Gajus-Julius schrieb:
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Ich sehe es bei meinem Brötchengeber: Plötzlich gibt es für rund 65% der Mitarbeiter keine Anwesenheitspflicht mehr im Office, Mann/Frau darf auch jederzeit von daheim aus arbeiten.
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Vorteil: Erhebliche Reduzierung der Energiekosten der Klimaanlagen und Aufzüge. Geringere Kosten der Büroreinigungen, etc. pp.
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Ersparnis: Riesig.
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Plötzlich geht das alles über Videokonferenzen. Und vor allem: Viel schneller und ohne langwieriger Buchung der Reisen durch die Reiseabteilung unserer Firma.
Fazit: Die Kostenersparnis liegt derart hoch, dass vor allem unsere Controllingabteilung ein Lebtag nicht mehr auf das frühere System umstellen wird.
G.-J.
Abu-Dhabi
Ich sehe das ein wenig anders.
Sicherlich hängt das auch vom Unternehmen und seinen Produkten/Dienstleistungen ab, es gibt hier viele unterschiedliche Situationen.
Thema Homeoffice:
Sicherlich hat es viele Vorteile. Aber hier nach Manier der BWLer nur auf die Kosten zu schauen, ist sehr ... BWLer typisch. Ich will das nicht verallgemeinern, aber BWLer neigen dazu, ein Unternehmen nur aus seinen Finanzströmen zu analysieren. Damit entgehen ihnen oftmals wichtige Mechanismen zum Verständnis einer Firmenstruktur.
Homeoffice verringert die Produktivität der Mitarbeiter häufig, nur in wenigen Fällen verbessert Homeoffice diese. Das hat vielfältige Gründe, ein sehr wichtiger, aber nicht der einzige Grund ist das Fehlen eines informellen Informationsaustauschs z. Bsp. in der Kaffeeküche oder beim gemeinsamen Mittagessen.
Thema Dienstreisen: Videokonferenzen sind für viele Dinge in Ordnung, aber ein Workshop vor Ort ist trotz höherer Kosten um ein vielfaches effizienter, außer für Sozialphobiker. Spätestens, wenn aufgrund der loseren Koppelung z. Bsp. an den Kunden dem eigenen Unternehmen der erste dicke Auftrag entgeht, ist die vermeintliche Kostenersparnis der Controller perdu.
Menschen sind soziale Tiere. Das muss man nicht übertreiben und wegen zwei Stunden Meeting eine Tagesreise unternehmen, aber ein Verkaufsgespräch, eine persönliche Werbeansprache, ein Workshop, ein Projekt-Kickoff oder eine Schulung sind Face-To-Face, mit Körpersprache, Smalltalk in der Pause usw. sind erheblich effizienter als jede Teams-Sitzung oder jedes Webinar.
Letztendlich muss man eben im Einzelfall über Kosten/Nutzen entscheiden, aber ob die Controlling-Abteilung für solche Entscheidungen qualifiziert ist, wage ich zu bezweifeln.
go1020 schrieb:
... Bill Gates (und seine Stiftung) profitieren ja auch über die Beteiligungen an der Pharma Industrie davon das es wahrscheinlich keine alte Normalität mehr geben wird.
???
Die Bill & Melinda Gates Foundation ist eine wohltätige Organisation, die Milliarden (persönliches Vermögen von Reichen) in die Welt pumpt, um Not zu lindern. Die "profitiert" ausschließlich von Spenden.
Pharma-Unternehmen wiederum profitieren von der Marge von Impfstoffen sehr wenig, da diese nicht sehr hoch ist. Andere Produkte sind lukrativer.
go1020 schrieb:
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Zukunft:
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Die Maßnahmen für neue Schulcomputer und Online Bildung sind viel zu spät und werden nur stümperhaft ausgeführt. Zinsen werden für die nächsten 20 Jahre bei 0% bleiben. Pleiten von Häuslebauern sind vorprogrammiert. Die viel zuvielen Banken in BRD werden geschlossen/fusionieren ... Arbeitslosigkeit der Bänker und was da dranhängt. Die Autoindustrie muss um zu überleben 50% der Leute entlassen.
Möglicherweise. Aber das hat jetzt alles nicht wirklich mit der Pandemiesituation zu tun. Der Investionsstau an den Schulen ist seit 15 Jahren akut, die Zinsen sind auch ohne Pandemie niedrig, die Banken fusionieren schon seit langem vor der Pandemie und die Autoindustrie wird auch ohne Pandemie 50% der Leute entlassen. Das passiert, wenn man einen technologischen Wandel verschläft (dann sinds 100%) oder eine neue, bessere Technologie die alte ersetzt.
go1020 schrieb:
Sämtliche Restriktionen des Infektionsschutzgesetzes aufheben, aber trotzdem eigenverantwortlich handeln. Wenn ich schnupfen/Grippe habe bleibe ich zu Hause und gehe wenn es schlimmer wird zum Arzt.
Was kann passieren?
Wenn ich keine PCR-Tests mache gibt es keine Infektionszahlen mehr.
Die Arztpraxen würden sich wieder "normal" füllen.
Nachdem der Durchschnitt der an Covid-19 stirbt >80 Jahre ist könnte man argumentieren, dass das vertretbar ist.
Keine Ahnung ob das eine Alternative wäre, vermutlich würde die Wirtschaft und die Gesellschaft weniger darunter leiden als unter den aktuellen Maßnahmen ...
Eigenverantwortlich handeln: Gibt's nicht, sonst gäbe es keine verbietende oder verpflichtenden Gesetze (Tempolimits, Gurtpflicht, aber auch Maskenpflicht in bestimmten Bereichen). Bräuchte man ja gar nicht, wenn Leute eigenverantwortlich handeln würden...
Keine PCR-Tests: Das klingt nach ich steck mal den Kopf in den Sand, dann wird mich das heranstürmende Raubtier nicht fressen, weil ich seh's ja nicht... Keine schlaue Handlungsweise.
Über 80... Dieses Argument diskutieren Leute, aber leider trifft es nicht zu. Die Sterbewahrscheinlichkeit nimmt ab 50 zu, steigt langsam bis ca. Mitte 60 und dann macht sich die exponentielle Kurve bemerkbar. Zudem ist neben dem Alter der gesundheitliche Zustand des Menschen der Faktor (beides hängt natürlich auch zusammen):
Ein z. Bsp. Diabetiker mit 40 hat eine hohe Sterbenswahrscheinlichkeit, höher als ein gesunder 65 jähriger.
COVID-19 verursacht eine exponentielle Wachstumskurve. Die Auswirkungen auf eine komplexe Volkswirtschaft haben schon die ein- oder andere Studie untersucht. Nun ist Volkswirtschaft immer so eine Sache, aber es herrscht (so wie ich das gelesen habe) wohl halbwegs Einigkeit, dass ein Laufenlassen für die Wirtschaft das schlimmste Szenario ist.
Was die "Alternative" ebenfalls außer Acht lässt, ist der fatale Krankheitsverlauf nicht weniger Patienten, auch ohne Symptome. Dazu gibt's inzwischen genug Studien. Das nicht geringe Risiko einzugehen, auch als junger Mensch schwere Folgeschäden über Monate, Jahre oder lebenslang mit sich rumzuschleppen, halte ich persönlich für Dummheit.
Ich kenne einen ehemaligen Kollegen, 40 Jahre, der nach 6 Monaten nach einem harmlosen Verlauf (leichte Erkältung) nach zwei Treppenabsätzen eine Atempause einlegen muss. Nichtraucher, kein Risikopatient.