst". ;).
Aber keine Sorge, meine telepathischen Aktivitäten führten zum selben Ergebnis. Man empört sich halt einfach gerne.

Telepathische Fähigkeiten sind was feines, aber auf Argumente einzugehen wäre besser. ;)
 
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NurEinUser schrieb:
Solchen Argumenten entgegne ich immer mit der Frage, ob sie denn auch bereit wären einen wildfremden Amtsträger ohne Durchsuchungsbeschluss Zutritt zur eigenen Wohnung zu gewähren, damit er diese gründlich durchsuchen und abfotografieren/abfilmen darf. Mikrofon und Kamera montiert er dabei natürlich auch noch. Kann man doch zulassen, wenn man nichts zu verbergen hat...

Ein anderer Punkt wird auch immer wieder gerne übersehen: Nehmen wir nur mal an, nur mal so, unsere Geheimdienste meinen es ausschließlich gut und sammeln Daten die nur der Verbrechensbekämpfung dienen sollen. Weiß jemand, wie die Regierung hier in 10 oder 20 Jahren aussieht? Weiß jemand, was mit den Daten dann passieren wird? Plötzlich hat man etwas zu verbergen, weil man politisch evtl. urplötzlich verfolgt wird.

Dazu gibt es auch einen historischen Vorfall als mahnendes Beispiel, nämlich eine Volkszählung in den Niederlanden, kurz vor dem Einmarsch der Nazis. Dabei wurden auch alle Juden erfasst. Die Niederländer hatten keine bösen Absichten und es sollte nur der Statistik dienen. Die Nazis haben sich bedankt und konnte jeden ausfindig machen, dank der guten Aktenlage. Eine Datenerfassung, die vorher absolut harmlos wirkte und auch war, wird plötzlich zu einer Gefahr.

Oder nehmen wir ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit und blicken in die Türkei. Dort hätte sich vor einiger Zeit auch niemand gedacht, dass Anhänger (oder auch nur jemand der einen kennt, der einen kennt) der Gülem-Bewegung plötzlich verfolgt werden. Je mehr Daten erfasst werden, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt harmlos sind, kann dir später gewaltig auf die Füße fallen. Hier, oder bei einer Reise ins Ausland.

Alles nur mal so als Denkanstoß für die, die immer sagen, man hätte nichts zu verbergen.

+950
 
NurEinUser schrieb:
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Oder nehmen wir ein Beispiel aus der jüngeren Vergangenheit und blicken in die Türkei. Dort hätte sich vor einiger Zeit auch niemand gedacht, dass Anhänger (oder auch nur jemand der einen kennt, der einen kennt) der Gülem-Bewegung plötzlich verfolgt werden. Je mehr Daten erfasst werden, auch wenn sie zu dem Zeitpunkt harmlos sind, kann dir später gewaltig auf die Füße fallen. .

+1
 
Setter schrieb:
Last but not least - die Anzahl deren Mails in meinem Posteingang welche durch dritte wenigstens signiert wurden, sich in den letzten mind. 10 Jahren auf maximal eine Handvoll begrenzt.

Es interessiert einfach nicht.
Schon wieder eine pauschale Unterstellung. Könnte es in dem Fall der Verschlüsselung von Mails vielleicht auch daran liegen, dass es technisch für viele Durchschnittsuser schlicht zu kompliziert ist und man vorher auch abklären muss, ob mein Gegenüber meine Mails dann auch entschlüsseln kann? Das ganze System ist einfach viel zu unpraktisch für den Alltagsgebrauch.

Bei einem geschlossenen System wie einem Messenger hingegen ist es einfacher zu implementieren und zu nutzen, auch für den normalen User.
 
dass es technisch für viele Durchschnittsuser schlicht zu kompliziert ist und man vorher auch abklären muss, ob mein Gegenüber meine Mails dann auch entschlüsseln kann?

Damit könntest du, wenn ich das so lese, wirklich recht haben. Also zumindest hast du das offenbar auch nicht richtig verstanden ;)

Davon mal ab, seit Bullshit Made in Germany sind einige Mailanbieter sehr bemüht darum Verschlüsselung sehr einfach Anzubieten. Entweder im Produkt, oder als einfach zu nutzendes Tool.
Selbst in der Trash-Presse wurde es verständlich erklärt - es bewegt sich nur nichts.

Aber- demnächst startet ja auch Outlook.com seine Krypto-Offensive. Ob das aber wirklich was bewegt - daran habe ich meine Zweifel.
 
Droda schrieb:
Damit wird dem Dienst ja nun offiziell Datensicherheit und Seriosität bescheinigt. Ich werde dann mal wechseln...

Das behaupten alle von sich. Ich traue ganz einfach keinem, auch nicht SMS oder Threema, und nutze sie einfach genau so bedächtig wie jedes andere Kommunikationsmedium. Insbesondere die Übermittlung von Zugangsdaten sollte stets aufgeteilt werden.
 
Bei Email ist das Problem, es gibt verschiedene Standards + geringe Verbreitung + nicht immer so einfach einzurichten.
 
Die, die wirklich extrem gefährlich sind haben schon lang irgendwo in einer Cloud einen "toten Briefkasten" wie in den Jahren nach dem 1. Weltkrieg. Das sind nur kleine Fische die die Politik hier abfangen will! Schaut euch doch unsere Politiker an, wer hat echt Ahnung wie das Netz funkt? Niemand! Und die an den Schaltzentralen kann ich noch jederzeit mit einer emailadresse täuschen, denn der Aufwand wäre viel zu groß alle zu überwachen die "nur" ihre mail Entwürfe über VPN, oder ...... Da gibt\'s so viele möglichkeiten Gif, pdf etc.
 
Bei Mails ist in der Tat das Hauptproblem, das es über Jahre ein Schattendasein fristete und kaum eine wirklich anwenderfreundliche Lösung existierte. Mittlerweile gibt es aber wirklich anwenderfreundliche Lösungen. Nur bringen sie auch keinen Durchbruch.
Wenn das Interesse wirklich groß wäre, würde sich generell mehr bewegen. Zum einem würden Interessierte sich mehr mit dem Thema befassen und die Entwicklung würde auf das steigende Interesse reagieren.
Bei Messenger hat das ja funktioniert - nur bei Mails....da zieht irgendwie gar nichts. Selbst die Möglichkeit kostenlose Class2 Zertifikate zu erhalten, hat nur wenig bewirkt. Die PGP-Lösungen der Webmailer werden kaum wahrgenommen. GP4Win hat eine sehr einfache Lösung mit wirklich sehr simpler Bedienbarkeit und vereint pgp/mine und s/mine in einem Tool.

Ich bin mal gespannt ob ich jemals eine verschlüsselte Mail von Outlook.com erhalten werden. Ich denke aber eher nein. Sollte es aber dich der Fall sein und die Umsetzung erweist sich als nevend, gehen die o.com mails wie bereits gmail auch vom Server return to Sender mit einer freundlichen Botschaft.

Wir beide haben das nur nicht verstanden. Setter weiß da besser bescheid.

Naja, wenn du meinst das man erst sichergehen muss, das der Empfänger die Mail auch entschlüsseln kann, hast du wirklich etwas nicht verstanden.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Setter schrieb:
Naja, wenn du meinst das man erst sichergehen muss, das der Empfänger die Mail auch entschlüsseln kann, hast du wirklich etwas nicht verstanden.

Sender und Empfänger müssen also keine öffentlichen Schlüssel austauschen und beide brauchen jeweils auch keinen privaten Schlüssel? Wenn du einen anderen Weg kennst, den auch wirklich jeder unabhängig von System und Anbieter nutzen kann, dann ist an mir wirklich etwas vorbei gegangen.
 
Lese doch Mal was du geschrieben hast....
"man vorher auch abklären muss, ob mein Gegenüber meine Mails dann auch entschlüsseln kann"
Du kannst schlecht eine verschlüsselte Nachricht, ohne den öffentlichen Schlüssel des Empfängers schicken. ....Folglich kann er auch die Nachricht, welche mit seinem Schlüssel verschlüsselt wurde, auch entschlüsseln. Davon sollte man zumindest ausgehen.
Da bedarf es keiner Nachfrage.
 
Zuletzt bearbeitet:
Seinen Datenverkehr über einen VPN-Anbieter seines Vertrauens zu leiten, sollte inzwischen die Regel sein. Hier, wie dort. Denke, die russischen Telegram-Nutzer werden eine Möglichkeit finden, die Blockade zu umgehen. Der freie Geist lässt sich nicht einsperren.

Kommentar #15) von NurEinUser: 1+++
 
Setter schrieb:
Lese doch Mal was du geschrieben hast....
"man vorher auch abklären muss, ob mein Gegenüber meine Mails dann auch entschlüsseln kann"
Du kannst schlecht eine verschlüsselte Nachricht, ohne den öffentlichen Schlüssel des Empfängers schicken. ....Folglich kann er auch die Nachricht, welche mit seinem Schlüssel verschlüsselt wurde, auch entschlüsseln. Davon sollte man zumindest ausgehen.
Da bedarf es keiner Nachfrage.

Das ist jetzt Haarspalterei. Was ich gemeint habe, dürfte offensichtlich sein.

KeinUntertan schrieb:
Kommentar #15) von NurEinUser: 1+++
Danke. :)

Noch als Ergänzung: Ich wandere deswegen nicht paranoid durchs Netz, aber die von mir angesprochenen Punkte sollte man immer im Hinterkopf behalten, wenn man leichtfertig sagt, man habe nichts zu verbergen.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das ist jetzt Haarspalterei. Was ich gemeint habe, dürfte offensichtlich sein.

Ich kann es mir vorstellen ja. Jedoch das Argument, es sei zu kompliziert, kann man heuten nur relativ betrachten. Und wenn wirklich ein großes Interesse bestünde, würde sich auch mehr bewegen.

Im Übrigen halte ich das Vorgehen gegen Telegram eher für Politisch motiviert. Die aufgeführten Gründe eher als Vorwand um jemanden Grenzen aufzuzeigen. Für Telegram wird es sicher einen kleinen Schub geben.
 
Wir vertrauen einem Dienst, der kostenlos ist?
Wie war das noch gleich mit dem Internet? Umsonst ist nix.

Weiterhin vertrauen wir einem Dienst, der Daten in der Cloud speichert und der Schlüssel beim Besitzer in der "Schublade" liegt.
... Mit Sitz in Dubai. Dem gläsernsten Land der Welt, in dem es faktisch keinen Datenschutz gibt.

Außerdem besteht die Möglichkeit des "man-in-the-middle" Angriffs, da der key über sms geschickt wurde.
Und die meisten Nutzer verwenden den Default Modus einer App.
 
Hierzulande ist man da ja schon weiter. Dank Staatstrojaner braucht man die Schlüssel erst gar nicht und erschlägt End-to-End gleich mit der selben Klappe...
 
Setter schrieb:
Komisch nur, das die Verschlüsselung von Telegramm in Kritik steht.

Hi, nicht die art der Verschlüsselung, sondern das der Bedienung ;)

Sockenimnetz schrieb:
Russland, Türkei, Ungarn, Bayern- auf dem Weg in die Diktatur bzw. zum Polizeistaat :(
Teil Deutschlands mit Russland und anderen Teil Diktaturen zu vergleichen?? Spa... Geht's noch?
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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